Fahrbericht Harley-Davidson V-Rod Muscle: Kantige Muskelspiele mit Stil

Motorräder von Harley-Davidson mit Wasserkühlung waren lange Zeit undenkbar, sind aber inzwischen etabliert. Anfangs noch skeptisch beäugt, sind die VRSC-Modelle zur wichtigen Stütze der amerikanischen Traditionsmarke geworden. Nun bereichert die kraftvoll geschnittene VRSCF V-Rod Muscle die Palette.

Selbstbewusster Auftritt

Mit weit geöffneten Lufteinlässen, großvolumigem Doppelrohrauspuff und einem 240 Millimeter breiten Hinterrad pflegt die 18 445 Euro teure Muscle den selbstbewussten Auftritt des waschechten Custombikes. Der Hersteller hat dem Bike eine durchaus martialische Linie angedeihen lassen. Die breit-kantige Airbox-Abdeckung oder das gechoppte Heck verleihen der V-Rod Muscle eine ebenso klare wie wuchtige Ausstrahlung. [foto id=“104882″ size=“small“ position=“right“]Besonders von hinten betrachtet besticht die VRSCF mit ihrem breiten Fender, unter dem ein nicht minder breiter Reifen rotiert. Die Front hingegen wird von der Upside-Down-Gabel dominiert sowie von den in die Ausleger der Rückspiegel integrierten LED-Blinkern.

Herz und Seele der Muscle

Klar und unmissverständlich begegnet einem die Muscle auch bei der ersten Sitzprobe: Die Stiefel ruhen auf weit nach vorn gerückten Rasten, während sowohl der Sattel als auch der Lenker angenehmen Halt vermitteln. Das ist auch nötig, wird nämlich der wassergekühlte V2-Motor zum Leben erweckt. Das auch optisch sehr gelungene Triebwerk schöpft seine 89 kW/121 PS aus 1 247 Kubikmeter Hubraum, wobei ein maximales Drehmoment von 115 Newtonmetern bereit steht. Beide Werte werden bei 8 250 beziehungsweise bei 6 500 Touren erreicht, was die Drehfreude des Vierventilers unter Beweis stellt und eine Vorahnung vom fulminanten Beschleunigungsvermögen der Muscle vermittelt. Sobald die Nadel des Drehzahlmessers die 2 000er-Marke passiert hat, drückt die Gravitation den Menschen hinter dem Lenker nachhaltig in den Sattel. [foto id=“104883″ size=“small“ position=“left“]Ganz gleich, ob beim Anfahren oder beim Zwischenspurt auf der Autobahn, der Motor verkörpert ganz klar Herz und Seele der Muscle.

Motorleistung

Um die Kraftübertragung zum breiten Hinterrad kümmern sich ein sauber zu schaltendes Fünfganggetriebe sowie der wartungsfreundliche Zahnriemenantrieb. Die Höchstgeschwindigkeit der Muscle liegt bei beachtlichen 230 km/h, der Verbrauch bei nicht ganz unerheblichen 6,9 Litern Super auf 100 Kilometern. Dies macht in Verbindung mit dem 18,9 Liter fassenden Tank, der sich unter dem Fahrersitz verbirgt, Etappen von rund 270 Kilometern möglich. Die Motorleistung will eben spätestens an der Zapfsäule bezahlt sein.

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Dragster-Gene

Der regelmäßige Besuch beim Tankwart bietet jedoch den unbestreitbaren Vorteil, das Prunkstück immer wieder in Szene setzen zu können. [foto id=“104885″ size=“small“ position=“right“]Indes sollte man sich des Umgangs mit der leer bereits 307 Kilogramm wiegenden Harley entsprechend sicher sein. Angesichts eines Radstands von 1,70 Metern, der flach gestellten Gabel und des breiten Hinterreifens will Rangieren auf engem Raum gut geübt sein. Auch auf der Landstraße machen sich die Dragster-Gene der US-Amerikanerin bemerkbar, die lieber vehement auf der Geraden entlang stürmt, als filigran um Kurven zu biegen. Auch gilt es, bei höheren Tempi sicheren Halt zu suchen, kann auf einer fiesen Bodenwelle doch schon einmal der Stiefel aus der Raste geschlagen werden.

Ehrlicher Charakter

Den sehr satten Gesamteindruck der Harley trübt dies kaum. Trotz kleiner Schwächen wie dem fehlenden Gepäckhaken, dem nicht abschließbaren Tankdeckel oder dem marginalen Windschutz, besticht die Muscle mit ihrem ehrlichen Charakter und dem kräftigen Zweizylinder.

 

Datenblatt: Harley-Davidson VRSCF V-Rod Muscle

Motor: Custombike mit wassergekühlten Zweizylinder-Viertakt-V-Motor, vier Ventile pro Zylinder, elektronische Einspritzung
Hubraum: 1 247 ccm
Leistung: 89 kW/121 PS bei 8 250 U/min
max. Drehmoment: 115 Nm bei 6 500 U/min
Einstufung: nach Euro-3-Norm
Schaltung: Fünfgangschaltung
Sitzhöhe: 64 Zentimeter
Tankinhalt: 18,9 Liter
Leergewicht: 307 Kilogramm
Zuladung: 181 Kilogramm
Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h
Verbrauch: 6,9 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer
Preis: 18 445 Euro

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Gast auto.de

November 21, 2009 um 10:43 am Uhr

Ja, ja, nach dem die Motorradelite vom Eilenriederennen verbannt worden war, beschloß ich mir wenigstens einen Heinkel-Motorroller zu zulegen. Die Familie macht ein riesiges Geschrei, sogar von Scheidung war die Rede. Ich kaufte also einen Fiat 600 und machte nen Fahrerleergang bei Taffi Trips am Ring. vorher hatte mein Vater meine Rennfahrer Karriere abgebrochen, weil er keine 25.000 für eine Versicherung bevorschussen wollte mit der Begründung =ein ungeratener Sohn ist mir lieber als ein toter Weltmeister. ————- Ja, inzwichen habe ich das 30igste Automobil, bin uralt und ärgere mich immer noch damals auf die Familie gehört zu haben . ———-
Was die Harley angeht, sie ist gegenüber den Boliden aus Japan viel zu langsam und zu wenig kurvenfreundlich ————– Ich bin inwischen Citroen-Fahrer Hydraulikklasse = Einmal Citroen immer Citroen. Da geht es mir so wie den Harley-freaks , die fahren auch nie wieder was anderes.
Ciao Gero

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