Suzuki

Test: Suzuki Grand Vitara 1.9 TiD – Authentizität abseits der Straße

In einem Marktumfeld, in dem Pkw-basierte Pseudo-Geländewagen reüssieren, ist es gut zu wissen, dass es auch noch Off-Roader von altem Schrot und Korn gibt – wie den Suzuki Grand Vitara. Natürlich haben die neuzeitlichen Baumuster ihre Meriten: Sportliches Handling, niedrigeres Gewicht – und die Vorzüge, die sich für die Hersteller aus der Plattformstrategie ergeben. Doch im Gelände kommen sie nicht weit – Allradantrieb hin oder her. Und wo bleibt der Reiz eines Allradlers, wenn er sich wie ein normales Auto fährt?

[foto id=“362708″ size=“small“ position=“left“]Authentizität ist ein vielstrapazierter Begriff – im Segment der preiswerten Off-Roader unter 25.000 Euro gibt es nach unserer Ansicht kaum ein Fahrzeug, das ihn überzeugender verkörpert als der Grand Vitara. Seine kompakte, scharf gezeichnete Karosserie ruht auf einem soliden Leiterrahmen, der permanente Allradantrieb mit Mittendifferential verfügt in fast allen Varianten über eine Geländeuntersetzung, und für Vortrieb sorgte in unserem Testwagen ein 95 kW/129 PS starker 1,9-Liter-Turbodiesel. Ein Leichtgewicht ist der Grand Vitara natürlich nicht: Der kurze Dreitürer bringt schon über 1,6 Tonnen auf die Waage.

Fahreigenschaften

So fühlt er sich auch an: Unerschütterlich und ruhig zieht der Suzuki seine Bahn; die Fahrbahngeräusche werden gut weggefiltert. Die Kehrseite ist, dass sich die fahrdynamischen Qualitäten in Grenzen halten. [foto id=“362709″ size=“small“ position=“left“][foto id=“362710″ size=“small“ position=“left“]Weder im Slalom noch auf der Kreisbahn lassen sich mit dem Suzuki große Sprünge vollführen – immerhin jedoch wird der Grenzbereich frühzeitig angekündigt, und zwar durch entsprechende Seitenneigung und Protest seitens der Bereifung. In seinem Element ist der Grand Vitara allerdings auch in der Stadt, wo er dank nur 4,15 Metern Außenlänge Parklücken findet, an denen andere vorbeifahren müssen. Die hohe Sitzposition und die kantige Karosserie ergeben eine Übersichtlichkeit, die man heute kaum noch vorfindet, und die leichtgängige Servolenkung sorgt für besondere Mühelosigkeit. Abseits befestigter Wege ist der Grand Vitara ohnehin kaum zu stoppen. Besonders gerne nimmt er dabei Crossover-Modelle der Konkurrenz an den Haken, die sich auf einer nassen Wiese festgefahren haben. Der Durchschnittsverbrauch von 6,7 Litern pro 100 Kilometer spricht für die Effizienz des leisen und kräftigen 1,9-Liter-Motors; die Spitze liegt bei ausreichenden 170 km/h. Wer sich für einen der Benziner entscheidet, wird erheblich höhere Spritkosten in Kauf einkalkulieren müssen.

Raumangebot

Das Raumangebot des Grand Vitara ist trotz der Kürze großzügig – dank einer Höhe von stolzen 1,70 Metern. Die Armaturentafel ist klar gegliedert und elegant gezeichnet; ein wenig mehr Liebe bei der Materialauswahl würde den positiven Eindruck weiter verstärken.

Weiter auf Seite 2: Eine echte Alternative; Datenblatt & Preis; Kurzcharakteristik

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[foto id=“362712″ size=“small“ position=“left“]Eine echte Alternative

Letztlich präsentiert sich der Grand Vitara als ehrliche Alternative in einem Segment, das vor allem durch Show glänzt. Wer einen GTI im Gelände-Dress fahren möchte, ist mit einigen – wenn auch keineswegs allen – Crossover-Angeboten der Konkurrenz gut bedient. Wer hingegen Freude an einem Auto hat, das seine gegebenen Versprechen auch erfüllt, findet im Grand Vitara eine echte Alternative – ob man nun tatsächlich damit ins Gelände geht oder nicht. Wir möchten nach zwei Wochen mit diesem Suzuki gerne glauben, dass das Zeitalter der Off-Roader noch lange nicht zu Ende ist.

Datenblatt: Suzuki Grand Vitara 1.9 DDiS

Dreitüriger Geländewagen mit seitlich angeschlagener Hecktür
Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,15 m/1,87 m/1,70 m/2,44 m
   
Antrieb: 1,9-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel
95 kW/129 PS bei 4.000 U/min
300 Nm bei 1.750-2.500 U/min
Vmax: 170 km/h
Verbrauch: 6,7 l/100 km
177 g CO2/km
   
Preis: 23.790 Euro

Kurzcharakteristik: Suzuki Grand Vitara 1.9 DDiS –

Alternative zu: weitaus teureren Off-Roadern – oder
den Pkw-basierten Crossover-Modellen
Sieht gut aus: eigentlich überall – die Form ist zeitlos und gelungen
Passt zu: der klassischen Off-Road-Klientel und zu Individualisten

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