Sanfter Riese – Der BMW X5 xDrive30d im Test

Lang muss ich nicht suchen, bis ich den großen BMW auf dem Parkplatz erspähe. Schon die stattliche Höhe von 1,73 Meter macht sich von Weitem bemerkbar. Dabei ist der SUV nicht unbedingt auffällig. Seine Formsprache ist schlicht, fast dezent. Doch der Eindruck täuscht ein wenig. An diesem Auto ist kaum etwas minimalistisch.

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In luftiger Höhe

Wer in den X5 steigen will, muss wirklich steigen! Der hohen Bodenfreiheit sei Dank. Wer diese Hürde gemeistert hat, sitzt wahrhaft königlich. Von oben herab, in sicherer Distanz erlebt man das Verkehrsgeschehen hier aus einem anderen Winkel. Ein Schelm, wer meint, er säße wie der Bauer auf dem Traktor. Alles andere als rustikal ist auch der Eindruck, den das Interieur vermittelt. Feinstes Leder, hochwertige Flächen und harmonische Formen – so was sieht man einfach gern! Das Raumgefühl ist luftig und es gibt im ersten Moment nichts, was irgendwie stören würde. Dann mal los!

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Weich und harmonisch

Gestartet wird der 6-Zylinder-Reihendieselmotor per Knopfdruck. Und sofort ertönt das Piepkonzert, das man in solch einem modernen Wagen fast schon erwartet. Klar: Vorn und hinten ist kaum Platz. Da reagieren die Sensoren schon mal über. Wie schön ist die Heckkamera, die mir einen fantastisch-präzisen Blick nach hinten – ganz ohne Umdrehen ermöglicht! So komme ich ziemlich entspannt aus der engen Parklücke. Das 6-Gang-Automatik-Getriebe lässt sich komfortabel mit einem handlichen Joystick bedienen. Zugegeben – ein paar Minuten braucht man schon, um das clevere System im Schlaf zu beherrschen, dann läuft alles wie geschmiert. Der Gangwechsel erfolgt fast unbemerkt. Auch wer kein Automatik-Fan ist, wird eingestehen müssen, dass hier alles weich und harmonisch vonstatten geht.

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Kraftvoll und clever

Mit seinen 235 Pferdestärken fällt das Beschleunigen nicht wieselflink aber dennoch kraftvoll aus. Klar – die 2,1 Tonnen Leergewicht müssen erst einmal in Bewegung gebracht werden. Auch im bewegten Zustand macht der X5 einen fantastischen Eindruck. Die Lenkung ist intuitiv und präzise, die Federung eine gelungene Vereinigung von straffer Sportlichkeit und gediegenem Komfort und die Bremsen sind genau so, wie man sich das wünscht! Nicht zu Unrecht gilt der X5 in Sachen Fahrtauglichkeit als Meister seiner Klasse. Interessant ist der aktive Wankausgleich, der durch die intelligente Luftfederung ermöglicht wird – er verhindert, dass sich der Wagen in intensiven Kurven in die Gegenrichtung neigt. Ebenso clever: die Aktivlenkung. Bei niedriger Geschwindigkeit schlägt sie sehr direkt an – praktisch beim Einparken – bei hohem Tempo greift sie dann deutlich indirekter ein – zugunsten der Sicherheit.

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Was für ein Komfort!

Das Geräuschniveau im Innenraum ist wie erwartet sehr angenehm. In Sachen Komfort gibt es am Testwagen auch sonst rein gar nichts auszusetzen: Abstandswarner, Heckkamera, elektrisch verstellbare Sitze, eine clevere Klimaautomatik, das Multifunktions-Lenkrad mit Tempomat, adaptives Kurvenlicht, Scheinwerferwaschanlage und, und, und. Vom viel gelobten iDrive-Menü mit integriertem Navigationssystem ganz zu schweigen! Den größen Aha-Effekt löst allerdings das Head-Up-Display aus: LEDs werfen wichtige Informationen wie die Momentan-Geschwindigkeit an die Windschutzscheibe – genau dahin, wo der Fahrer eben seine Augen hat, wenn er dem Straßenverkehr folgt. Vor allem ausgedehntes Reisen stelle ich mir im X5 traumhaft vor – ein Talent, das man von einem Geländewagen nicht unbedingt erwartet. Einziger Wermutstropfen: Das Soundsystem könnte noch ein wenig audiophiler spielen – High-End klingt anders!

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Und hinten? Alles super!

Auch im Font sitzt es sich einfach perfekt. Normale Menschen genießen die volle Kopf- und Beinfreiheit. Das ist nicht weit entfernt von der Luxusklasse. Außerdem lässt sich die Raumtemperatur sich hier individuell regeln. Auch der Kofferraum schluckt so einiges. Die Heckklappe ist zweigeteilt. Die kleine untere Klappe kann bei Bedarf geöffnet und dann beim Einladen schwerer Gegenstände als Ablage benutzt werden. Die obere Klappe lässt sich per Knopfdruck öffnen und schließen. Das ist praktisch und gegenüber seinen Mitmenschen kann man auf diese Weise ganz dezent den Eindruck vermitteln, es im Leben geschafft zu haben!

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Wo ist der Haken?

BMW gibt den kombinierten Verbrauch des xDrive30d mit 8,2 Litern Diesel an – das ist kaum zu schaffen! Hier sollte man sich nichts vormachen. Deutlich unter 10 Litern zu bleiben, wird auch bei gefühlvoller Behandlung des Gaspedals schwer. So wird man möglicherweise auch hin und wieder mit den entsetzten Blicken seiner umweltbewussten Mitmenschen rechnen müssen. Öko und SUV – das sind zwei verschiedene Welten! Auch wenn BMW seine Verbräuche mehr reduziert hat, als jeder andere Premiumhersteller. Dies ist nicht der einzige schmerzliche Aspekt des X5: Die Preisstruktur ist nichts für empfindliche Gemüter. 54.000 Euro sind für den xDrive30d mindestens fällig. Kommen ein paar nette Extras dazu, ist man schnell bei 65.000. Dabei reden wir hier von der kleinsten Motorisierung. Will man mehr, ist auch die 80.000 Euro-Grenze spielend zu erreichen. Für den kleinen Geldbeutel ist dieses Auto ganz sicher nicht geeignet. Wer sich den X5 leisten kann und will, der wird nicht mehr allzu viel finden an dem man sich stören will – dieser Riese ist einfach rundum gelungen!

 

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