Reise nach Südtirol (I): Das Wohlfühl-Tagebuch – zwischen Bodenständig- und Leichtigkeit

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Tierisch: So wild ist das (Muffel-)Wild manchmal gar nicht. Bilder

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Urig: Bewirtschaftete Alpengasthöfe und Almen gibt es viele. Bilder

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Bunt: Fassadengemälde im Grödnertal. Bilder

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Malerisch: Häuserreihe in der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Bilder

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Imposant: Dolomiten-Massiv bei Wolkenstein. Bilder

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Nova Levante/Welschnofen – Das klingt nach Süden schon im Norden: Nova Levante! Wo Ortsnamen zweisprachig auf den Schildern stehen. Wo Nova Levante eben auch Welschnofen heißt. Wo man im Eggental zugleich durchs Val d´Ega fährt. Wo die Einwohner zwar Staatsbürger Italiens sind, in der Regel aber eher Deutsch sprechen. Wir sind in Südtirol, spüren im Oberetschland Alto Adige dem Wohlgefühl nach. Carmen Kohler hilft uns dabei. Die Chefin des Engel Spa & Resort selbst fühlt sich „da wohl, wo ich von Beginn an spüre, dass ich willkommen bin, wo ich kleine Details sehe oder Menschen begegne, die das Leben lebenswert machen“. So beginnt das Südtiroler Wohlfühl-Tagebuch.

Erster Tag[foto id=“505437″ size=“small“ position=“right“]

Die fast 750 Kilometer Anreise mit dem Auto haben es in sich. Die acht Stunden Fahrt – trotz Pausen – auch. Goethe hat das alles in seiner Pferdekutsche damals, bei seiner „Italienischen Reise“ im September 1786 hier auf dem Weg vom Brenner nach Trient unterwegs, offenbar weniger ausgemacht: „Nachdem ich völlig fünfzig Stunden am Leben und in steter Beschäftigung gewesen, kam ich gestern Abend um acht Uhr hier an, begab mich bald zur Ruhe und finde mich nun wieder imstande, in meiner Erzählung fort zu fahren.“ Auch wir kommen später an. Nur noch Abendessen. Müde. Schlafen. Was für ein wohliges Gefühl!

Zweiter Tag

„Faulenzen und Wellness“, schlägt Carmen Kohler vor: „Einfach einmal nichts tun, das ist wahrer Luxus.“ Nachmittags Heubad. Heu und Bergblumen stammen von einer 1700 Meter hoch gelegenen Alm. Anschließend Dolomiten-Massage mit Berg- und Almkräutern. Dr. Josephus Vitalis lässt grüßen! Hausgemachter Kuchen, Kaffee und Tee. Danach Acqua-Fitness und Sauna mit Aufguss. „Sie haben sicher einen schönen Tag gehabt“, glaubt uns Michele das abends beim [foto id=“505438″ size=“small“ position=“left“]Aperitif an der Bar irgendwie anzusehen. Ja, wir haben. Si, abiamo. Fünf-Gänge-Menü in der Johannesstube. Der Chefkoch wird im doppelten Wortsinn später treffend konstatieren, dass man in Südtirol „einfach gut“ essen kann. Einfache Kost plus leichte italienische Zutaten ergibt das Besondere. Und Emanuele spielt am Piano dazu.

Dritter Tag

Ab in die Berge ins Weltnaturerbe Dolomiten! Auf der Verbindung durchs Eggental ist ein Felsblock abgerutscht, die Straße deshalb länger gesperrt. Vom nicht einmal 2000 Einwohner zählenden Welschnofen schon rund 1200 Meter hoch zu Füßen von Latemar und Rosengarten fahren wir über eine Nebenstrecke hinunter, biegen bei Kastelruth ins nördliche Grödnertal ab. Es ist Frühjahr. Die Wintersaison geht langsam zu Ende, aber Langkofel, Puez und Sella sind nach wie vor mit Schneemassen bedeckt. In Wolkenstein herrscht Skibetrieb. Endlich bricht die Sonne einmal durch. Am Karer See ist sie wieder weg. Wie man sich trotzdem wohlfühlen kann? „Engel“-Therapeut und Thai-Yoga-Masseur Francesco Granata empfiehlt, morgens in den Spiegel schauen, tief durchatmen und „leise nur ‚Danke´ [foto id=“505439″ size=“small“ position=“right“]sagen“. Bereits dieser Ausdruck der Zufriedenheit mit sich selbst gebe dem Körper positive Energie … Und dann, was Südtirol betreffe, diese „atemberaubende Landschaft“, diese Kultur, die Traditionen. Schon allein das ein purer Quell der Kraft.

