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Fahrbericht BMW Z4 Roadster: Endlich!

„Endlich!“ mögen einige Betrachter des aktuellen BMW Z4 ausrufen. Endlich wurden die zu scharfen Kanten des mittlerweile ermüdenden Wechselspiels konkaver und konvexer Flächen abgerundet, so dass die gesamte Karosserie des Roadsters nun durch mehr Kurven Leidenschaft weckt.

Die typischen Roadster-Züge

Endlich wurde auch das Stoffverdeck durch ein ganzjahrestaugliches Metalldach ausgetauscht – was für Puristen und Liebhabern ursprünglicher Roadsterkultur natürlich ein Frevel ist, auch wenn die typischen Roadster-Züge mit extralanger Motorhaube, langem Radstand, [foto id=“121686″ size=“small“ position=“right“]kleinem Stummelheck und kurzen Überhängen erhalten geblieben sind. Was für die einen der Niedergang der Wahrhaftigkeit darstellt, ist für die anderen eine Freude.

Preisveränderung

Vereint werden die beiden gegensätzlichen Gruppen vermutlich durch den Preis, der sich mit dem Fahrzeug ordentlich verändert hat und schlucken lässt: Kostete der alte Z4 Roadster in der Basisversion mit den 110 kW/150 PS starken 2,0-Liter-Motor im Jahre 2008 noch 29 900 Euro, verlangen die Bajuwaren nun mindestens 36 200 Euro. Auch wenn dafür der 2,5-Liter-Benziner mit 150 kW/204 PS Leistung für den Vortrieb sorgt, erklärt dies noch nicht den Preisunterschied von 6 300 Euro. Wer sich für die gefahrene Version, dem sDrive 35i mit dem 225 kW/306 PS starken Sechszylindermotor entscheidet, muss gar 47 750 Euro berappen.

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Die feinen Unterschiede

Gut, im Mehrpreis ist auch das Metalldach enthalten, das besser als die bisherige Stoffmütze isoliert und dabei anscheinend fein unterscheiden kann: Kälte und Lärm bleiben überwiegend draußen, aber der kernige Motorsound dringt angenehm vernehmbar in den Innenraum. Zudem ist durch die Wölbung des Daches die Kopffreiheit gewachsen, was Insassen über 1,80 Meter Körperlänge entgegen kommt. Für Menschen über 1,85 Meter wird es allerdings schon wieder eng in den Sportsitzen, die ansonsten souveränen Halt bei der Kurvenhatz bieten.

Der aufgewertete Innenraum

Dem hohen Preis geschuldet ist wohl auch der aufgewertete Innenraum. Alles wirkt ein Stück hochwertiger, ein Plus an Ablagefächern sorgt für mehr Alltagskomfort. So finden nun Jacken und Handtaschen Platz in der hinter den Sitzen durchgängigen Ablage. [foto id=“121688″ size=“small“ position=“left“]Dass der Z4 nicht mehr auf puristischen Pfaden wandelt, zeigt auch das optional erstmals im Roadster erhältliche Bediensystem iDrive, mit dem über den Dreh- und Drückknopf in der Mittelkonsole Radio, Navi und Klimaanlage bedient werden können.

Eine spritzige Tour ins Grüne

Komfort bietet auch das vollautomatische zweigeteilte Dach, das binnen 20 Sekunden im Kofferraum verschwindet und so für Cabrio-Feeling sorgt. Zwar schrumpft das Kofferraumvolumen dadurch von 310 auf 180 Liter, doch ein kleiner Koffer passt immer noch hinein. So gerüstet steht einer spritzigen Tour ins Grüne nichts mehr im Wege. Das agile Fahrverhalten und die niedrige Sitzposition des Vorgängers zählen auch jetzt zu den grundlegenden Eigenschaften des Z4. Immer noch sorgen der tiefe Schwerpunkt und der lange Radstand für Bodenhaftung in jeder Kurvenlage. Bei offenem Verdeck zupft der Fahrtwind das ein oder andere Mal an den Haaren, doch das stört aufgrund des großen Fahrspaßes kaum.

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Motorisierung

Angetrieben wird der sDrive 35i vom 225 kW/306 PS starken Sechszylinder-Benziner. Aus 3,0 Litern Hubraum schöpft der BMW ein maximales Drehmoment von 400 Nm, die ab 1 300 U/min zur Verfügung steht. Wer schnell genug schalten kann, treibt den Hecktriebler in 5,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Die Sechsgangschaltung erfordert allerdings sportwagentypisch eine gewisse Kraft. Doch die wird leicht aufgebracht, wenn mit dem Tritt aufs Gaspedal der Motor donnernd zur dynamischen Fahrt auffordert. Das schlägt sich natürlich im Verbrauch nieder. [foto id=“121690″ size=“small“ position=“right“]Die vom Hersteller angegebenen 9,3 Liter Super pro 100 Kilometern reichen da nicht aus; im Durchschnitt benötigt der Z4 seine zehn Liter. Kostenseitig kommt noch die jährlich fällige Haftpflicht hinzu, die beispielsweise bei der AXA mit 463,42 Euro beträgt. An Steuern kommen jedes Jahr 258 Euro hinzu.

Fazit

Der Z4 versucht den Brückenschlag zwischen puren Roadster-Vergnügen und Alltagskomfort. Dies gelingt auch weitgehend, wenn auch nicht perfekt. Denn für den immer gleichen Weg zur Arbeit ist der Bayer fast zu schade und einen eleganten Ausstieg werden aufgrund der tiefen Sitzposition nur sportliche Menschen schaffen. Doch abgesehen davon und selbst wenn sich die Traditionalisten einen Ruck geben und die Freunde geschwungener Karosserien mehr Sympathie für den Zweisitzer empfinden als zuvor – für die Anschaffung muss man tief in die Tasche greifen. Vielen ist das vermutlich zu tief. Eigentlich schade drum, denn endlich ist der BMW Z4 reif.

Bewertung

Plus: Roadster-Vergnügen mit Ganzjahrestauglichkeit
Minus: hoher Preis

 

Datenblatt: BMW Z4 sDrive35i – Zweisitziger Roadster
  
Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,24 Meter/1,79 Meter/1,29 Meter/2,50 Meter
Kofferraumvolumen: 310 bei geschlossenem Dach und 180 bei geöffnetem Dach
Motor: 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Benziner mit 225 kW/306 PS
Max. Drehmoment: 400 Nm bei 1 300 bis 5 000 U/min
0-100 km/h: in 5,2 s
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt)
Verbrauch: 9,4 l/100 km Super lt. Hersteller
Verbrauch in der Praxis: ca. 10 Liter
CO2-Ausstoß: 219 g/km
Steuer: 258 Euro
Versicherungsbeiträge bei der AXA: KH 463,42 Euro (Typklasse 13, SF 1, Zulassung Düsseldorf, 100 Mio. Euro pauschal mit Schutzbrief), VK 846,05 Euro (Typklasse 23, SF 1, 300/150 Euro SB)
Preis: 47 750 Euro

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