Wissmann: „Gegenwind für die Autobranche wächst“

Die deutsche Automobilwirtschaft hat ein „forderndes Arbeitsjahr 2013“ vor sich. Zu dieser Einschätzung gelangte Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilwirtschaft (VDA), bei der Jahrespressekonferenz.

Die Lage auf dem Pkw-Weltmarkt könne sich in diesem Jahr sehen lassen: 68 Millionen verkaufte Einheiten bedeuten ein Plus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Getragen wird diese Dynamik vor allem vom chinesischen Markt, der um acht Prozent auf 13,2 Millionen Autos wachsen wird. Ein zweiter Wachstumspfeiler ist der wieder erstarkte US-Markt, der in diesem Jahr mit einem Plus von zwölf Prozent auf 14,3 Millionen Einheiten stärker zulegen wird als China. Frapant: An diesen wichtigen Märkten wachsen die deutschen Marken schneller als ihre Wettbewerber: In China haben die deutschen Marken mittlerweile einen Anteil von 22 Prozent erreicht. Und in den USA konnten die deutschen Hersteller ihren Absatz an „Light Vehicles“ ihn den ersten elf Monaten 2012 um 21 Prozent steigern.

Schwierig bleibe hingegen die Situation in Westeuropa, so Wissmann. Voraussichtlich werde der Pkw-Markt um neun Prozent auf 11,7 Millionen Einheiten zurück gehen. Das sind über eine Million Fahrzeuge weniger als noch 2011. Ein Stabilitätsanker sei dabei der deutsche Markt, der mit einem Minus von zwei Prozent auf 3,1 Millionen Neuzulassungen noch vergleichsweise gut dasteht. Zufrieden könne die Branche nach Ansicht des VDA-Präsidenten damit trotzdem nicht sein. Denn angesichts einer hohen Beschäftigung, guten Einkommensperspektiven und ungebrochener Konsumneigung bestehe in Deutschland kein Grund für die geringe Dynamik. Die Verunsicherung der Verbraucher durch die Euro-Schuldenkrise sowie die 2012 im Mittel um sechs Prozent gestiegenen Kraftstoffkosten halten die privaten Kunden vom Kauf eines Neuwagens ab. Nur noch 39 Prozent beträgt der Privat-Anteil am Gesamtabsatz in Deutschland.

Die Pkw-Inlandsproduktion wird sich 2012 voraussichtlich knapp behaupten: 5,4 Millionen produzierte Einheiten bedeuten ein Minus von drei Prozent gegenüber 2011, wohingegen die Produktionszahlen der deutschen Autobauer im Ausland wächst: 7,7 Millionen Einheiten bedeuten einen Zuwachs von acht Prozent. 748 700 Mitarbeiter sind derzeit in den Stammbelegschaften in der Branche beschäftigt – ein Zuwachs von 18 700 Personen gegenüber dem Jahr zuvor.

Trotz der schwierigen Lage in der Eurozone rechnet Wissmann jedoch mit einem Absatz von drei Millionen Neuwagen im kommenden Jahr. Trotz der stabilen deutschen Gesamtkonjunktur nehme der Gegenwind für die Branche jedoch zu. Auf dem Weltmarkt werden die Absätze die 70-Millionen-Marke durchbrechen, wobei wiederum China und die USA die Wachstumsmotoren sein werden. Für den US-Markt prognostiziert der VDA ein Plus von fünf Prozent auf 15 Millionen Einheiten, China soll um sechs Prozent auf 14 Millionen Neu-Pkw wachsen.

Für das kommende Jahr moniert der VDA den konsequenten Abbau von internationalen Handelshemmnissen, die Schaffung gemeinsamer Normungsstandards sowie eine umsichtige Steuerpolitik. Auch dem Autofahrer dürfen nach Vorstellung Wissmanns keine neuen Finanzlasten wie Pkw-Maut oder höhere Steuern aufgebürdet werden.

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