Ducati Multistrada D-Air – Sicherheit am eigenen Leib

Ducati Multistrada D-Air - Sicherheit am eigenen Leib Bilder

Copyright: Ducati

Der in die hochwertige Goretex-Jacke integrierte Airbag ist bei einem Aufprall nach nur 45 Millisekunden (ms) komplett gefüllt. Bilder

Copyright: Ducati

Die Jacke ist drahtlos mit Sensoren in der Ducati Multistrada 1200 S Touring D-Air verbunden. Bilder

Copyright: Ducati

Das System in der Ducati Multistrada S Touring D-Air wiegt nur 1 kg und kostet 700 Euro Aufpreis, die um 1,5 kg schwerere Airbag-Jacke 1.400 Euro. Bilder

Copyright: Ducati

Ducati bringt mit seinem Allrounder Multistrada 1200 S Touring D-Air ab Mai das weltweit erste Motorrad mit serienmäßiger Airbag-Jacke auf den Markt. Bilder

Copyright: Ducati

Die Idee vom Motorrad-Airbag ist nicht ganz neu, die von der integrierten Airbag-Jacke jedoch schon. Bilder

Copyright: Ducati

„Die Airbag-Jacke ist ein Schritt in eine neue Motorrad-Welt. Sie wird in den nächsten Jahren für alle unsere Modelle zu haben sein.“ Ducati-Boss Claudio Domenicali betonte bei der Weltpremiere in Bologna die große Bedeutung der weltweit ersten serienmäßigen System-Airbag-Jacke für ein Motorrad, die seine Marke zusammen mit Kleidungsspezialist Dainese ab Mai 2014 auf den Markt bringt. Die Jacke ist drahtlos mit Sensoren in der Ducati Multistrada 1200 S Touring D-Air verbunden. Der in die hochwertige Goretex-Jacke integrierte Airbag ist bei einem Aufprall nach nur 45 Millisekunden (ms) komplett gefüllt, so schnell wie ein Wimpernschlag. Das passive Sicherheitssystem soll die Verletzungsfolgen von Kollisionen radikal senken, in die Motorradfahrer verwickelt werden können. Das System in der Ducati Multistrada S Touring D-Air wiegt nur 1 kg und kostet 700 Euro Aufpreis, die um 1,5 kg schwerere Airbag-Jacke 1.400 Euro.

Airbags am Motorrad selbst gibt es bereits[foto id=“507552″ size=“small“ position=“right“] von Honda, Hersteller wie IXS bieten Jacken mit Airbags an, die allerdings von einer Reißleine beim Sturz ausgelöst werden. Das D-Air-System, das Ducati und Dainese gemeinsam entwickelt haben, geht mit der drahtlosen Vernetzung von Fahrzeug und Jacke einen entscheidenden Schritt weiter: Beim Aufprall zum Beispiel des Vorderrads auf ein Auto registrieren die Frontsensoren des Motorrads nach nur 5 ms die heftige Verzögerung, nach 12 ms analysieren die Algorithmen in der Steuerung eine Unfallsituation, nach 25 ms gibt das System drahtlos einen Impuls an die Jacke und nach 45 ms sind die integrierten Airbags vollständig gefüllt. In Windeseile also entfalten sie ihre volle Schutzfunktion vor allem für Brust, Rücken und die Schlüsselbeine. Damit hat Ducati das zuvor gesteckte Ziel von maximal 80 ms deutlich unterboten. Ermittelt wurden diese Werte im Crashtest-Zentrum der Konzernmutter Audi in Ingolstadt.

Die Zahl Zwei spielt bei D-Air eine entscheidende Rolle: Zwei Airbags werden von zwei Gas-Generatoren ausgelöst, die den entscheidenden Impuls über zwei bi-direktionale Radiofrequenzen erhalten. Projekt-Ingenieur Paolo Versari von Dainese nennt dies „Double backup“, um zum Beispiel eine Funkstörung der drahtlosen Verbindung zu vermeiden. „Schon die Störung einer Frequenz ist höchst unwahrscheinlich“, so Versari. Jeweils eine 1.400 Euro teure Airbag-Jacke ist für Fahrer und Beifahrer vom Onboard-System der Ducati aus ansteuerbar. Den Ladezustand der Lithium-Akkus [foto id=“507553″ size=“small“ position=“left“]in der Jacke zeigt ein Display an der Ducati Multistrada an. Die Stromspeicher arbeiten rund 30 Stunden im Standby-Betrieb, ehe man sie nachladen muss. Nach dem Auslösen der Airbags muss die Jacke bis zu zwei Wochen lang bei Dainese für 300 Euro wiederaufbereitet werden und ist dann wiederverwendbar.

Die D-Air-Jacke fühlt sich beim ersten Anprobieren völlig normal an – trotz 1,5 kg Mehrgewicht durch das Airbag-System. Lediglich am unteren Rand des Rückenprotektors bemerkt man einen ungewöhnlichen, rund 3 cm dicken Teil, in dem die Gas-Generatoren untergebracht sind. Die sehr hochwertige Jacke besteht aus zweilagigem Goretex, ist wasserdicht, mit Kältefutter ausgestattet und dank Ventilationssystem atmungsaktiv. Ohne Airbag-System würde eine solche Motorrad-Jacke rund 500 Euro kosten und wäre damit etwa 900 Euro günstiger als die D-Air-Jacke. Wir konnten die Wirkung des Systems bei der Weltpremiere in Bologna am eigenen Leib erfahren. Eingepackt in die D-Air-Jacke erlebten wir das [foto id=“507554″ size=“small“ position=“right“]Auslösen der Airbags, und wie sich danach die Goretex-Jacke schlagartig aufbläht. Der Motorradfahrer spürt einen Schlag in Rücken und Nacken, ist von einem Wimpernschlag zum anderen extrem fest eingepackt und fühlt sich durchaus eingeengt, aber sicher. Der dumpfe Airbag-Knall ist nicht lauter als ein Silvester-Böller, danach macht sich durch die Gasgeneratoren der Geruch nach einem Brand breit.

Das Airbag-System für die Ducati Multistrada S Touring D-Air löst nach wesentlichen Kollisionen aus allen Richtungen aus und reduziert die auf den Körper einwirkende Kraft um 72 Prozent. Beide Partner sind derart von dem Sicherheitssystem überzeugt, dass sie D-Air in allen Ducati-Modellen einführen und eine Airbag-Hose bringen wollen. Eine „dramatische Reduktion“ der Unfallfolgen für Motorradfahrer attestierte dem System in Bologna der Mailänder Chirurg und Trauma-Spezialist Prof. Osvaldo Chiara. Außerdem hat das System sämtliche Tests für eine TÜV Süd-Zertifizierung bestanden.

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

zoom_photo