Coulthard bibt Mosley Schuld an Langeweile: Jetzt nichts überstürzen

(motorsport-magazin.com) Neben Lösungen für Probleme wollen vor allem immer auch schnell Schuldige für die Schwierigkeiten gefunden werden. Waren es am Sonntag noch die neuen Regeln mit Tankverbot und der aerodynamische Einfluss des Doppel-Diffusors, die als Grund für die Prozession in Bahrain verantwortlich gemacht wurden, so hatte David Coulthard bald auch eine Person ausgemacht, der die Verantwortung untergeschoben werden kann. Seiner Meinung nach ist das heutige Gesicht der Formel 1 das Erbe des ehemaligen FIA-Präsidenten Max Mosley.

"Ich hoffe, Max Mosley, der nach der Aufgabe seines Postens als Präsident vorigen Herbst aus seinem Elfenbeinturm zusieht, hat den Bahrain Grand Prix am Sonntag genossen", meinte der Schotte in einer Kolumne im Telegraph. So sah er auch die Drehzahlbeschränkung auf 18.000 Umdrehungen pro Minute, die standardisierten Getriebe, die eingefrorenen Motoren und den Weg zum Einheitsreifenhersteller als Ursachen für das eher langweilige Rennen. Diese Maßnahmen seien alle von Mosley angeregt worden, meinte Coulthard. "Sie haben aber wenig für die Show gemacht, wenn Bahrain ein Maßstab sein soll."

Unterhaltung

Derweil versuchen die Verantwortlichen der Formel 1, gegenzusteuern. Am Donnerstag wird es ein FOTA-Treffen geben, in dem die Teamchefs Lösungen besprechen wollen. Bernie Ecclestone wollte allerdings weiter ruhig bleiben. "Es gibt keine Panik und keine Krise für die Formel 1", meinte er laut Times. Der Formel-1-Boss hatte bereits ein Treffen mit den Teams. "Ich versuchte ihnen zu erklären, worum das Geschäft der Formel 1 sich dreht – Racing und Unterhaltung der Öffentlichkeit, nicht um das Herumspielen an Computern und eine schnelle Runde. Das Problem ist, es geht nicht, dass die Teams auf irgendeine Weise Einfluss auf das sportliche und technische Reglement haben", sagte Ecclestone.

Er schlug vor, dass in Zukunft unabhängige Ingenieure die Regeln festlegen sollen. Während also daran gearbeitet wird, gegenzusteuern, rät Jacques Villeneuve zur Vorsicht. Ein Schnellschuss wäre jetzt genau das Falsche. "Die Regeln sind in Ordnung. Ein Rennen bedeutet gar nichts. Das Schlimmste wäre, wenn es schnelle Änderungen gibt, bevor jeder weiß, was er will", warnte der Kanadier. Dem stimmten auch Lotus Technikchef Mike Gascoyne und Gerhard Berger zu. "Was wir jetzt nicht brauchen, ist ein Schnellschuss. Was auch immer passiert, wir müssen sicher sein, dass jedwede Änderung die Show verbessert", sagte Gascoyne.

Am besten direkt ins Qualifying

Berger meinte: "Es war langweilig, aber es war das erste Rennen und es ist zu früh, ein Urteil zu fällen. Ich denke, es wird funktionieren." Frank Williams brachte gegenüber Auto Hebdo eine neue Facette ins Spiel, die vielleicht etwas helfen könnte: "Es gibt da keine magische Formel, aber eine Änderung, die helfen würde, wären längere Geraden mit größeren Auslaufzonen." Karun Chandhok beteiligte sich auch an der Diskussion, wenn auch eher scherzhaft: "Wie wäre es, wenn sie mein Wochenend-Programm ausprobieren und direkt ins Quali gehen?"

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