Vierter Tag

Ignaz Obkircher wartet schon. Auch wenn das Wetter grau in grau ist, riesige Wolken- und Nebelschwaden um die Gipfel der Berge und Wipfel der Bäume wabern, auch wenn es nieselt und sich vereinzelt Schneeflocken unter die Regentropfen mischen, brechen wir mit dem „Engel“-Wanderführer in die Umgebung von Welschnofen auf. Der Weg führt uns zum Alpengasthof Frommeralm und weiter zum Nigerpass, der an den Naturpark Schlern-Rosengarten grenzt. Ignaz breitet eine Faltkarte aus. „Da links der Kesselkogl, rechts Antelao, Pelmo, Civetta, Moiazza, alles Dreitausender, und in der Mitte die Marmolata, mit über 3340 Metern der höchste Berg hier in den Dolomiten.“ Wobei ebenfalls Latemar und Rosengarten schon nahe an 3000 sind. Wir kehren im „Hennenstall“ ein, plaudern über Südtirol und die Südtiroler, angefangen von Ötzi, dem Gletschermann vom Tisenjoch, über Andreas Hofer, den [foto id=“505440″ size=“small“ position=“left“]Freiheitskämpfer, bis hin zu den Bergsteigern Luis Trenker und Reinhold Messner. Am Grandhotel Carezza erzählt Ignaz Sissis Geschichte. Die Kaiserin von Österreich-Ungarn sei im August 1897 hier gewesen. Ihr Leibarzt habe ihr dazu geraten und gleich den ganzen Komplex in eine kaiserlicher Sommerresidenz umwandeln lassen wollen. Ob Elisabeth hier auch eine Aromaölmassage genossen hat in ihren Privatgemächern, die damals sicher noch nicht als Privat Spa Suite ausgewiesen waren?

Fünfter Tag

Wir fahren nach Bozen. Vielleicht 20 Kilometer sind es bis dahin. Für Carmen Kohler lassen sich in der Landeshauptstadt das Flair Italiens und die Bodenständigkeit Südtirols spüren. Gästen rät Kohler, am Platz mit dem Minnesänger-Denkmal Walther von der Vogelweides einen Kaffee zu trinken, den Obstmarkt zu besuchen und Einheimischen auf dem Mazziniplatz beim „Marktln“ zuzuschauen. Junior Johannes Kohler nimmt uns am Abend noch mit auf eine Weinreise durch Südtirol. So einfach geht das mit dem Wohlgefühl. Es braucht eigentlich nur Zeit und Muße. Und Empfindungen wie diese auf unsere Frage, ob sich die „Engel“-Chefin vorstellen kann, wie Engel wohnen. „Ich glaube“, so Kohler, „dass Engel im Licht wohnen – rundherum Licht, Helligkeit, viele Gefühle und ganz viel positive Energie. Kein Raum mit schönen Einrichtungsgegenständen, die an das Irdische erinnern, sondern eine Art ‚Sphäre der Gefühle´.“

Weitere Folgen

Lesen Sie in den weiteren Südtirol-Folgen noch darüber, wie es früher war, über Küche, Wein, Wellness, Bozen und natürlich die Dolomiten.

Info Südtirol I

Südtirol oder Alto Adige, Italiens nördlichste Provinz, bildet mit Trient eine rund 7400 Quadratkilometer große autonome Region, zählt über eine halbe Million Einwohner. Hauptstadt ist Bozen/Bolzano. Lange gehörte die Region an der Südseite der Alpen zur Habsburger Monarchie. Die Mehrheit spricht Deutsch, gut ein Viertel hat Italienisch als Muttersprache, in den Dolomiten wird teilweise noch Ladinisch gesprochen. Wichtige Städte sind zudem Leifers/Laives, Meran/Merano und Brixen/Bressanone. Der höchste Berg ist mit 3905 Metern der Ortler. Klimatisch geht es in den Tälern relativ mild zu, in den Bergen im Winter alpin.

Info Südtirol II

Wir waren in Nova Levante/Welschnofen im Engel Spa & Resort (Vier-Sterne-Superior-Haus, 63 Zimmer/Suiten, alpenländisch-behaglicher Landhaus-Stil, Gourmetrestaurant, Blick auf Rosengarten- und Latemarmassiv, www. hotel-engel.com) untergebracht. Die Küche, etwa Merende-Brotzeit, Ravioli-ähnliche Schlutzkrapfen oder Speck, gilt als eher bodenständig-bäuerlich mit italienischen und österreichischen Einflüssen. Namhafte Südtiroler Weine, darunter Terlaner oder Traminer, kommen nicht nur vom Kalterer See. Information: Italienische Zentrale für Tourismus Enit, Barckhausstraße 10, 60325 Frankfurt/Main, Telefon 069-237434, oder unter www.enit.de.

Service Auto

Per Auto reist man von Deutschland aus am besten über das gut 130 Kilometer entfernte Innsbruck und die Brennerautobahn an. Von München aus sind es über Kufstein und Wörgl etwa 300 Kilometer bis Nova Levante/Welschnofen, von Stuttgart aus über Ulm und Garmisch-Partenkirchen rund 450. In grandiosen Landschaften wie den Dolomiten heißt es runter vom Gas und genießen! Südtirol gehört zu Italien. Dort gilt Tempo 50 innerhalb geschlossener Ortschaften, 90 außerhalb und auf den blau ausgeschilderten Staatsstraßen sowie 130 auf Autobahnen, für die die grünen Hinweisschilder gelten. Mautmäßig zur Kasse gebeten wird man an fast jeder Autobahnausfahrt. Die Promillegrenze liegt bei 0,5. Wer anderweitig anreisen will: Bozen verfügt über einen Bahnhof, hat einen kleineren Flughafen, die nächstgrößeren sind Innsbruck oder Verona. /Fotos: Koch/Engel

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