Rückruf-Trends der globalen Autohersteller – Hohe Verwundbarkeit

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Das Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach schlägt Alarm: Im Jahr 2013 wurden auf dem Referenzmarkt USA 20,5 Millionen Pkw zurück gerufen, 2012 waren es noch 15,5 Millionen. Nach Ansicht der Wissenschaftler entwickeln sich die Rückrufe zu einem zunehmenden Risikofaktor der globalen Hersteller.

Insbesondere hohe Wachstumsziele können die Hersteller dazu verleiten, die Qualitätsanforderungen zu vernachlässigen, so die Studie. Fünf Hauptfaktoren für die wachsenden Qualitätsprobleme machte das CAM aus. Zum einen hat die zunehmende Komplexität der Fahrzeuge – mit Sicherheitssystemen, motortechnischen Optimierungen und Komfortmerkmalen – Einfluss auf die Fehleranfälligkeit. Außerdem seien in den vergangenen Jahren Entwicklungs- und Produktzyklen aufgrund des hohen Wettbewerbs deutlich verkürzt worden.

Da aufgrund von Kosten-, Zeit- und Innovationsvorteilen immer mehr Aufgaben auf die Zulieferer übertragen werden, sieht die Analyse den Bedarf an unternehmerübergreifendem Qualitätsmanagement sowie die Gefahr, dass der Kostendruck sich auf die Produktqualität durchschlägt. Als letzten Punkt bennenen die Wissenschaftler die Gleichteil- beziehungsweise Baukastenstrategie , durch die die Gefahr besonders großer und damit kostenintensiver Rückrufaktionen entsteht.

Die Studie führt hier das Beispiel des Konzerns Hyundai-Kia an, die nach Auswertung der Wissenschaftler im vergangenen Jahr die höchste Rückrufquote in den USA hatten. Aufgrund von Bremslichtmängeln mussten gleich 20 Modelle mit insgesamt 2,7 Millionen Pkw in die Werkstätten. Die zweithöchste Rückrufquote verzeichneten die Experten 2013 auf dem US-Markt bei Fiat-Chrysler, danach folgten Toyota, BMW und Honda.

Die Auswertungen der Experten beziehen sich auf die USA als Referenzmarkt. Nach ihren Angaben ist der US-Markt aufgrund seiner Absatzgröße, der relativ scharfen Sicherheitsrichtlinien und vor allem des hohen Klagerisikos ein aussagekräftiger Indikator für die Produktqualität der Automobilkonzerne.

Die Studie schätzt das Verwundbarkeitsrisiko der Autohersteller auch in Zukunft als hoch ein. Starke Qualitätsmanagementsysteme und starke Persönlichkeiten, die dafür Verantwortung trügen und sich gegen kurzfristige Vertriebsziele durchsetzten sehen die Experten als wirksame Maßnahme gegen den Trend.

 

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