Audi

Audi A6 2.7 TDI: Business Class in jeder Hinsicht

Audi hat sich längst im so genannten Premiumsegment etabliert. Das gilt
nicht nur für die Leistung der Fahrzeuge, sondern auch für den Preis,
der denen der Konkurrenz aus München und Stuttgart kaum noch nachsteht.
Dafür bekommt der stolze Besitzer eines Ingolstädters aber auch eine
rollende Business Class in jeder Hinsicht. Der A6 mit dem Hubraumgewaltigen
2,7-Liter TDI ist eine ausgesprochen angenehmer Reisebegleiter. Leise, schnell
und mit
angemessenem Verbrauch.

Der Sechszylinder im 2.7 TDI leistet 180 PS und 380 Nm Drehmoment und beschleunigt
beide Karosserievarianten auf maximal 225 km/h. Das Aggregat mit Common-Rail-Technik
und Piezo-Injektoren, die bis zu fünf Einspritzvorgänge pro Arbeitstakt
ermöglichen und dadurch eine bessere Kraftstoffdosierung und Laufkultur
bewirken, ist ein echter Leisetreter. Die Laufkultur des Sechszylinders ist
hoch, von den rauen TDI-Manieren kleinerer Brüder ist hier nichts übrig.
Selbst an der Drehzahlgrenze verkneift er sich ungebührliche Dröhnfrequenzen.
Dank des serienmäßigen Partikelfilters ist er auch ein sauberer
Geselle.

Das maximale Drehmoment liegt über den breiten Bereich zwischen 1400
und 3300 U/min an. Damit hat der Motor reichlich Kraft. Die linke Spur auf
der Autobahn ist also eine Dauerbekanntschaft, wenn der Fahrer es darauf anlegt.
Von 0 auf 100 km/h benötigt die Limousine 8,3 Sekunden, der Durchschnittsverbrauch
beträgt laut Hersteller zwischen 7,2 und 7,6 Liter Diesel. In der Praxis
waren es neun Liter in Kombination mit der (empfehlenswerten) Multitronic,
die ihre sechs Stufen fast unbemerkt durchschaltet, auch wenn sie dem Motor
ein klein wenig von seiner Kraft nimmt im Vergleich zum Handschalter. Der Grundpreis
ab 39 350 Euro inklusive Automatik (2050 Euro) ist allerdings ein theoretischer
Wert, wer seinen A6 ordentlich ausstattet, knackt leicht die 50 000 Euro-Marke.
So war es auch beim Testwagen, der allerdings auch mit Navigation, Xenon-Licht,
Teilleder-Sitzen, Quattro-Antrieb, CD-Wechsler und vielem Mehr vorfuhr.

Beim Raumangebot ist der Audi großzügig, hier haben Fahrer und
Beifahrer viel Bewegungsfreiheit. Auch hinten glänzt der Ingolstädter
mit Platz satt, ein A8 hat gefühlt nur unwesentlich mehr zu bieten. Dazu
kommt ein riesiger Kofferraum, der mit 500 Litern auch das große Reisegepäck
verkraftet. Die Qualität der Inneinrichtung ist, wie bei Audi üblich,
makellos gut. Anfassen und Anschauen ist hier eine Freude. Dazu kommt das
praktische
MMI (Multi Media Interface), das einfach und schnell zu bedienen
ist. Das Navigationssystem war das schnellste, das unserer Redaktion je zur
Verfügung stand. Großzügige Sitze sorgen für absolute
Langstreckentauglichkeit.

Während der frontgetriebene A6 bei stärkeren Motoren gelegentlich
mit Traktionsproblemen zu kämpfen hat, ist das im Quattro kein Thema.
Er sieht seine Bahn wie auf den sprichwörtlichen Schienen. Zwar drückt
der schwere Selbstzünder auf die Vorderachse und beeinflusst so das Einlenkverhalten
ein wenig, insgesamt ist der A6 aber immer noch eine Sportlernatur. Das ESP
brauchte auch bei deftigen Manövern nie einzugreifen. Der Federungskomfort
ist hoch, auch wenn der Audi recht straff daherkommt. So ist am Ende keine
echte Schwäche bei diesem Auto auszumachen. Nur Schade, dass Audi inzwischen
auch beim Preis Premium ist. Und die Unterhaltskosten sind dank des großen
Motors nicht zu unterschätzen, auch der Spritkonsum ist nicht rekordverdächtig
gering. Aber für die Business Class muss der Kunde einfach etwas mehr
bezahlen. (ar/sb)

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