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Toyota Land Cruiser: Ein Naturbursche wird 60

Er ist eine der größten Offroad-Ikonen: Beim Namen „Toyota Land Cruiser“ schwingt Fernweh und Abenteuer mit. Der Begriff steht für Geländegängigkeit, Zuverlässigkeit und Robustheit; und für ein unverwüstliches Arbeitstier, das an allen Ecken und Enden der Welt treu seine Dienste leistet. Bis heute wurde er in 188 Ländern verkauft, sogar den Nordpol hat er als allererstes Fahrzeug erobert. Jetzt wird der eisenharte Naturbursche 60 Jahre alt.

Begonnen hat alles 1951:

Der erste Land Cruiser wird auf die Räder gestellt, auch wenn der Neuling zu diesem Zeitpunkt noch „BJ“ heißt. Er war als geländegängiges Vehikel für militärische Zwecke ersonnen worden. Die 298 Exemplare werden praktisch [foto id=“348552″ size=“small“ position=“left“]ausschließlich von Behörden genutzt, angeblich haben gerade einmal drei BJ das Land der aufgehenden Sonne verlassen. Mit seinem 63 kW/86 PS starken 3,4-Liter-Sechszylinder-Diesel, der eigentlich für Lkw konzipiert war, hat der BJ in Rekordzeit den Ruf äußerster Haltbarkeit erworben. Von Fahrkomfort konnte damals noch nicht die Rede sein, denn die Passagiere saßen sehr beengt in dem Offroader. 1954 wurde der damals aktuelle BJ, der Typ J2, auf den Namen „Land Cruiser“ getauft. Die Ingenieure bemühten sich, dem Vehikel ein zivileres Gesicht zu verpassen. Mit dem J2 wurden erstmals verschiedene Radstände und Karosserievarianten angeboten, zudem waren die Gänge drei und vier synchronisiert. Dieses Konzept zog sich quer durch die Geschichte des Land Cruiser. In aller Welt wurde der Land Cruiser zudem für seinen vergleichsweise simplen Aufbau und seine Reparaturfreundlichkeit geschätzt.

In den 50er Jahren konnte sich der Geländegänger sogar gegen Land Rover und Willys-Jeep behaupten und der Export des Modells in fremde Märkte, vor allem in die USA und nach Arabien, rollte mit dem Typ J3 an. Andere Kontinente folgten wenig später. Der Korea-Krieg stärkte die Nachfrage durch das amerikanische Militär, und 1956 [foto id=“348553″ size=“small“ position=“right“]ersetzte man den alten Dieselmotor durch einen 3,9-Liter-Benziner mit 80 kW/109 PS. Zirka 1 000 Stück wurden von der dritten Generation gebaut, etwa die Hälfte davon exportiert. Für die USA wurde der Land Cruiser mit speziellen Dämpfern versehen, die das eklatante Lenkungsflattern in den Griff bekommen sollten.

1960 wurde der J4 eingeführt und bis 1985 hergestellt. Äußerlich änderte sich nicht viel an der Karosserie, doch kommen nun bei der Herstellung Großserienpressen zum Einsatz, die größere Stückzahlen ermöglichen. Der mit Dieselmotoren zwischen 3,0 und 3,6 Litern Hubraum und zwei Benzinern mit 3,9 und 4,2 Litern Hubraum ausgestattete Neue erlangte nun auch in Deutschland einen ersten Bekanntheitsgrad. Wie von fast allen Land Cruiser-Versionen gab es auch von ihm mehrere Karosserieformen und Radstände, die als Buschtaxi oder als Pick-up verwendet wurden. Zum ersten Mal kam eine echte Geländeuntersetzung zum Einsatz. Der Frontantrieb wurde von außen durch die arretierbaren Freilaufnaben zugeschaltet.[foto id=“348554″ size=“small“ position=“left“]

Deutlich mehr Fahrkomfort

Das neue Modell von 1967 kam bulliger daher und bot deutlich mehr Fahrkomfort. Damit kam man vor allem den Wünschen der amerikanischen und australischen Kunden nach, die den Land Cruiser immer mehr als Freizeitfahrzeug benutzten. Ab dem J6 von 1981 bis 1987 waren neben jeder Menge Offroadtauglichkeit auch komfortorientierte Extras an Bord, wie zum Beispiel eine Klimatisierung. Die Tendenz wurde immer klarer – weg vom reinen Transportesel, hin zum geländegängigen Pkw mit hohen Freizeitqualitäten.

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Wünsche der Kunden

Den Wünschen der Kunden weltweit nachzukommen war nicht immer leicht. Denn in Arabien beschwerte man sich, dass der Land Cruiser zu „weich“ würde, im japanischen Mutterland wurden Rufe nach weniger Gewicht und einem niedrigeren Preis laut. In den USA, Europa und Australien erwarteten die Käufer mehr Komfort und ein Pkw-mäßiges Fahrgefühl. Aus [foto id=“348556″ size=“small“ position=“left“]diesem Grund wurden meist gleich mehrere Varianten gleichzeitig angeboten, um für jeden Geschmack den richtigen „LC“ bereithalten zu können. Wichtig auch deshalb, weil Mitsubishi mit dem Pajero sich anschickte, Toyota in aller Welt Marktanteile abzujagen.

Einen robusten Leiterrahmen, um einen Millimeter dickere Karosseriebleche lassen die Ingenieure dem Allrader ab 1984 angedeihen. Außerdem kam der „J7“ genannte Japaner erstmals mit schräg stehender Windschutzscheibe, einer umklappbaren Rücksitzbank und einer Servolenkung auf den Markt. Und ab 1990 gab es sogar Sporträder, Breitbandscheinwerfer und eine ansprechendere Innenausstattung. Wahlweise gab es das „Erdferkel“ mit Starrachse und Blattfedern oder in eine zahmere Variante mit Schraubenfedern.

Die Nachfolgeversionen bekamen zusätzlich zu tadelloser Geländegängigkeit ein immer zivileres Gesicht. In Deutschland hat der Käufer heute die Wahl zwischen zwei verschiedenen Modellen. Zum einen legt Toyota das Modell J15 als Drei- und Fünftürer mit permanentem Allradantrieb und einem 3,0-Liter-Turbodieselmotor mit 140 kW/190 PS [foto id=“348557″ size=“small“ position=“left“]auf. Zum anderen gibt es den Naturburschen als „J20“ mit einem bulligen V8-Dieselmotor mit 4,5 Litern Hubraum und 210 kW/286 PS.

Top-Seller

Der Land Cruiser ist in aller Welt ein Top-Seller, denn mit einem Absatzvolumen von über fünf Millionen Einheiten ist er nach Unternehmensangaben das meistverkaufte geländegängige Fahrzeug aller Zeiten. Die bedeutendsten Märkte sind der Nahe Osten, Australien und Europa.

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