Lincoln

Bereit für schlechte Straßen – Lincoln will zurück in die erste Luxus-Liga

Max Wolff, Designchef von Fords Luxusmarke Lincoln, arbeitet auf einer Baustelle, und es wird noch etwas Zeit brauchen, bis das Studio für ihn und seine Mannschaft fertig gestellt sein wird. Dieser Zustand hat durchaus symbolische Bedeutung, denn Wolff und seine Kreativen sind mit einem der anspruchsvollsten Reparaturjobs in der Welt des Automobils betraut. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die Rückkehr der Marke Lincoln zur einstigen Größe.

Lincoln, lange Jahre das Fahrzeug der amerikanischen Präsidenten -inzwischen fährt das Weiße Haus Cadillac-, hat in den vergangenen Jahren einen kontinuierlichen Abstieg erlebt. Aus mehr als 200.000 verkauften Wagen jährlich blieben 2010 noch gerade 70.000. Während Mercury, die andere Luxusmarke des Konzerns, nach jahrelanger Vernachlässigung und daraus resultierender Erfolglosigkeit im vergangenen Jahr eingestellt wurde, soll Lincoln nun wieder auf die Überholspur zurückgelotst werden. Eine schwierige Aufgabe, denn, so ein Marktbeobachter: „Es ist leicht, eine Marke zu beschädigen, und es dauert Jahre, diese Beschädigungen zu korrigieren“.

Als Gegner und Vorbilder dienen dabei die üblichen Verdächtigen:

Die deutschen Luxusmarken im Kapitel Dynamik und Toyotas Edelableger Lexus bei Komfort und Verarbeitung. Lincoln wird seinen Wiederaufstieg vor allem auf dem nordamerikanischen Markt erreichen müssen. Europa spielt bei den Plänen keine Rolle. „Wir haben genug damit zu tun, Lincoln in den USA zurück auf die Erfolgsspur zu bringen. Da ist es wenig sinnvoll, auf andere Märkte zu schielen“, erklärte Mark Fields, bei Ford für die nord- und südamerikanischen Märkte zuständig, auf der Los Angeles Motorshow.

In den kommenden drei Jahren wird die Marke sieben neue oder gründlich überarbeitete Modelle auf den Markt rollen. Gleichzeitig vergrößert Lincoln seine Mannschaft und ist dabei stolz, dass „Kollegen von Lexus, Audi und Cadillac zu uns wechseln.“[foto id=“389860″ size=“small“ position=“left“]

Den Auftakt zur Modelloffensive machte in Los Angeles das überarbeitete Flaggschiff MKS, eine großvolumige Limousine, die mit dem hauseigenen Dämpfersystem auf die Straßen rollt, das bis zu 500 Mal pro Sekunde die Fahrwerksverhältnisse erfasst und die Dämpfung entsprechend regelt. Auf den schlechten amerikanischen Straßen ein schlagendes Argument. Zusätzlich sind viele Assistenzsysteme an Bord, die wie zum Beispiel der Spurhalteassistent oder der adaptive Tempomat bei europäischen Modellen längst Standard sind. Unter der Haube arbeiten Sechszylindermotoren, die zwischen 300 (3,7 Liter) und 355 PS (3,5 Liter Ecoboost) leisten. Neben dem serienmäßigen Heckantrieb steht auch eine Allradversion bei den Händlern.

Auch das Design wurde überarbeitet und wirkt nun, so Wolff, weniger provokativ als beim Vorgänger. Das erste der vollkommen neuen sieben Modelle wird auf der Detroit Motorshow vorgestellt werden. Dann wird auch Wolffs Studio wahrscheinlich endlich fertig gestellt sein.

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