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Audi A3 Sportback 2,0 TFSI: GTI in Zivil

Auf den ersten Blick mag er einen sein Äußeres täuschen mit der geschickten Mischung aus gediegener Zurückhaltung und sportiven Elementen. Die immer noch eher bescheiden wirkende Typenbezeichnung "2,0T" am Heck gibt dann einen ersten Hinweis auf dem wahren Charakter. Aber die großen 17-Zoll-Räder und spätestens der Doppelauspuff signalisieren, was der Schriftzug noch zu kaschieren versucht: Der Audi A3 Sportback 2,0 TFSI hat es faustdick hinter den Ohren, so faustdick, wie es alte und neue GTI-Fans lieben.
Unter dem hübschen, aber nicht gerade aufregendem Blechkleid mit dem Heck, das an einen Kombi erinnern soll, arbeitet ein starkes Stück Motor. Aus seinen vier Zylindern holt er dank Abgasturboaufladung und Benzindirekteinspritzung 147 kW (200 PS) und ein maximales Drehmoment von 280 Newtonmeter zwischen 1800 und 5000 Umdrehungen pro Minute. Bei den rund 1400 Kilogramm Gesamtgewicht reicht das für eine ansehnlich kurze Zeitspanne von 7,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 236 km/h.So weit die Papierform. In der Praxis setzt das Doppelkupplungsgetriebe (DSG) mit sechs Gängen noch eins drauf; denn beim Hochbeschleunigen wird der Kraftfluss durch den Schaltvorgang nicht unterbrochen. Jedes Beschleunigen wird so zum Vergnügen, zumal der Turbolader so früh einsetzt, dass das berühmte Turboloch von früher heute nicht mehr spürbar wird. Hält man sich beim Gasgeben ein wenig zurück, dankt einem das DSG das mit einem Schaltgeräusch, wie wir es von den sequentiellen Getrieben richtiger Rennwagen her kennen.Der 2,0T ist zwar nicht ganz so hart gefedert wie ein Rennbolide, lässt allerdings auch bei schlechten Wegstrecken keinen Zweifel daran aufkommen, dass ihm die glatten Pisten viel lieber sind. Jedenfalls meldet das Fahrwerk jede Unebenheit auch durch die sonst recht kommoden Sportsitze direkt an den Fahrer. Die Lenkung, die vom vollen Krafteinsatz in Kurven nicht unbeeinflusst bleibt, gibt sich ebenfalls sportlich direkt und arbeitet präzise. Die Wankneigung in Kurven kann man getrost vernachlässigen.
Der Wagen liegt wie das sprichwörtliche Brett. Also her mit kurvenreichen Landstraßen! Hier kann sich der 2,0T so richtig austoben.Aber er ist eben auch ein vollwertiger Viersitzer (zugelassen für fünf Personen) mit einem für seine Klasse recht großen und variablen Laderaum und einer Zuladung von mehr als 500 Kilogramm. Er hat also auch das Zeug zur Familienlimousine und für eine zivilere Gangart.Den Innenraum dominiert die Audi-typische zweifarbige, auf Harmonie der Linien ausgerichtete Gestaltung mit der ebenfalls für die Ingolstädter typischen Zurückhaltung bei der Armaturentafel. Sie gibt sich sachlich, aber unspektakulär und unverdächtig.
Nur das dicke Lederlenkrad mit den Schaltpaddeln weist auf die wilde Seite des 2,0T hin.
Unser Testwagen war komplett ausgestattet, unter anderem auch mit einem Navigationssystem. Bei dem fielen uns zwei Dinge auf: Der Rechner in anderen Audis schafft es deutlich schneller, die Route zu ermitteln. Und die Bedieneinheit der oben in der Mittelkonsole angeordneten Navi befindet sich auf der dem Fahrer abgewandten Seite des Geräts. Vielleicht ist das gut so. Schließlich soll das Gerät nicht bei der Fahrt programmiert werden.Wo wir schon mal beim Meckern sind – Beim Anfahren mit dem Automatik-Modus der DSG schlägt der Motor manchmal heftig ins Getriebe, und beide zusammen brauchen in diesem Modus beim plötzlichen Beschleunigen mit Kickdown doch eine Kleinigkeit an Zeit, die man beim Überholen besser einkalkuliert. Aber keine Sorge: Die Bremsen verzögern ausgezeichnet und sind standhaft. Außerdem wacht die Elektronik über die aktive Sicherheit, und die steife Fahrgastzelle soll zusammen mit einem kompletten Airbagsatz für die passive sorgen.Der Spaß beginnt beim A3 Sportback 2.0 TFSI bei 26 050 Euro. Mir dem DSG-Getriebe, großen Rädern, Navigation, Klimaautomatik und was man sonst so alles braucht, hat man allerdings auch kein Problem, die 40 000-Euro-Grenze zu überschreiten. Auch das Fahren selbst hat seinen Preis, denn unser Testwagen ist zwar im EU-Schnitt mit rund acht Litern angegeben, hat aber bei uns nach mehr als elf Litern Super Plus verlangt. (ar/Sm)

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