Zu wenig Forschungsgelder für Vernetzung der Elektromobilität

In heutige Autos werden immer mehr IT-Komponenten verbaut, die für mehr Sicherheit, Überwachung oder Komfort sorgen. In Zukunft werden die Informations- und Kommunikationstechnologien für Autohersteller noch wichtiger, wenn das Verkehrssystem vernetzt und der Verbrennungsmotor durch den Elektroantrieb ersetzt wird.

69 Prozent der Deutschen würden sich ein Elektroauto kaufen, hat der ITK-Branchenverband Bitkom in einer Untersuchung festgestellt. Ein für die IT-Industrie eigentlich äußerst ermutigendes Ergebnis, da künftig sowohl die Vernetzung der Verkehrsleitsysteme mit den Fahrzeugen als auch die Entwicklung intelligenter Stromkonzepte ohne Innovationen aus der IT-Branche nicht möglich sind. Aber so recht freuen kann sich Martina Koederitz nicht über die hohe Akzeptanz der Elektromobilität hierzulande.

Denn Koederitz gehört der deutschen Geschäftsführung von IBM an. Jener Firma, die sich unter anderem mit Softwarelösungen für intelligente Stromverteilung beschäftigt und gerne auch in Deutschland mehr zu diesem Zukunftsthema forschen würde. „Elektromobilität bedeutet nicht, einfach nur den Otto- durch den Elektromotor und den Tank durch die Batterie zu ersetzen“, erklärt die Managerin. In Zukunft seien Fahrzeuge per Internet mit ihrer Umgebung und anderen Autos vernetzt und würden ständig Informationen austauschen – etwa über Parkplätze, Staus und Unfallgefahren. Auch müsse die Stromversorgung der Autos mit Hilfe von IT intelligent gesteuert und in bestehende Energienetze integriert werden, sagt Koederitz.

Solche innovativen Zukunftskonzepte, die viele neue Arbeitsplätze in Deutschland schaffen könnten, kennt die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, nur zu gut. Sie konnte sie hauptsächlich in den USA und China in Augenschein nehmen, wo ihre Kollegen Forschungsmittel in Höhe von 22 Milliarden Euro beziehungsweise zehn Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren bewilligt haben. In Deutschland dagegen stellt Schavan lediglich 1,5 Milliarden Euro bis 2013 in Aussicht. Viel zu wenig, um im internationalen Vergleich mitzuhalten, bedauert Koederitz. Die Managerin, die an der Seite von IBM-Chef Sam Palmisano in den USA gearbeitet hat, konnte sich persönlich davon überzeugen, dass die amerikanische Wirtschaft längst in den Leitmarkt für Elektromobilität eingestiegen ist.

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