TomTom Navigation – Sieben Trillionen Bewegungsprofile

TomTom Navigation - Sieben Trillionen Bewegungsprofile Bilder

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Um vom Start zum Ziel zu gelangen, muss die Route bekannt sein. Im Auto sorgt seit 1995 ein Navigationssystem für die Wegfindung. Das Debüt des elektronischen Lotsen fand damals übrigens in der Mercedes S-Klasse statt. Während das erste System GPS-Daten mit Kartenmaterial verknüpfte und so für Orientierung sorgte, sind die Navis heute deutlich intelligenter geworden.

Mittlerweile liefern sie eine Kaskade an Informationen: Beschilderung am jeweilig befahrenen Streckenabschnitt, Fahrspurassistent, Radarwarner, Sonderziele, Tankstellen, Höhenprofile… Von besonderer Bedeutung sind jedoch die Daten über die aktuelle Verkehrssituation vor Ort. TomTom, Marktführer für mobile Navigation in Europa, kann mittlerweile auf Echtzeitdaten aus zwei bis drei Prozent der Fahrzeuge auf der Straße zurückgreifen und daraus exakte Aussagen über den Gesamtverkehr treffen.

Seit 2006 hat das Unternehmen weltweit sieben Trillionen Datensätze zum Verkehrsfluss gesammelt. Damit lassen sich beispielsweise punktgenau Hochrechnungen über die Verkehrssituation an beliebigen Tages- und Wochenzeiten machen. Täglich kommen sieben Milliarden Daten hinzu, die hauptsächlich aus den GPS-Sensoren der Nutzer stammen. Das sind im Regelfall die portablen Navigationsgeräte (portable navigation device – kurz PND) oder, immer häufiger, Smartphones mit GPS-Funktion, die die aktuell rund 80 Millionen TomTom-Kunden weltweit nutzen. Derzeit macht das Hardwaregeschäft im Unternehmen nur noch etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes aus, der Geschäftsbereich PND schrumpft um zwölf Prozent. Doch „die Smartphone-Landschaft ist ein riesiges Geschäftsmodell im Servicebereich“, sagt Ralf-Peter Schäfer, der Berliner Leiter Produkt und Verkehr bei TomTom. Das in Amsterdam beheimatete Unternehmen sieht in den Bereichen Software und Service sowie auf der Kartenseite ein starkes Plus und hat das eigene Portfolio entsprechend aufgestellt.

„Wer die meisten Fahrzeuge unter Zugriff hat, der hat auch die besseren Profile bei der dynamischen Routenführung“, erklärt Software-Entwickler Heiko Schilling. Die aktuellen Quelldaten werden europaweit in fünf Rechenzentren aufbereitet und den Kunden binnen Sekunden wieder auf ihr Gerät gelegt. Das geschieht zwei Mal pro Minute. Durch die Gesamterfassung des Verkehrs werden bei Behinderungen permanent alternative Routen berücksichtigt, um möglichst frühzeitig reagieren zu können und so auszuschließen, in einen Umleitungsstau zu geraten. In Deutschland hat TomTom dazu ein Kartennetz von 900.000 Kilometern navigierbarer Strecke in der Datenbank, nach Unternehmensangaben 99,9 Prozent aller Straßen.

Die Kartenaktualisierung erfolgt über diverse Quellen, unter anderem auch über die Nutzer des Systems. Seit 2008 haben sie auf rund zwei Millionen Korrekturen hingewiesen, die dann von TomTom vor Aufnahme in die Karten verifiziert werden. Aber auch die Deutsche Post ist ein wichtiger Lieferant von Aktualisierungsdaten. Wenn neue Wohngebiete und damit zwangsläufig neue Straßen entstehen, weiß die Post bereits sehr früh Bescheid. Standen früher zwei Aktualisierungen des Kartenmaterials pro Jahr an, so ist der neueste Stand heute binnen 48 Stunden erfasst, so Georg Fischer, der dafür die Daten aufbereitet.

Das Unternehmen ist überzeugt, dass eine Navigation mit Echtzeitdaten die Fahrtzeiten in der Rush-Hour im Mittel um 15 Prozent senken kann. Und jeder den Stau umfahrende Wagen verringert diesen um sieben Meter. Das bedeute auch einen Vorteil für diejenigen, die das System nicht nutzen. Der liege in etwa bei fünf Prozent Zeitersparnis, so TomTom.

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