eCarTec 2012 – Die Zukunft braucht noch ein wenig

Ein Sprichwort besagt, dass die erste Million immer am schwersten verdient ist. Danach wird alles leichter. Das Vorhaben der Bundesregierung, Deutschland bis 2020 zum Elektromillionär zu machen, ist hochehrgeizig.

Zum Jahresanfang betrug der Bestand an rein batterieelektrischen Autos etwas über 4.500, rechnet man Hybride aller Art, leichte und schwere Nutzfahrzeuge sowie Zugmaschinen hinzu, kommt man, wie das Manager Magazin kürzlich meldete, auf über 10.000 Stück. Das ist zumindest eine kleine Etappe auf dem Weg zum großen Ziel. Zum 4. Mal findet jetzt in München die eCarTec statt, die als Leitmesse für Elektromobilität beleuchtet, wie facettenreich die Bemühungen sind, die sich hinter den dürren Zahlen verbergen.

Markennamen wie Klaric, Goodwolfe, tm4 oder IES Synergy dürften selbst Fahrern von E-Autos nicht so geläufig sein wie die Branchenriesen Siemens, Bosch oder Brose. Viele der 510 internationalen Aussteller sind klassische Mittelständler und Erfindermanufakturen und nur Insidern bekannt. Aber sie sind wie beispielsweise Goodwolfe weltweit anerkannte Spezialisten für Innovationen im Bereich Batteriebau, Speichertechnologie oder Antriebs- und Motorentechnik.

Dass die Energiewende auf den Straßen nur als Gemeinschaftsprojekt möglich sein wird, macht diese Messe deutlich. Obwohl leistungsfähiger, sind moderne Lithium-Ionen-Batterien immer noch zu schwer und bieten zu wenig Reichweite. Nach Lithium-Polymer entstehen die zukünftigen Akkus auf Lithium-Schwefel-Basis mit Reichweiten bis zu 300 Kilometern. Aber auch hier wird der Preis entscheidend sein. Eine E-Auto-Batterie kostet zurzeit durchschnittlich noch rund 10.000 Euro. [foto id=“440431″ size=“small“ position=“left“]Batteriebetriebene Fahrzeuge können aber nur dann potenzielle Kunden überzeugen, wenn sie auch in eine stressfreie Infrastruktur eingebunden sind. Kaum ein Bundesland, das nicht mit regionalen Konzepten zur Elektromobiliät auf der eCarTec Präsenz zeigt.

Noch werden die großen Netze nur im Feldversuch getestet. Dazu gehören flächendeckende Ladestationen und Abrechnungsmodelle für Nutzer. Energieriesen wie Vattenfall werben mit Autostrom aus zu 100 Prozent erneuerbaren Energien. Zum Konzept des Unternehmens gehört aber auch die sogenannte Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G) bei der im Bedarfsfall Strom aus der Autobatterie zurück ins Netz gespeist werden kann.

Der Zulieferer Brose mit Partner SEW Eurodrive baut gerade eine eigene Versuchsstrecke bei der nicht Ladestationen, sondern die berührungslose induktive Ladetechnologie eingesetzt wird. Der Strom käme dann direkt von der Straße und könnte während des Fahrens oder Parkens geladen werden. Derzeit arbeitet der Hersteller mit den deutschen Premiummarken an der induktiven Aufladung.

Passend zum mobilen Stromnetz der Zukunft entwickeln Unternehmen wie Bosch zum Beispiel Navigationsmodelle für das Smartphone, die den Fahrer nicht nur zur nächsten Ladestation leiten, sondern auch gleich den Ladeplatz reservieren.

Kaum verschwinden die alten Parkuhren, werden sie durch Ladestationen ersetzt. Die Firma Heldele, die eigentlich auf Gebäudetechnik spezialisiert ist, will E-Mobilität mit Ästhetik verknüpfen und hat mit den preisgekrönten Gestaltern von Design Tech attraktive Stromtankstellen entwickelt, die als Wandmodul oder als freistehende Station in Orange und Weiß Anfang 2013 erhältlich sein werden. Kostenpunkt für private Interessenten: rund 800 Euro.

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