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Audi TT: Bauhaus goes Mainstream





Als im Herbst 1998 die erste Generation des Audi TT erschien, fand das Coupé vor allem dank seines konsequenten Designs auf Anhieb eine außergewöhnlich große Beachtung und überzeugte Fahrer. Daran konnten auch die anfänglichen Sicherheitsprobleme wegen einer zu „leichten“ Hinterachse und die daraus resultierende aufwändige ESP-Nachrüstungsaktion nichts wirklich ändern. Acht Jahre nach dem TT-Debüt kommt Anfang September nun die zweite Generation auf den Markt, wie sein Vorgänger zunächst nur als Coupé. Die Roadster-Version mit Stoffdach folgt Anfang nächsten Jahres. Für den neuen Audi TT stehen zunächst zwei Motorisierungen bereit: Der 2.0-Liter TFSI mit 147 kW/200 PS kostet 31.900 Euro, die 3,2-Liter V6-Version mit 184 kW/250 PS kommt auf 39.900 Euro. Neben dem in beiden Varianten grundsätzlich eingebauten Sechsgang-Getriebe, offeriert Audi für 2.100 Euro Aufpreis auch ein DSG-Doppelkupplungsgetriebe, bei den Ingolstädtern neuerdings S tronic genannt.
Die erste Generation des TT überzeugte vor allem durch ihr klares, ein wenig an die Dessauer Bauhaus-Schule der zwanziger und dreißiger Jahre erinnerndes Design mit Kreis und Bogen als dominierende Motive. Zwar hat Audi diese Elemente auch für die zweite Generation aufgegriffen, doch erscheint der 2+2-Sitzer nun doch ein wenig entschärft. Oder anders ausgedrückt: Der neue TT wird weniger polarisieren als sein konsequent dem „Komissbrot-Design“ huldigender Vorgänger und wendet sich ein wenig mehr dem Mainstream zu. Das muss kein Nachteil sein, denn die glatteren Rundungen im Heck schmeicheln ebenfalls dem Auge, allerdings ist der TT nun gerade aus dieser Perspektive nicht mehr derart unverwechselbar wie sein Vorgänger.
Darüber hinaus hat das Design des neuen Coupés einige Vorteile. So verfügt der Fahrer jetzt dank größerer Glasflächen über eine deutlich bessere Rundumsicht und findet hinter dem wunderschönen, unten abgeflachen Lederlenkrad nun auch eine angenehmere Sitzposition. Auf den hintern Notsitzen sind allerdings nach wie vor am besten Einkauftüten aufgehoben. Oder man lässt sie gleich umgeklappt, wodurch sich das Kofferraumvolumen bei dachhoher Beladung auf 700 Liter ausdehnt. Genug also für eine mehrwöchige Urlaubsreise zu zweit.
Und die darf gerne über kurvige Pässe oder schmale Landstraßen gehen, denn der TT ist ein fahraktives, dynamisches Sportcoupé geblieben. Gut angelegtes Geld sind die 1 000 Euro Aufpreis für das gemeinsam mit Delphi entwickelte Dämpfungssystem „magnetic ride“ trotzdem. Hier hat der Fahrer die Wahl zwischen einer komfortablen, alltagstauglichen Grundeinstellung sowie einem deutlich härteren Sport-Modus für aktiveres Fahren. Der serienmäßig verwendete Heckspoiler fährt bei 120 km/h automatisch aus, bei Tempo 80 wieder ein und stört im Stand oder bei langsamerer Fahrt so nicht die Silhouette des TT.
Die beiden angebotenen Motoren sind nicht neu: Der 3,2-Liter-V6 tat auch schon im Vorgänger sowie in diversen anderen Modellen des Volkswagen-Konzerns seinen Dienst. Der 2.0-Liter-TFSI treibt zum Beispiel auch den Golf GTI an. Und er ist für den TT eine wirklich empfehlenswerte Wahl. Kaum langsamer in der Endgeschwindigkeit, fast gleichschnell in der Beschleunigung und deutlich preiswerter in der Anschaffung sprechen schon die reinen Zahlen für den Turbo-Direkteinspritzer. Im Vergleich zur Version mit größerem V6-Motor und quattro-Allradantrieb ist er zudem 150 Kilogramm leichter. Entsprechend leichtfüßig und agil fährt sich der 2.0-Liter TT. Dank des leichten, zu rund 70 Prozent aus Aluminium bestehenden Fahrwerks ist aber auch die stärkere 3,2-Liter-Variante im Vergleich zum Wettbewerb relativ leicht. Trotzdem: Die 8.000 Euro Aufpreis für den größeren Motor kann man lieber in diverse Extras wie Navigation, Metallic-Lack, Leder oder in größere als die serienmäßig eingesetzten 16-Zöller stecken.
In fast allen Bereichen verbessert, mit einem allerdings etwas glatteren Design und mehr Platz für Passagiere und Gepäck zeigt sich der neue Audi TT von Beginn an ausgereifter und alltagstauglicher als sein Vorgänger. Ob er auch dessen Erfolg übertreffen wird, bleibt angesichts gewachsener Konkurrenz vor allem durch das BMW Z4 Coupé abzuwarten. Ausreichend Fans wird aber auch die zweite Generation des Coupés auf jeden Fall finden.
Peter Eck/mid
Audi TT – Technische Daten:
2+2-sitziges Sport-Coupé; 2,0-Liter Vierzylinder-Benzindirekteinspritzer, 147 kW/200 PS, maximales Drehmoment: 280 Nm zwischen 1.800 und 5.000 U/min, 0-100 km/h: 6,6 s (S tronic: 6,4 s), Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h, Durchschnittsverbrauch je 100 Kilometer: 7,7 Liter; 3,2-Liter V6-Motor, 184 kW/250 PS, maximales Drehmoment: 320 Nm zwischen 2 500 und 3 000 U/min, 0-100 km/h: 5,9 s (S tronic: 5,7 s), Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeriegelt), Durchschnittsverbrauch je 100 Kilometer: 10,3 (9,4) Liter; mid/ec
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