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BMW 335i: Sportler und Limousine

Kürzlich hat BMW seine Dreier-Baureihe modernisiert. Neben seinem gewachsenen Ausstattungsangebot hat der Bayer auch an Größe zugelegt. In seiner derzeit stärksten Motorisierung leistet der 335i potente 225 kW/306 PS. Damit geht es richtig vorwärts, auch wenn die Optik eher schlicht und zurückhaltend ist. Im Praxistest sagen wir, wie BMW beim 335i den Spagat zwischen Sportler und Familien-Limousine gemeistert hat.

Freude schon beim Anlassen

Die Freude am BMW 335i beginnt schon beim Anlassen des Reihen-Sechszylinder-Triebwerks. Sanft und leise säuselt es kaum spürbar vor sich hin. Der Autokenner erkennt sofort, dass hier ein Motor der aller feinster Sorte am Werk ist. Der turbogeladene Dreiliter optimiert seine Atmung durch die variable Ventilsteuerung „Valvetronic“, wodurch eine konventionelle Drosselklappe , sowie einer zweistufigen [foto id=“419366″ size=“small“ position=“left“]Laderansteuerung überflüssig geworden ist. Schon die ersten Fahreindrücke lassen den Fahrer spüren, welche Energie der Sechszylinder in Reserve hat und wie gerne er sie freilassen würde.

Vehemente Ruhe

Also tun wir ihm den Gefallen und treten das Gaspedal kräftig bis zum Anschlag durch. In Windeseile jagt die Nadel des Drehzahlmessers zur 7.000-Touren-Marke, ehe der nächste Gang der neuen Aufpreis-pflichtigen ZF-Achtgang-Automatik automatisch oder per Wippe am Lenkrad eingelegt wird. Dabei geht sehr schnell und feinfühlig vor, dass der Wunsch nach einem Doppelkupplungsgetriebe erst garnicht aufkommt. Der vehemente, aber trotzdem ruhige Vortrieb wird von dem satten Drehmoment des Dreiers unterstützt. 400 Newtonmeter sind schon bei niedrigen 1.200 Umdrehungen aktiv. Die vorhandene Kraft des natürlich mit Heckantrieb ausgestatteten Münchners reicht aus, um sein Gewicht von 1.585 Kilogramm in 5,5 [foto id=“419367″ size=“small“ position=“right“]Sekunden auf ein Tempo von 100 km/h zu beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h elektronisch abgeregelt. Die sportlichen Gene sind soweit also bestens arrangiert.

Wer jetzt den eher familiären Typ im 335i sucht und gelassener durch die Landschaft cruisen will, kann dies natürlich auch. Per Knopfdruck wählt der Fahrer den sogenannten Eco-Pro-Modus, und schon nimmt der Sechszylinder seine Leistungsentfaltung Gentleman-like zurück. Zusammen mit der Start-Stopp-Automatik, der Bremsenergie-Rückgewinnung und einer reduzierten Klimaleistung begnügt sich die viertürige Limousine dann mit 6,9 Litern Super Plus pro 100 Kilometer aus dem 60-Liter-Tank. Wer natürlich permanent die volle [foto id=“419368″ size=“small“ position=“left“]Leistung abruft, kommt auch leicht über zwölf Liter pro 100 Kilometer. Es ist also jedem selbst überlassen, ob er den durstigen Sportler oder die sparsame Familienlimousine in diesem BMW aktiviert.

Dies gilt auch für Fahrten auf der Landstraßen. Per Knopfdruck kann der Pilot das in unserem Testwagen installierte 1 100 Euro teure adaptive Fahrwerk für seine Bedürfnisse einstellen. Im Komfortmodus bügelt der Bayer dann alle Bodenwellen nahezu weg, in der sportlicheren Einstellung wird er bei Unebenheiten dagegen dann etwas nervös. Dazu trägt aber auch die Sportlenkung (200 Euro Aufpreis) bei, die so direkt agiert, dass selbst kleinste Bewegungen am Lenkrad unvermittelt in Kursänderungen umgesetzt werden. Dies hilft natürlich auf kurvigem Geläuf immens und richtet sich wieder an den sportlichen Fahrer, im Normalbetrieb ist die Sportlenkung aber dann doch etwas [foto id=“419432″ size=“small“ position=“right“]gewöhnungsbedürfig.

