Citroen

Fahrbericht Citroën C8: Reisen wie Gott in Frankreich

Von auto.de-Redakteur Ingo Koecher

Französische Lebensart – leger, aber dennoch funktional. Ein Anspruch, den zu erfüllen der Citroën C8 in der Van-Klasse angetreten ist. Ob der Franzose diesem am Ende auch gerecht zu werden vermag, soll nun einmal genauer untersucht werden.

Ups! Da hatten wir versehentlich nicht den Knopf der Zentralverriegelung erwischt…. Stattdessen öffnet sich eine der hinteren Schiebetüren. Und gleich noch Mal. Ein Gimmick, das allemal für einen Hingucker gut ist – und, wie sich später noch herausstellen sollte, [foto id=“52622″ size=“small“ position=“left“]durchaus praktischen Nutzen mit sich bringt.

Alles wie immer – und auch wieder nicht…

Trotz aller Arbeitserleichterung kamen wir nicht umhin, die Vordertür ganz konventionell per Hand zu öffnen. Dann hinein und gewundert:
Die Van-übliche sich von der Fahrer- bis zur Beifahrerseite erstreckende Ablage zwischen Lenkrad und Frontscheibe steht auch im C8 zur Verfügung. Nur mittig stoppt der Blick: Hier befinden sich im „Nieren-Tisch-Design“ der Siebziger Tachometer, Display und Drehzahlmesser.

Zunächst standen wir der Anordnung dieser als durchaus „punkterelevanten“ zu bezeichnenden Anzeigen etwas skeptisch gegenüber, schienen sie sich doch bei dieser Lage dem schnell zu erfassenden Blickfeld des Fahrers zu entziehen. Doch schon nach dem [foto id=“52623″ size=“small“ position=“right“]Eintauchen in das Gewimmel des Stadtverkehrs stellten wir mit Begeisterung fest, dass die Lage der Instrumente durchaus praktikabel ist.

Originell, und wider Erwarten nicht störend: Zur rechten und zur linken Seite der Instrumente wurde die hintere Abdeckung zur Frontscheibe offen gelassen, sodass von außen einfallendes Licht Tachometer und Drehzahlmesser rahmte. Dies schmälerte auch bei Sonnenlicht direkt von vorn weder den Kontrast des großen Displays noch den der Instrumente. Man hatte stets alles bestens im Blick.

Stadt, Gestühl & Sitzgefühl

Und komfortabel rollten wir mit im Stadtgetümmel. Schnelles kurzes Anziehen sowie Treiben im Strom: Trés bon! Und zu jeder Zeit komfortabel. Dennoch gab es zu Anfang -ähnlich der [foto id=“52624″ size=“small“ position=“left“]Instrumentenanordnung- etwas skeptische Blicke auf die recht kurz ausgefallenen Sitzflächen, die nach unserer Auffassung, ohne Weiteres noch den einen oder anderen Zentimeter Verlängerung hätten vertragen können. Doch was Wunder – es saß sich gut. In Leder gebettet, mit Armstützen, elektrisch verstellbar und reichlich Platz nach links und rechts und nach oben, genossen wir also die erste der drei Etappen unseres Parcours im französischen Gestühl.

Apropos Gestühl: Das lies sich problemlos aufstuhlen – drei Kindersitze sind ohne Schwierigkeiten schnell nebeneinander eingebaut.

Doch zurück zu unserer Teststrecke

Die Stadtgrenze hatten wir hinter uns gelassen. Einfädeln und dann konnte es losgehen. Die Beschleunigungswerte des C8 sind durchaus respektabel, sodass wir schnell die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 188 km/h auf 190 km/h korrigieren mussten. Die [foto id=“52625″ size=“small“ position=“right“]Geräuschentwicklung sowohl motoren- als auch windseitig hielt sich in einem akzeptablen Rahmen. Alles bestens. Natürlich prügelt ein Van-Fahrer seinen Wagen samt Familie nicht permanent von A nach B. Aber es tut gut zu wissen, dass man mit dem C8 auch könnte, wenn man Mal müsste, oder auch wollte…

Als Reisegeschwindigkeit wählten wir den Bereich um 150-160 km/h. Und damit trafen wir eine gute Wahl. Schnelles Vorankommen bei stressfreier Fahrweise und angenehmer Geräuschentwicklung sorgten für eine entspannte Autobahnetappe.

Weiter auf Seite 2: Video – Citroën C8; Reise ins Hinterland; Fazit, techn. Daten & Preis

{PAGE}

{VIDEO}

Reise ins Hinterland

Überlandfahrt hieß der letzte Abschnitt unseres Tests. Die Herausforderung dieser Etappe: Jede Menge Kurven, enge und urtümliche Straßen.

