Elektrobikes – Eine Nische mit Potential

Die Verkaufszahlen der Fahrräder mit elektrischem Rückenwind haben sich in den vergangenen Jahren schwunghaft nach oben entwickelt. Der Marktanteil der Pedelecs liegt  inzwischen bei rund acht Prozent. Die beliebtesten Räder in Deutschland sind aber unverändert City- und Trekkingräder, die auf einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent kommen.

Rund vier Millionen Fahrräder, so die Bilanz des Zweirad Industrieverbands, wurden im vergangenen Jahr in Deutschland verkauft, darunter 311.000 Elektroräder. Inzwischen stehen 70 Millionen Räder bei den Bundesbürgern, darunter gerade 900.000 E-Räder.

Für den Handel spielen die Räder mit elektrischer Trittunterstützung allerdings inzwischen dieselbe Rolle wie einst die Mountainbikes, die dem Fachhandel eine ganz neue Kundschaft in die Läden brachte und eine großzügigere Preisgestaltung ermöglichte. Dank der fast ausnahmslos im gehobenen Preissegment (zwischen 1.500 und deutlich mehr als 2.000 Euro) rollenden E-Räder, stieg der Durchschnittspreis auf rund 450 Euro pro Rad. Und offensichtlich haben die Bundesbürger den Fachhandel wieder entdeckt, denn 70 Prozent der abgesetzten Räder fanden dort einen Käufer.

In den vergangenen Jahren hat sich das Fahrrad – mit und ohne Zusatzantrieb – zu einem vollwertigen Verkehrsmittel entwickelt und ist endgültig aus der „Öko- und Müsliecke“ gerollt. Dazu tragen inzwischen auch die rasant gestiegenen Benzinpreise bei. Das E-Fahrrad bietet dabei dank des elektrischen Rückenwinds gleichzeitig  auch eine Schweißbremse.

In diesem Jahr rechnet die Branche mit einem Absatz von rund 400.000 E-Bikes, die zunehmend von einer jüngeren und städtischen Kundschaft gekauft werden, die diese Art der Fortbewegung offensichtlich zunehmend als Alternative zum Automobil schätzen.  Was nicht zuletzt daran liegt, dass die Elektroräder  inzwischen mit einem Design auf den Markt rollen, dass auch jüngere Kunden anzieht. Inzwischen reicht die Angebotspalette vom klassischen Cityrad bis zu dynamisch ausgelegten Mountainbikes und Trekkingrädern sowie Rennrädern, bei denen die Kreativen die notwendige Technik geschickt versteckt haben.Vor dem Kauf heißt es die Technik genau unter die Lupe zu nehmen und mit den individuellen Erwartungen abzugleichen. Zurzeit dominieren zwei Antriebsformen den Markt, die jeweils unterschiedliche Möglichkeiten bieten.

Der Nabenmotor, entweder vorne oder hinten in die Räder integriert, ist bei den Herstellern wegen seiner Wartungsarmut besonders beliebt und bietet zudem eine sehr direkte Kraftübertragung, die ohne Umwege direkt aufs Rad wirkt. Neben der großen Zuverlässigkeit arbeiten diese Motoren sehr leise. Die in Deutschland so beliebte Rücktrittbremse ist allerdings nur bei vorne montierten Motoren möglich. Freilich kann es bei Vorderradnabenmotoren vor allem bei Nässe zu unangenehmen Schlupf kommen. Im Hinterrad montierte Motoren hingegen machen das Rad schwerfälliger, was vor allem bei Mountainbikes störend wirkt. Ist der Motor im Vorderrad montiert, sind alle Schaltungen möglich. Bei Hinterradantrieben ist ausschließlich eine Kettenschaltung möglich.

Neben dem Nabenmotor setzen die Hersteller auch auf einen im Tretlager integrierten Antrieb, der für einen zentralen Schwerpunkt und einen ruhigen Lauf auf der Geraden sorgt. Allerdings verlängert sich der Radstand geringfügig.  Als Kraftübertragung ist eine Nabenschaltung ebenso möglich wie eine Kettenschaltung – allerdings lässt sich vorne nur ein Kettenblatt montieren.  Ein Rücktritt ist bei dieser Kombination meistens nicht möglich.

Welcher Antrieb am ehesten die eigenen Bedürfnisse befriedigt, lässt sich nur bei einer Probefahrt herausfinden.

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