Innenraum

Auch im Innenraum überzeugt der Dreier. Dank der deutlich gewachsenen Abmessungen steht jetzt ein größeres Raumangebot zur Verfügung und selbst auf der Rückbank fühlen sich die Insassen jetzt nicht mehr so beengt wie im Vorgängermodell. Die elektrisch verstellbaren Vordersitze sind Bestandteil des 1.900 Euro teuren Sport-Pakets. Sie lassen sich perfekt auf jede Körpergröße justieren. Das Armaturenbrett ist BMW gemäß gut aufgeräumt, übersichtlich und fahrerorientiert. Die Menge der Schalter und Anzeigen erfordert inzwischen aber fast einen Pilotenschein. Diverse Kameraperspektiven zum Einparken, Funktionen im Navi und die verschiedenen anwählbaren Fahrmodi bergen ein gehöriges Überforderungspotential. Als empfehlenswert erweist sich in jedem Fall das Overhead-Display, das den Fahrer über alle wichtigen Infos in der Frontscheibe informiert und hilft, den Blick auf die Straße zu konzentrieren.

Fazit

Mit dem 335i hat BMW tatsächlich überzeugend den Spagat zwischen Sportler und Familien-Limousine geschafft. Mit einem Grundpreis von 43.600 Euro lässt BMW die Kirche im Dorf, selbst wenn einige Extras, die niemand vermissen will, den Preis deutlich in die Höhe treiben.

Bewertung

Pluspunkte:
+ Agiler und sparsamer Sechszylinder
+ viel Komfort gepaart mit Sportlichkeit
Minuspunkte:
– Unübersichtliche Front
– hohe Aufpreispolitik

Datenblatt BMW 335i

Viertürige, fünfsitzige Mittelklasse-Limousine
Länge/Breite/Höhe: 4,62 Meter/1,81 Meter/1,43 Meter
Radstand: 2,81 Meter
Kofferraumvolumen: 480
Wendekreis: 11,3 Meter
Leergewicht: 1 585 kg
max. Zuladung: 550 kg
max. Anhängelast (gebremst bei zwölf Prozent): 1,7 Tonnen
Tankinhalt: 60 Liter
   
Motor: 3,0 Liter Reihen-Sechszylinder mit TwinTurbo mit 225 kW/306 PS und Achtgangautomatik
max. Drehmoment: 400 Nm bei 1 200 – 5 000 U/min
0-100 km/h: 5,5 Sek.
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Verbrauch: 6,9 l SuperPlus auf 100 km
CO2-Emission: 169 g/km
Preis: ab 43 600 Euro

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Gast auto.de

Juli 5, 2012 um 10:23 pm Uhr

Klasse! Design, Verbrauch und Fahrleistungen sind best in class und der Preis ist für diese Klasse absolut akzeptabel!

Volker Dembke

Juli 2, 2012 um 12:44 pm Uhr

Das beste was der Markt zu bieten hat …… mehr klasse geht nicht, wird weiterhin nicht zu toppen sein

Gast auto.de

Juli 2, 2012 um 10:43 am Uhr

Das ist mir auch sofort aufgefallen, …aber vielleicht hängt das Teil ja wirklich am Dachhimmel über dem Fahrer 🙂

Gast auto.de

Juli 2, 2012 um 9:30 am Uhr

Von einem Overhead-Display habe ich noch nie was gehört. Soll das sowas wie der berüchtigte Wasserkopf sein? Oder meinte der Schreiberling schlicht und ergreifend das von BMW angebotene Headup-Display?

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