Die Rallye Sardinien gehört zu den Anspruchsvollen: Staubig, Eng und Schnell

(adrivo.com) Die Rallye Sardinien ist die erste von drei Veranstaltungen, die die Teams in den nächsten fünf Wochen durch Griechenland und die Türkei entlang des Mittelmeeres führen wird. Mit 17 Wertungsprüfungen und einer Gesamtlänge von 344,73 km gehört sie tendenziell zu den kürzeren Rallyes, inklusive der Verbindungsetappen erhöht sich die Distanz jedoch auf 1040,35km. Sie führt durch eine grüne, bergige Landschaft, die im Kontrast zu tiefer gelegenen staubigen und steinigen Abschnitten steht. Am Freitag und Samstag stehen je sechs Etappen auf dem Programm, am Sonntag noch einmal fünf. Der Start und Zielort der Rallye ist Porto Cervo, das Rallye Zentrum liegt in der Industriestadt Olbia im Nordosten der Insel. Nach den heißen Temperaturen in Jordanien erwarten die Teams hier angenehme 20 Grad.

Erstmals wurde die Rallye Sardinien 2004 als Nachfolger der San Remo ausgetragen. Damals siegte Petter Solberg, bevor Sébastien Loeb nach zwei Siegen 2005 und 2006 den Hattrick im letzten Jahr nur verpasste, weil er am letzten Tag durch eine Unachtsamkeit ausfiel und damit den Weg für Markus Grönholm frei machte. In diesem Jahr sind 29 Prozent der Etappen neu und einige Wertungskilometer werden in umgekehrter Richtung bestritten, wobei die Änderungen hauptsächlich den ersten und dritten Tag betreffen. Die Etappen ähneln in gewisser Weise jenen aus Mexiko; sie sind sehr schnell, aber auch sehr technisch und eng. Die Oberfläche wird in weiten Teilen von einer feinen Sandschicht bedeckt, worunter jedoch ein harter, oft von Querrillen durchzogener, Untergrund liegt.

Durch diese Beschaffenheit des Bodens fällt der Nachteil der führenden Piloten, als Erster auf die Strecke zu müssen, nicht so groß aus, wie bei vielen anderen Rallyes: Da der Reifen in der Regel die obere Staubschicht durchdringt und seinen Grip auf dem härteren Untergrund findet, verändern sich die Bedingungen nicht signifikant, wenn die Oberfläche von dieser Staubschicht befreit wurde. Viel eher fangen sich die Bedingungen dann schnell wieder zu verschlechtern an, da sich Spurrillen bilden und scharfe Steine aus dem Untergrund hervorragen. Insbesondere auf der zweiten Schleife einer Etappe müssen die Piloten daher, die Straßenbeschaffenheit stark im Auge behalten, zumal auch an den Seitenrändern der Strecke häufig größere Steine liegen, die jeden Fehler schnell bestrafen können. Insgesamt gilt die Rallye Sardinien dennoch als eher reifenschonende Rallye, da das Grip Niveau insgesamt oft ziemlich niedrig ist und die Reifen somit nicht zu sehr gefordert werden.

Auch wenn die Rallye Sardinien durch ihren schnellen und engen Charakter als eine der schwierigsten des Kalenders gilt, haben die Teams zumindest einen weiteren Vorteil: In Sardinien sind im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Rallyes Testfahrten erlaubt, so dass zumindest die Werksteams über vergleichsweise gute Basis Setups und große Erfahrung verfügen.

Um schnell zu sein, benötigen die Fahrzeuge bei der Rallye Sardinien vor allem eine gute Traktion und Bremsstabilität. Insgesamt scheinen bei dieser Charakteristik vor allem der Ford Fokus mit seiner guten Traktion und der Citroen C4 mit seiner hohen Bremsstabilität leicht im Vorteil zu sein. Allerdings ist Sardinien ohne Frage eine dieser Veranstaltungen, bei denen der Fahrer den Unterschied ausmachen kann und so sollten sich die vermeintlichen Favoriten nicht zu sicher wiegen.

adrivo Sportpresse GmbH

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