Das Handling des Citroën C8 gestaltete sich auch jenseits der Autobahn sehr angenehm. Uns Komfort bietend, fraß er bereitwillig die ihm vorgesetzten Kilometer. Lediglich einen Punkt hielten wir für wenig erquickend: Wir näherten uns einem Abschnitt der Etappe, den erfolgreich zu bestehen, nur wenigen unserer Testfahrzeuge beschieden war. Die Rede ist [foto id=“52626″ size=“small“ position=“left“]von einer Buckelpiste, die geradezu prädestiniert ist, Salonlöwen von Sportlern zu trennen.

Vorausgeschickt werden sollte jedoch, dass die Qualität dieser Straße eine Klassenzugehörigkeit aufweißt, die man im „wahren“ Leben nur schwer finden wird. Derartige Verkehrsbedingungen gehören schon seit Jahren der Vergangenheit an (oder sollten es zumindest…). Dennoch – wir wagten den Sprung…

Bei etwa 80 km/h nahmen wir den Fuß vom Pedal. Der weiche und komfortable Franzose gab uns zu verstehen, dass hier die Grenze erreicht sei, die eine angenehme Fahrweise garantieren würde. Er schluckte alles an Unebenheiten und versuchte die Insassen [foto id=“52627″ size=“small“ position=“right“]vergessen zu lassen, auf was für einer rustikalen Piste sie sich bewegten. An dieser Stelle wäre es zweckmäßig, könnte man sich zwischen verschiedenen Fahrwerksmodi entscheiden und die vollständig auf Komfort ausgelegte, gegen eine sportlichere Variante tauschen.

Nichtsdestotrotz: Wir passten unsere Geschwindigkeit an. Schließlich würde dem C8 diese Art Straße nicht noch einmal unter die Räder kommen…

Fazit

Mit diesem Wissen und den am eigenen Leib erfahrenen Qualitäten der vorangegangenen [foto id=“52628″ size=“small“ position=“left“]Etappen, können wir dem Citroën C8 eine vollumfängliche Alltags- und Familientauglichkeit bescheinigen. Etwas gewöhnungsbedürftig bleibt lediglich die wenig habtisches Erlebnis bietende mechanische Seite des Franzosen. Ein wenig mehr Feedback vom Van beim Schalten wird dem einen oder anderen lieber sein, als das komfortable und kaum wahrnehmbare Gleiten von einem Gang zum nächsten.

Alles in allem: Der Citroën C8 entspricht dem, was man von einem Wagen dieser Klasse erwartet. Langstreckentauglich und, Dank des Designs im Inneren, mit einem Schuss Esprit veredelt, fühlt man sich wohl, im französischen Ambiente.

Technische Daten Citroën C8 2.0 16V Tendance

Van mit manuellem Fünfganggetriebe
Länge 4727 mm, Breite 1850 mm, Höhe 1759mm

Motor:
max. Leistung 103 kW / 140 PS bei / 6000 U/min
max. Drehmoment 200 NM bei 4000 U/min

Höchstgeschwindigkeit 188 km/h
Beschleunigung von 0-100 km/h in 12,8 Sekunden
Verbrauch innerorts 12 Liter, außerorts 7,3 Liter, Verbrauch im Mittel 9,0 Liter / 100 km
CO2 Emission 213 g/km

Ladevolumen:
Rücksitzen in Normalposition: 1160 Liter,
Rücksitze umgeklappt: 2264 – 2948 Liter

Anhängelast max. 1700 kg gebremst (750 kg ungebremst)
Dachlast max.100 kg
Nutzlast / Zuladung 699 kg

Preis:
ab 30.550 Euro (C8 2.0 16V Tendance)
Einstieg ab 29.210 Euro

auto.de- Van-Test
Fahrbericht – Ford  Galaxy: VANtastisches Reiseerlebnis
Fahrbericht – Volkswagen Sharan: Wolfsburger GroßRaumSportler

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

DISKUTIEREN SIE ÜBER DEN ARTIKEL

Bitte beachte Sie unsere Community-Richtlinien.

Gast auto.de

November 4, 2008 um 9:24 am Uhr

Bei meinem C 8 Bj. 3/2004 mußte nach 35000(!) km, eine Gelenk-
stange an der Vorderachse erneuert werden,außerdem brach der
Auspuff vor dem Rußfilter an einer Schweißnaht ab.

Comments are closed.

zoom_photo