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Neben einer guten Reiseplanung ist die Kleidung wesentlich bei einer Tour mit dem Motorrad. Und dabei ist es unwesentlich, ob es in den kühlen Norden oder heiße südlich Gefilde gehen soll. Handschuhe, Protektoren und Stiefel sind für Fahrer wie Sozius unerlässlich.
Eine entspannte Urlaubsfahrt beginnt beim Fahrer selbst. An der Ausrüstung darf dabei nicht gespart werden. Josef Maurus, Projektleiter der Stauberatung und Flugbeobachtung beim ADAC: „Man sollte alle Witterungsverhältnisse einkalkulieren. Doch die unverzichtbare Schutzwirkung der Motorradbekleidung muss dabei stets erhalten bleiben.“ Das bedeutet auch bei Reisen in wärmere südliche Gefilde: „Keine Jeans, kein Pullover – Kleidung immer mit Protektoren. Helm, Handschuhe und Stiefel gehören dazu“, mahnt der Verkehrsexperte.
Der Fahrer ist außerdem gut beraten, sich bereits vor der Reise auf Probleme einzustellen. Um Stau, Zeitverzögerungen und Ähnliches kommen auch Biker nicht herum. Bei stehendem Verkehr beispielsweise existieren in verschiedenen EU-Ländern unterschiedliche Regularien, ob sich der Motorradlenker am Stau vorbei bewegen darf. In Deutschland ist das verboten, in Österreich wird es toleriert. Wasserflasche und Knabbereien im Gepäck erleichtern fernab von Tankstelle und Rastplatz kurze Zwangspausen am Wegesrand.
Im Gegensatz zum Autofahrer ist der Zweiradlenker im Notfall stärker auf fremde Hilfe angewiesen. Während im Inland Abschleppdienste und Verkehrsclubs bereit stehen, sieht die Sache im Ausland anders aus. Im Vorfeld sollten sich Kraftradurlauber deshalb über entsprechende Versicherungspolicen informieren. Der Supergau allerdings bleibt der Verlust von Geldbeutel, Führerschein oder Scheckkarte. Ganz wichtig ist in diesem Kontext ein Handy, um Karten sperren zu lassen oder Hilfe zu rufen. Verkehrsexperte Maurus rät: „Legen Sie sich ein separates Depot mit Notfallnummern an. Dann können Sie im Notfall reagieren. Wer auf Nummer sicher gehen will, der nimmt ein billiges Prepaid-Zweithandy mit.“
Das Motorrad muss sich in einem betriebssicheren Zustand befinden. Gerade für längere Touren ist eine ausreichende Reifenprofiltiefe notwendig. Wer 1.000 Kilometer oder mehr zurücklegt, der benötigt mindestens vier Millimeter Restprofil. In Deutschland sind 1,6 Millimeter vorgeschrieben. Bei hoher Fahrbahntemperatur, vor allem in südlichen Ländern, hat der Reifen zudem einen höheren Abrieb.
Verschiedene EU-Länder verlangen unterschiedliche Ausstattung. Eine Warnweste und den Erste-Hilfe-Kasten schreibt schon der deutsche Gesetzgeber vor. In vielen EU-Ländern ist zudem ein Notfallpaket mit Beleuchtungseinheiten obligatorisch.
Für die korrekte Beladung des Fahrzeuges ist der jeweilige Motorradhersteller erster Ansprechpartner. „Viele bieten Zusatzkoffer für ihre Modelle an. Dabei sollte man immer beachten, dass das vom Hersteller ausgewiesene Maximalgewicht für die Packsysteme penibel eingehalten wird“, erklärt ADAC-Mann Maurus. Das ist natürlich schwierig auf weiten Reisen, wenn der Zweiradfahrer Zelt, Schlafsack und Camping-Ausrüstung mitnimmt. Trotz alledem darf die Bedienbarkeit der Maschine niemals eingeschränkt werden. Bei voller Beladung ist es generell angebracht, immer bewusst und vorsichtig zu fahren. Die Hersteller weisen konkrete Angaben aus, welche Geschwindigkeit je nach Ladezustand angebracht ist. Übrigens: Auch auf dem Zweirad hat der Grundsatz Gültigkeit, dass schwere Gegenstände unten, leichtere oben gepackt werden. Dinge wie Bordwerkzeug sollten demzufolge am Boden des Tankrucksacks ihren Platz finden.
Beim Reisen zahlt es sich aus, dass das Fahrwerk des Motorrades verändert werden kann. Zumindest die Druckstufen der Dämpfung sind meist justierbar. Ein Tipp von ADAC-Experten Maurus: „Ein paar Zehntel Bar mehr Druck in den Reifen verbessern das Fahrverhalten zusätzlich.“ In Extremsituationen wie Schräglagen oder starken Bremsmanövern müssen Motorradfahrer zudem damit rechnen, dass das Gewicht höher ist und die Maschine anders reagiert. Ein Rucksack erfordert zusätzliche Aufmerksamkeit beim Fahren sowie eine gewisse Eingewöhnungsphase.
Ebenso die Reise mit Sozius: „Mit Sozius an Bord sollte das Gewicht des Gepäcks eher nach vorne verlagert werden, also auf den Tankrucksack. Ohne Beimann, beziehungsweise Beifrau, kann hinten etwas mehr Gewicht geladen werden“, rät Maurus. Als Fahrer sollte man zudem beachten, dass die Fahrt für den oftmals ungeübten Sozius ungeheuer anstrengend ist. Zum Abschluss hält der Fachmann noch einen Rat für Biker bereit, die es in südliche Länder zieht. „Die Tankstellen dort haben um die Mittagsstunden oft geschlossen oder arbeiten nur im Automatenbetrieb. Rechtzeitiges Tanken erspart einem dort viele Zwangspausen in sengender Hitze.“
geschrieben von auto.de/koe/news.de/Sascha Gohrau | Foto: auto.de veröffentlicht am 23.06.2010 aktualisiert am 23.06.2010
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