Fahrbericht Kawasaki Versys: Offen für alles

Dem Ruf eines preiswerten Motorrads für alle Lebenslagen ist die Versys von Kawasaki seit ihrem Debüt in der Saison 2007 durchaus gerecht geworden. Trotzdem stand nun eine Überarbeitung auf dem Programm, die dem japanischen Funbike einen neuen Look und mehr Komfort beschert hat. Das sympathische Motorrad mit dem kernigen Zweizylindermotor startet bei 7 995 Euro.

Vor allem in der Frontansicht hebt sich die neue Versys von ihrer Vorgängerin ab: Mit dem auffälligen Scheinwerferdesign und den übereinander angeordneten Leuchten wirkt die Kawasaki noch schlanker im Auftritt, was durch die neu gestaltete Front- und Seitenverkleidung noch unterstrichen wird.[foto id=“328231″ size=“small“ position=“left“]

Ein alter Bekannter

Unter der modischen Schale arbeitet ein alter Bekannter – und mit dem hat man es gerne zu tun. Zwar leistet der quirlige Reihenzweizylinder – seine 47 kW/64 PS liefert er unverändert bei 8 000 Touren ab – acht Pferdestärken weniger als in der verwandten Er-6n. Dafür jedoch überzeugt der 649 ccm große Zweitopf mit dem kernigeren Antritt. Das maximale Drehmoment von 61 Nm wird bei 6 800 U/min erreicht, doch packt die Versys schon weit früher kräftig zu. Bereits im mittleren Bereich unterhalb von 6 000 Umdrehungen liefert das kompakte Triebwerk erfreulichen Schub – und das bei einem sehr moderaten Verbrauch von 5,2 Litern selbst bei forcierter Gangart. In Kombination mit dem 19 Liter fassenden Tank sind folglich Reichweiten von über 350 Kilometern drin, die jährliche Haftpflichtversicherung fällt beispielsweise bei der AXA mit 69,77 Euro recht günstig aus.

Ermittlung der Reichweite

Die Ermittlung der Reichweite mag leicht fallen: das Einordnen der Versys in eine Kategorie fällt da ungleich schwerer. Schon der Name ist eine Kombination aus ‚versatile‘ – Englisch für vielseitig, wendig – und ’system‘. Es mag ein Kunstwort sein: dem Entwicklungsziel wird sie dennoch gerecht, die Versys, die mit ihrer nicht geringen Sitzhöhe von 84 cm und der entspannten [foto id=“328232″ size=“small“ position=“right“]Sitzposition in Richtung der Reiseenduros zielt. Gleichwohl sollte man sie eher als ‚Funduro‘ bezeichnen, kommt sie doch verspielter daher als manch Fernreisebike.

Ein wirklich feines Handling

Und sie ist wendiger, die schmale Versys: der recht hoch montierte Lenker, die ordentliche Upside-down-Gabel und das Leergewicht von flotten 209 Kilo bescheren der auf einem Gitterrohrrahmen aufbauenden Japanerin ein wirklich feines Handling, während veränderte Motoraufhängungen und Fußrasten die Vibrationen besser im Zaum halten. Ambitioniert bewegt fährt die Versys auf engen Straßen manch potenterem Motorrad um die Nase: die langen Federwege stehen einer straffen Abstimmung zum Glück nicht im Wege.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Fazit; Datenblatt & Preis

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[foto id=“328234″ size=“small“ position=“left“]Fazit

In Deutschland wird die Versys ausschließlich mit ABS angeboten, was angesichts des verbesserten Soziuskomforts keine schlechte Idee darstellt. Immerhin ist man gerne auch zu zweit unterwegs – auch wenn es für die ganz große Reise sicherlich bessere Fahrzeuge gibt. Wer jedoch einfach nur ein wendiges und zudem erschwingliches Alltagsbike sein Eigen nennen möchte, der ist mit der 7 995 Euro kostenden ‚Vielseitigen‘ bestens beraten.

Datenblatt: Kawasaki Versys – Allrounder
  
Motor: – flüssigkeitsgekühltem Zweizylinder-
  Reihen-Motor
– vier Ventile pro Zylinder
– 649 ccm Hubraum
Leistung: 47 kW/64 PS bei 8 000 U/min
max. Drehmoment: 61 Nm bei 6 800 U/min
   
Umrüstkit für Einsteiger: 25 kW/34 PS bei 6 500/min
max. Drehmoment: 50 Nm bei 3 000/min
   
  – elektronische Einspritzung
– geregelter Katalysator
– Euro-3-Norm
– sechs Gänge
   
Sitzhöhe: 84 cm
Tankinhalt: 19 Liter
Reifen: – vorn 120/70 ZR 17
– hinten 160/60 ZR 17
Leergewicht: 209 kg (inkl. ABS)
Zuladung: 180 kg
Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h
Verbrauch: 5,2 l/100 km
   
Jahresbeiträge bei der AXA-Versicherung: KH: 69,77 Euro (SF 1, Zulassung Düsseldorf, 50 Mio. Euro pauschal mit Schutzbrief)
TK: 448,04 Euro (150 Euro Selbstbeteiligung),
   
Grundpreis inkl. ABS (in Deutschland serienmäßig):
7 995 Euro

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Gast auto.de

Oktober 27, 2010 um 3:39 am Uhr

In einem anderen Artikel wird der "Leistungswahn" und die "unfallträchtige Raserei" der motorradfahrer kritisiert…

Auf einen Verbrauch von über 5 Litern komme ICH mit einer Versys bei Dauervollgas!

Wahrscheinlich sind die ganzen Spinner, die uns den Ruf versauen alles irgndwelche unterbelichteten Auto-Redakteure, die der Meinung sind, sie müssten auch mal Motorräder "testen"…

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