So klein kann Auto sein – Modellautos sind ein Multimillionen-Markt

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Die Hersteller befinden sich damit in der Zwickmühle: Einerseits bedienen sie weiter den treuen Kundenstamm, auf der anderen Seite versuchen sie das Interesse der Jugend zu gewinnen. Bilder

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Es kann sich aber auch um ein Kleinod und eine handwerkliche Meisterleistung handeln, die aus gut 1.600 perfekt nachgebildeten Einzelteilen zusammengesetzt wird, und dann für 15.000 Euro einen Liebhaber findet. Bilder

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Ein Modellauto kann etwas sein, das der Erwachsene von heute einst vom Taschengeld kaufte und fleißig durch den Sandkasten schob. Bilder

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Die Orientierung am Maßstab ist für Sammler aber nicht die einzig wichtige Kategorie: Kaum jemand sammelt einfach alles, was es zu kaufen gibt. Meist wird unter einem Themendach gesammelt. Bilder

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Eine Miniatur des ersten VW-Busses T1 ist für Sammler mit Erinnerungen verbunden, die Nachbildung des aktuellen T5 dagegen einfach nur ein Transporter. Bilder

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Daneben kann es entweder winzig klein oder beeindruckend groß sein, kann die Kopie eines Klassikers oder auch eines aktuellen Serienmodells darstellen. Bilder

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Ein Modellauto ist die verkleinerte Kopie des Originals. Wer es genauer erläutern will, wird allerdings schnell erkennen, dass die Sache weit komplexer ist. Bilder

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Wer es sich einfach machen will erklärt es so: Ein Modellauto ist die verkleinerte Kopie des Originals. Wer es genauer erläutern will, wird allerdings schnell erkennen, dass die Sache weit komplexer ist. Ein Modellauto kann etwas sein, das der Erwachsene von heute einst vom Taschengeld kaufte und fleißig durch den Sandkasten schob.

Es kann sich aber auch um ein Kleinod und eine handwerkliche Meisterleistung handeln, die aus gut 1.600 perfekt nachgebildeten Einzelteilen zusammengesetzt wird, und dann für 15.000 Euro einen Liebhaber findet. Daneben kann es entweder winzig klein oder beeindruckend groß sein, kann die Kopie eines Klassikers oder auch eines aktuellen Serienmodells darstellen.

„Der Markt der Modellautos ist sehr inhomogen“, sagt einer, der sich damit auskennt wie kaum ein Zweiter. Denn Andreas A. Berse ist Chefredakteur der Zeitschrift „Modellfahrzeug“, die seit 25 Jahren als Leit-Medium der Szene gilt. Einer Szene, die in Deutschland jedes Jahr für Umsätze von mehr als 250 Millionen Euro sorgt, die sich aus durchaus kaufkräftigen Menschen zusammensetzt – und die trotzdem vor einem Problem steht: Die Modellauto-Liebhaber altern. Neueinsteiger wachsen nur spärlich nach, nicht zuletzt weil Kinder lieber am Computer als mit Siku, Matchbox oder Schuco im Sandkasten spielen.

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Das spiegelt sich auch in dem Angebot der Hersteller: „Bei den Modellen ist der historische Bereich sehr gewünscht, aktuelle Modelle dagegen sind schwierig“, fasst Maika Karahl von Schuco zusammen. Eine Miniatur des ersten VW-Busses T1 ist für Sammler mit Erinnerungen verbunden, die Nachbildung des aktuellen T5 dagegen einfach nur ein Transporter.

Die Hersteller befinden sich damit in der Zwickmühle: Einerseits bedienen sie weiter den treuen Kundenstamm, auf der anderen Seite versuchen sie das Interesse der Jugend zu gewinnen. Das machen sie unter anderem, indem sie sich selbst in die Welt der Computerspiele begeben – und etwa reale Nachbildungen der Gefährte aus Videospielen wie Mario Kart anbieten. Doch auch das ist nicht immer einfach. So hat Schuco laut Maika Karahl ein Modell von Lightning McQueen ins Programm aufgenommen, dem automobilen Helden des Animationsfilms „Cars“. Allerdings in gewohnt hoher Qualität und im Großmaßstab 1:18. Der Preis: 249,95 Euro – und damit nicht wirklich kindgerecht.

