Hemmung vorm Elektroauto

Studie zur Elektromobilität: Nur keine Hemmungen

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Die Elektromobilität kommt in Deutschland trotz vieler guter Vorsätze nur schleppend voran. Damit die umweltfreundlichen Stromer nicht nur auf der Rennstrecke auf der Pole Position stehen, müssen Lösungen auf den Tisch. Und deshalb haben sich die Experten der Unternehmensberatung BearingPoint sowie der Kommunikations- und Marketingagentur PP:AGENDA zusammengeschlossen. In einer umfassenden Studie geht das „Dream Team“ den Problemen auf den Grund.

Große Unsicherheit der Deutschen bei Elektroautos

Denn eines steht fest: Seitens der deutschen Verbraucher besteht ein großes Interesse an Elektrofahrzeugen - das Potenzial wird aber noch nicht ausgeschöpft. Das größte Hindernis auf dem Weg zu einer flächendeckenden E-Mobilität scheint unter den potenziellen Käufern vor allem mangelnder Informationsfluss über Vorteile und Angebote zu sein. Die Mehrheit fühlt sich beim "Elektroauto" noch immer nicht gut informiert. Am besten schneidet bei 42 Prozent der Befragten noch das Thema "Reichweite" ab. Die größte Unsicherheit besteht hingegen für mehr als zwei Drittel beim Umfang der staatlichen Förderung und bei den Verbrauchswerten. "Entscheidend wird es sein, Elektromobilität begreifbar, erlebbar und für den einzelnen Bürger alltagstauglich und akzeptabel werden zu lassen", sagt dazu Matthias Loebich, der globale Leiter Automotive bei der Technologieberatung BearingPoint.

Hilfreich wären nach Ansicht des Experten der Eintritt neuer Wettbewerber im Markt sowie die Verschärfung der Umweltrichtlinien sein. Anders sei die Lage im öffentlichen Nahverkehr und Transportbereich: "Hier können sich interessante Mehrwerte und Anwendungsszenarien ergeben, die einen schnellen Umstieg attraktiv machen", so Matthias Loebich. Doch warum hat es die Elektromobilität in Deutschland so schwer? "Wir sprechen über ein Umdenken in der Nutzung eines Fahrzeugs. Tanken dauert heute fünf Minuten, das Aufladen eine Stunde und mehr. Dazu kommen die fehlende Infrastruktur sowie mangelnde Kosten-Transparenz", sagt Matthias Loebich. Die mögliche Einschränkung der individuellen Mobilität beim Investitionsgut Automobil sei die größte Hemmschwelle: "Das macht es natürlich den Kunden aktuell noch schwer, zu wechseln.

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Staatliche Förderprogramme sind vielen unbekannt

"Das belegt auch die Studie: Denn trotz bestehender staatlicher Strukturen fehlt es an einer konsistenten, übergreifenden Kommunikation zu Fördermöglichkeiten für Elektroautos. Auch die Umweltprämie ist bei weniger als der Hälfte der potenziellen Käufer bekannt. Lediglich 38 Prozent sind mit der Befreiung von der Kfz-Steuer vertraut. Und kaum einer der Befragten kennt weitere Förderungsmöglichkeiten wie Steuervorteile beim Laden oder KfW-Kredite. Die öffentlichen Fördermittel könnten jedoch zum entscheidenden Kauf-Kriterium für E-Autos werden. Knapp 90 Prozent der Befragten bestätigen, dass Umweltprämie oder Befreiung von der Kfz-Steuer ihre Kaufentscheidung positiv beeinflussen würden. Wünschenswert wären mehr Informationen zu technischen Rahmenbedingungen und der verfügbaren Ladeinfrastruktur. Denn knapp ein Drittel der Deutschen weiß offensichtlich noch viel zu wenig über verfügbare Modelle, Lademöglichkeiten, Ladedauer und Verbrauchswerte.

Für 73 Prozent wird ihre Kaufentscheidung durch die augenscheinlich schwach entwickelte Ladeinfrastruktur negativ beeinflusst. Die klassischen Argumente wie eine zu geringe Reichweite und hoher Kaufpreis stellen für zwei Drittel eine Barriere für den Kauf eines E-Autos dar. Weitere 59 Prozent sind mit der langen Ladedauer unzufrieden. 50 Prozent der potentiellen Käufer werden zudem von den intransparenten Betriebskosten abgeschreckt. Eine positive Entwicklung ist indes im Sicherheitsbereich zu sehen. Lediglich 20 Prozent der Befragten haben bei diesem Thema Bedenken und vertrauen der Technologie nicht. Allerdings muss das Design von Elektroautos noch verbessert werden. Denn: Nur etwa 25 Prozent finden die verfügbaren Modelle ästhetisch ansprechend. Der Elektromobilitäts-Markt bietet auch Möglichkeiten für Zusatzangebote. Attraktive und leicht zugängliche Produktbündelung könnten die Marktdurchdringung von E-Autos fördern.

Die Studie unterstreicht die Relevanz von Angeboten wie Vergünstigungen im Einzelhandel, Energieversorgung für das Eigenheim und Ökostrom. 70 Prozent der Befragten zeigen beispielsweise großes Interesse an einer bundesweiten Ladekarte. Das Fazit der Experten: "Die Umfrage zeigt eindeutig: Viele Bürger liebäugeln bereits mit einem E-Auto. Dies ist genau der richtige Moment, überzeugende Angebote in der Stadt und auf dem Land für Kauf, Leasing und Sharing anzubieten. Umsteigen auf E-Fahren mit Erneuerbaren Energien heißt auch Kommunikation, Marketing und Vertrieb neu zu denken", erläutert Rolf Miller, CEO bei PP:AGENDA.

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