Nissan

Test: Nissan Juke – Moderner Mischling

Seit Oktober 2010 mischt Nissan die Kompaktwagenliga mit dem Juke kräftig auf – jedenfalls stilistisch. Wer mit diesem Auto unterwegs ist, zieht regelmäßig die Blicke auf sich. Mit einer Länge von 4,14 Meter ist er auf dem Papier lediglich der kleine Bruder des Qashqai, dem Erfolgsmodell der japanischen Marke. Doch seine eigenwillige Karosserieform unterscheidet ihn deutlich von allen anderen derzeit angebotenen Autos.

Formensprache

Denn seine Formensprache verbindet Elemente zweier Segmente: Der Unterbau des Fahrzeugs erinnert mit erhöhter Bodenfreiheit und vorne wie hinten nach oben gezogener Karosserie, die einen Unterbodenschutz andeutet, an einen [foto id=“347624″ size=“small“ position=“left“][foto id=“347625″ size=“small“ position=“left“]Geländewagen. Die obere Karosseriehälfte hingegen mit ihrer flach stehenden Frontscheibe, der schräg zugespitzten Seitenfensteroptik und der abfallenden Dachlinie weckt Assoziationen an ein Coupé. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die zwei gut getarnten hinteren Türen, deren Griffe sich in der C-Säule verstecken. An die vorderen Leuchteinheiten, die Positionsleuchten und Blinker beherbergen, muss man sich erst gewöhnen: sie liegen beinahe auf der Motorhaube.

Interieur – Ein munteres Eigenleben

Auch im Innenraum entwickeln die Formen ein munteres Eigenleben. So haben sich die Designer beim Entwurf der Mittelkonsole von einem Motorradtank inspirieren lassen; Chromapplikationen zieren das Interieur allenthalben. Während das Raumgefühl auf den vorderen Sitzen mit der leicht erhöhten Position durchaus großzügig ist, wird es für Reisende im Fond schon etwas beengt. Insbesondere die Beinfreiheit lässt auf längeren Fahrten zu wünschen übrig. Für ein bisschen Flexibilität sorgt allerdings die geteilt klappbare Rückbank. Das Kofferraumvolumen wächst so von 251 auf 550 Liter – üppig ist allerdings anders. Selbst bei dachhoher Beladung passen lediglich 830 Liter in den Juke, was ebenfalls nicht zum Großeinkauf bei Ikea animiert.

Motor & Verbrauch

Mit zwei Benzinern und einem Diesel bietet Nissan insgesamt drei verschiedene Motoren für den frontgetriebenen Juke an. Als Einstiegsaggregat dient der 1,6-Liter-Benziner mit 86 kW/117 PS – nicht unbedingt die glücklichste Wahl. Zur [foto id=“347626″ size=“small“ position=“right“]Auswahl stehen drei Fahrprogramme – Normal, Sport und Eco. Selbst im Sportmodus hält sich die Fahrdynamik jedoch in Grenzen. Bereits bei niedrigen Drehzahlen nervt der Motor, der den Juke 178 km/h schnell macht, mit einer vernehmlichen Geräuschkulisse. Der Verbrauch führte ebenfalls nicht zu Freudensprüngen – er liegt gut einen, oft auch zwei Liter über den angegebenen 6,3 l/100 km. Das Fahrwerk ist eher straff abgestimmt. In der Praxis äußert sich dies durch eine recht moderate Seitenneigung bei Kurvenfahrten. Eher unbefriedigend ist dagegen die unexakt geführte Fünfgang-Handschaltung. Vermutlich sind sowohl der 140 kW/190 PS-Turbo-Benziner als auch der 81 kW/110 PS starke Turbodiesel die bessere Wahl.

Weiter auf Seite 2: Video – Nissan Juke; Fazit; Datenblatt; Kurzcharakteristik

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Video: Nissan Juke

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Fazit[foto id=“347627″ size=“small“ position=“left“]

Nichtsdestotrotz bereitet der extravagante Juke auch mit dem Einstiegsmotor Freude. Vor allem, wer vornehmlich in der Innenstadt unterwegs ist, wird ihn nicht zuletzt wegen seiner knappen Abmessungen ins Herz schließen. In einer Hinsicht gibt sich der Juke allerdings konventionell: Bei den Ausstattungsvarianten Visia, Acenta und Tekna orientiert er sich an den anderen Nissan-Baureihen. Die Preise für das von uns getestete Basismodell starten bei 16.990 Euro. Gut angelegtes Geld für alle, die das Ungewöhnliche auf vier Rädern suchen.

Technische Daten: Nissan Juke 1.6

Fünfsitziger Crossover
Länge/Breite/Höhe: 4,14 m/1,77m/1,57m                         
Radstand: 2,53 m
Kofferraumvolumen: 251 bis 830 Liter
Motor: 1,6-Liter-Benziner; 86 kW/117 PS
max. Drehmoment: 158 Nm bei 4.000 U/min
0-100 km/h: in 11,0 s
Vmax: 178 km/h
Verbrauch: 6,3 l/100 km
CO2-Ausstoß: 147 g/km, Euro 5
   
Preis: ab 16.990 Euro

Nissan Juke 1.6 – Kurzcharakteristik

Alternative zu: eigentlich keinem bislang vorhandenen Fahrzeug
Passt zu: Individualisten im Großstadtdschungel
Sieht gut aus: ja – aber das ist beim Juke wirklich reine Geschmackssache

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