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Aber Lightning McQueen dürfte in das Beuteschema manch älteren Sammlers passen. Denn auch wenn der Markt weit gefächert ist, gibt es laut Berse einige Orientierungspunkte. Einer davon sind die Größen. „Durchgesetzt haben sich vor allem drei Maßstäbe“, so Andreas A. Berse. Einer ist der Maßstab 1:87, in dem etwa ein VW Golf kaum mehr als vier Zentimeter misst und entsprechend wenige Details aufweist. Im Maßstab 1:43 käme das Auto dagegen schon auf knapp zehn Zentimeter, und der Hersteller würde in der Regel auch den Innenraum recht detailliert nachgebildet haben. Dritter gängiger Maßstab ist 1:18, was bei einem Golf eindrucksvollen 24 Zentimetern Länge entspricht. „Solche Modelle verfügen meist über bewegliche Teile wie zu öffnende Türen oder Hauben“, erklärt Berse.

Für welchen Maßstab sich Sammler entscheiden, das hat unterschiedliche Gründe – der Platz spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle. So weiß Berse von einem Enthusiasten, der 30.000 Autos im Maßstab 1:87 besitzt, untergebracht unter anderem in Schubladen. Beim Maßstab 1:18 wäre vermutlich eine Lagerhalle notwendig gewesen.

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Die Orientierung am Maßstab ist für Sammler aber nicht die einzig wichtige Kategorie: Kaum jemand sammelt einfach alles, was es zu kaufen gibt. Meist wird unter einem Themendach gesammelt. Der eine konzentriert sich vielleicht auf Miniaturen des Porsche 911, ein anderer auf Lastwagen der sechziger Jahre oder klassische Formel 1-Boliden – und mancher ist eben versessen auf Filmfahrzeuge wie Lightning McQueen. Die Auswahl ist dabei nahezu unendlich: Es gibt kaum ein Auto, das nicht auch als Modell erhältlich ist.

Warum überhaupt gesammelt wird, dafür gibt es ebenfalls unterschiedliche Gründe. Der übliche lautet: Einfach zum Spaß. Dem Spaß daran, nach und nach die Sammlung auszubauen, irgendwann das eine noch fehlende Exemplar aufzustöbern. Wesentlich seltener ist dagegen das Sammeln mit dem Hintergedanken der Wertsteigerung. Denn die lässt sich nicht so einfach vorab bestimmen und richtet sich vielmehr nach unterschiedlichen Gründen. So ist es nicht wahrscheinlich, dass ein hunderttausendfach gefertigtes Spielzeugauto zum Schatz wird. Es ist aber auch nicht unmöglich.

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Berse berichtet von einem Rallye Käfer im Maßstab 1:43, den einst Corgi Toys in einer Auflage von 750.00 Exemplaren produzierte. Zu jener Zeit war der Käfer allerdings vor allem ein Spielzeug und wurde von Kinderhänden malträtiert. Nur wenige überlebten unbeschädigt, noch weniger in ihrer Originalverpackung. Diejenigen, die jedoch diese Zeit in perfektem Zustand und originalverpackt überstanden, werden heute für immerhin dreistellige Summen gehandelt – einem Vielfachen des einstigen Preises also.

Bringt dagegen ein anerkannter Hersteller hochwertiger Miniaturen ein neues Modell in einer limitierten Auflage von 2.000 Exemplaren auf den Markt, dann ist von vornherein davon auszugehen, dass 90 Prozent der Käufer Sammler sind. Die Modelle werden also gut behandelt, kaum eines der 2.000 Autos wird beschädigt – die vorhandene Zahl und damit die Verfügbarkeit bleibt hoch, der Wertzuwachs ist zumindest zweifelhaft.

Wer heute mit dem Sammeln von Automodellen beginnt, kann übrigens durchweg auf eine ordentliche Qualität vertrauen – vor allem in optischer Hinsicht. Die Computertechnik hat dazu geführt, dass es kaum mehr „Gurken“ gibt, die dem Vorbild nur entfernt ähneln: Man verkleinert heute anhand der Originaldaten der Autobauer und nicht nach Augenmaß. Auch die Autohersteller als Lizenzgeber achten daher darauf, dass ein Modellauto keine Schande über das Original bringt. Nicht zuletzt kann es sich der Modell-Anbieter schlicht nicht leisten, ein unansehnliches und damit unverkäufliches Modell auf den Markt zu bringen: Schließlich kostet allein die Entwicklung der Mini-Mobile nicht selten weit mehr als 100.000 Euro.

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