Die letzte Stunde des Urgolfs

Er ist das meist verkaufte Auto aller Zeiten und wird von seiner Fangemeinde geliebt: der Golf Citi. Zwar wird er schon seit Jahren nicht mehr in Deutschland produziert, aber in seiner zweiten Heimat Südafrika ist er immer noch ein Kassenschlager. Allerdings nicht mehr lange. VW hat das Ende der Urgolf-Ära angekündigt.

[foto id=“113593″ size=“small“ position=“left“]Im VW-Werk im südafrikanischen Uitenhage sorgt das für Trauerstimmung beim Personal. Denn die Arbeiter haben ihren Citi über die Jahrzehnte lieben gelernt. Während die Deutschen die nächsten Generationen des Golfs feierten, ging der Citi seit 1978 in Südafrika nahezu unverändert Tag für Tag vom Band. Lediglich um zwei Neuerungen kam der PKW nicht herum – den Einbau des Airbags und der Zentralverriegelung. Sonst ist er heute immer noch so wie früher: Quadratisch, praktisch, gut.

[foto id=“113591″ size=“small“ position=“right“]Doch auch seine große Popularität konnte ihn nicht retten. David Powels, Chef von VW in Südafrika, will bis 2010 alle Golf Citi verkauft haben – und das obwohl sich der kleine Flitzer immer noch beharrlich unter den Top Ten der meist verkauften Autos in Südafrika hält. Powels kündigte an, das VW-Werk in Uitenhage werde komplett neu ausgerichtet und es werde nur noch zwei statt fünf Produktionsplattformen geben. Wann die neue Modellpalette auf den Markt kommen soll, steht allerdings noch in den Sternen. Klar ist aber, dass es eine Sonderedition des Kultautos geben soll, die af 1.000 Exemplare begrenzt ist. Citi MK1 wird das gute Stück heißen.

Stellt sich die Frage: Wer bekommt ihn, den letzten heiß begehrten Golf Citi? Der Konzern in Wolfsburg hat jetzt Interesse gezeigt, ebenso das südafrikanische VW-Museum. Aber damit stehen sie nicht alleine da. Einige Fließbandarbeiter im VW-Werk haben nämlich angekündigt, dass sie auch um das letzte Exemplar kämpfen wollen. Kein Wunder – schließlich ist der Urgolf hier zu einer Legende geworden. Sein Ende sorgt für Empörung.