Verbrauchskennzeichnung: Nicht länger ein X für ein U machen

Eine Abkehr von der derzeitigen Verbrauchskennzeichnung der Autos mit dem Effizienzklassen A bis G unter Berücksichtigung des Fahrzeuggewichts fordert die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Die Zentrale schlägt eine Berechnung nach dem tatsächlichen Nutzwert vor.

Die Kategorien für die Umweltbelastungen der Autos reichen zwar von A bis G, machen den Kunden aber ein X für ein U vor, weil sie nicht die Fahrzeuge mit dem geringsten Verbrauch und dem höchsten Nutzwert positiv kennzeichnen – Kategorie A -, sondern sich nur am Kraftstoffverbrauch in Relation zum Fahrzeuggewicht orientieren. Das führt dazu, dass etwa der Toyota Aygo mit 865 Kilogramm Gewicht und einem CO2-Ausstoß von 109 Gramm pro Kilometer nur die schlechte Einstufung „D“ erhält, während ein 2 345 kg schwerer Audi Q7 3.0 TDI DPF quattro mit einem Schadstoffausstoß von 195 Gramm pro Kilometer ein deutlich besseres „B“ erhält.

Mit dieser Irreführung der Kunden soll nun nach Ansicht von Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Schluss gemacht werden. Er schlägt ein Berechnungsverfahren vor, das sich am (Kofferraum-)Volumen oder an der Sitzplatzanzahl des Fahrzeugs orientiert. „Das wäre der Schlüssel, damit Käufer auf dem Automobil ihrer Wahl tatsächlich ein aussagekräftiges Label mit echtem Nutzwert finden“.

Die Kennzeichnungspflicht der Pkw mit dem Energieeffizienzlabel besteht seit Dezember 2011 und gilt für Neuwagen in den Ausstellungsräumen der Autohäuser. Sie orientiert sich an einer entsprechenden Ausschilderung für Kühlschränke und Waschmaschinen. Geräte, die dort ein A bekommen, verbrauchen weniger Strom als Geräte mit einem G. Die Labels sind daher aussagefähig, wenngleich im Laufe der Jahre mit den A+, A++ und A +++ die Übersichtlichkeit wieder gesunken ist.

Damit die Label für die Autos aktuell bleiben, sich am jeweiligen technischen Standard messen lassen können, schlägt die Verbraucherzentrale eine Dynamisierung vor. „Starre Kategorisierungen zuckeln technischen Entwicklungen der Automobilindustrie immer hinterher. Deshalb ist eine eindeutige und beschränkte Skala von A bis G, deren Klassifizierung regelmäßig angepasst wird, der Königsweg für ein Mehr an umweltfreundlicher Mobilität“, konkretisiert Klaus Müller den Vorschlag. Es dürften nach seinen Vorstellungen nur maximal zehn Prozent der Modelle der höchsten Kategorie A zugeordnet sein.

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