Opel

Bob Lutz nur eine Übergangslösung?

Nach dem Ausscheiden Carl-Peter Forsters als GM-Europa-Chef und Aufsichtsratsvorsitzender des Rüsselsheimer Automobilbauers Opel sind vom amerikanischen Mutterkonzern sowohl Nick Reilly als Europa-Chef als auch Bob Lutz ins Rennen geschickt worden. Beide Besetzungen werden in Deutschland mit großer Skepsis betrachtet.

Gilt der bislang für das internationale Geschäft zuständige Reilly doch als Mitkonstrukteur der Billig-Marke Chevrolet (Daewoo), unter der die Positionierung Opels innerhalb des Konzerns kräftig gelitten hatte. Und Bob Lutz, den bekennenden Car Guy, der sich zum Jahresende als Entwicklungschef bei GM offiziell zurückziehen wird, bringt man unweigerlich mit der bereits lange nicht mehr zeitgemäßen GM-Modellpalette der Vor-Wirtschaftskrisen-Jahre in Verbindung. Das Motto des 77-jährigen gebürtigen Schweizers, er würde nur Autos bauen, die die Leute auch wollten, brachte ihm bei GM zuletzt kein Glück. Das Ende der Geschichte um Modelle à la US-Geschmack ist bekannt …

Jetzt schicken die Amerikaner Lutz ins Opel-Rennen, um in Rüsselsheim die Forster-Nachfolge als Aufsichtsratschef anzutreten. Vorübergehend, als Zwischenlösung, ist aktuell zu erfahren. Er solle sich zurückziehen, sobald ein neuer Spitzenmanager für Opel gefunden sei, berichtet das „Wall Street Journal“. Und gesucht wird dem Vernehmen nach ein Deutscher, um den unübersehbaren Spannungen zwischen Detroit und der Bundesregierung, aber auch den Gewerkschaften nach dem gescheiterten Opel-Verkauf an Magna keine neue Nahrung zu geben.

In der kommenden Woche sollen GM-Boss Fritz Henderson, Nick Reilly und Opel-Chef Hans Demant zusammentreffen, um die Lage bei Opel zu analysieren. Zur Disposition stehen etwa 10.000 der rund 55.000 Jobs in Europa.

Unterdessen mahnt der Vize-Vorsitzende des Betriebsrates von GME, Rudi Kennis, eine neue Unternehmenskultur innerhalb des Konzerns an, zu der die GM-Führung bereit sein müsse. Dabei sollten Opel mehr Freiheiten eingeräumt werden. „Das muss es geben, denn sonst kommen wir in einen Krieg,“ an dessen Ende es keinen Gewinner gebe, so Kennis gegenüber dem „Deutschlandfunk“. An die Regierungen der betroffenen Länder schickte er die Warnung, über Staatshilfen nicht in einen Bieterwettstreit für Opel-Standorte zu treten. In einem solchen Fall würde sich GM nur zurücklehnen und „uns gegeneinander ausspielen“.

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