Toseland nach zwei Tagen: Es ist nicht ganz so einfach

(adrivo.com) James Toseland spürt zwar, dass er mit seiner Maschine immer besser zurecht kommt, doch ein ganz einfaches Rezept für gute Zeiten hat auch er nicht gefunden.

In Jerez traf James Toseland streckentechnisch zwar auf eine alte Bekannte, viel einfacher wurde die Aufgabe für den MotoGP-Neuling dadurch aber nicht. So bezeichnete er seine Testeindrücke bislang zwar als sehr zufrieden stellend, da er zumindest wusste, in welche Richtung er zu fahren hatte und auch das Motorrad und das Team besser kannte als noch in Sepang. Doch ganz vertraut war ihm der Kurs nicht mehr. „Ich kann mich nicht mehr wirklich daran erinnern, hier zu fahren, also war es immer noch eine große Lernkurve. Ich bin aber glücklich damit, wie die Dinge laufen“, sagte er im Gespräch mit den Kollegen der .

Was ihm vor allem gefiel, waren seine Rundenzeiten, die auf einem 16 Runden dauernden Longrun ähnlich schnell waren wie jene von Colin Edwards bei der Fahrt zu Platz drei im Rennen Ende März. Toseland hatte eigentlich geplant, noch länger draußen zu bleiben, doch nach der 15. Runde kamen rote Flaggen heraus, weil Alex de Angelis gestürzt war. Ganz ungelegen kam dem Briten das aber nicht. „Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass ich nach 15 Runden nicht erleichtert war, die roten Flaggen zu sehen. Nach 15 Runden, auf denen man nicht an alles gewöhnt ist, beginnt man es ein wenig zu spüren. Ich kam aber in einen guten Rhythmus und auch als ich nicht zu viel pushen wollte, um keinen Fehler zu machen, konnte ich noch eine hohe 1:41er fahren“, war Toseland zufrieden.

Die Strecke von Jerez machte es ihm allerdings auch ein wenig leichter, da die Bodenwellen nach seiner Auskunft nicht so schlimm sind wie in Sepang, wodurch die Maschine ruhiger läuft und weniger Vibrationen auftreten. Dennoch vibriert das Motorrad noch mehr, als es Toseland gerne hätte, was seiner Meinung nach aber an der Streckenkenntnis liegt. „Ich habe nur den Lenker etwas geändert, damit ich mich beim Bremsen etwas wohler fühle, denn die Bremskraft ist so viel höher, als ich es gewohnt bin. Es ist wirklich anstrengend für die Arme. Ich hab den Lenker zehn Millimeter näher zu mir gezogen und etwas höher gemacht, damit die Arme nicht so weit ausgestreckt sind und ich mich wohler fühle“, erklärte er.

Neben Umstellungen am Lenker probierte Toseland auch neue Reifen von Michelin aus, die ein größeres Profil haben. Bereits am Dienstag war dabei ein Hinterreifen dran, am Mittwoch folgte ein Vorderreifen und als beide zusammen arbeiteten, fühlte er eine bessere Balance. „Der hintere ist ein großer Vorteil beim Beschleunigen. Er kommt wirklich gut aus der Kurve raus“, urteilte er. Ganz problemfrei lief die Arbeit mit den neuen Reifen aber nicht, denn einmal wäre ihm der vordere bei hoher Geschwindigkeit beinahe weggerutscht, was Toseland darauf zurückführte, dass sich ein neues Profil einfach anders anfühle und man erst Vertrauen aufbauen müsse. „Man konnte eine schwarze Linie sehen, wo ich gerutscht bin und ich habe mich danach entschieden, die Unterhosen zu wechseln. Der [Sturz] hätte wirklich enorm sein können.“

Worauf Toseland bislang bewusst verzichtet hat, sind Qualifying-Runs mit wenig Benzin und besonders weichen Reifen, da ihm die Zeiten im Renntrim wichtiger sind. „Und wenn ich dabei in der Nähe bin, dann bin ich zufrieden damit. Es interessiert mich nicht, ob jemand eine 1:39 auf einem Qualifyier fährt. Versteht mich nicht falsch, ich werde auch dort Erfahrung gewinnen müssen, denn es ist ein wichtiger Teil des Racing. Es bringt überhaupt nichts, wenn du auf Rennreifen gut bis, solange du in der Startaufstellung auf 15 stehst, denn dann ist es vorbei“, betonte er. Deswegen werde er sich zu gegebener Zeit auch intensiv mit den Qualifyiern auseinandersetzen, denn Toseland sieht es nicht als leichte Aufgabe, mit einem Mal 1,5 Sekunden schneller zu fahren und das nur über eine Runde.

„Da muss man genau wissen, was passieren wird, denn diese Runde ist schnell. Es ist schon mit Rennreifen schnell und wenn ein Qualifyier so viel schneller ist, dann geht es wirklich ab“, sagte er. Toseland fühlt sich jedenfalls jetzt schon schnell, merkt aber, wie sich die Grenzen immer weiter verschieben. „Du bist aber immer noch derselbe Typ, der drauf sitzt. Jeder sagt, du musst später auf die Bremse und früher auf das Gas, damit du schneller bist. So einfach ist das aber nicht.“ Aber wenn es so einfach wäre…

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