Fahrbericht Mazda MX-5 Roadster Coupé: Freizeitvergnügen

Bei Sportwagen, besonders bei Roadstern, wird immer wieder gern die Frage nach der Alltagstauglichkeit gestellt, auch wenn den Fahrern solcher Autos die Frage nicht auf den Nägeln brennt. Für den Mazda MX-5 fällt die Antwort leicht. Trotz des für die Klasse mit 150 Litern Volumen recht großen Kofferraums und der Zuladung von immerhin 275 Kilogramm drängt sich bei ihm der Begriff „Alltag“ nicht auf. Eher passen „Feierabend“ oder „Freizeit“.

Bestimmung des kleinen Mazda MX-5 Coupé

Kurven räubern nach einem nervigen Arbeitstag, Spaß haben an einem sonnigen Wochenende – das ist die Bestimmung des kleinen Mazda MX-5 Coupé, mit dem auch wir unsere Freude am Fahren suchten und fanden. Seit 20 Jahren schon bietet Mazda sein kleines Spielgerät an. Damals wurde der erste Roadster zum Urahn aller heutigen kleinen Roadster. [foto id=“299804″ size=“small“ position=“right“]Denn deren Zeit endete nach vielen Engländern und Italienern mit dem Alfa Spider. Mit dem MX-5 begann alles neu, wie man am bald folgenden BMW Z3 heute noch erkennen kann.

Still going strong

Inzwischen haben die Japaner mehr als 875 000 MX-5 verkaufen können, und der Kleine ist „still going strong“, unter anderem auch deshalb, weil er seit 1990 auch die entscheidenden Zentimeter zugelegt hat. Aber immer noch sitzt der Mazda eng wie der Neoprenanzug eines Surfers. Da muss der Fahrer mit seinem Auto verwachsen und auch schon mal der Beifahrerin ans Knie fassen, wenn er an die rechts vom Tunnel sitzende Handbremse langen will.

Platzangebot

Selbst Sitzriesen finden in ihm gerade noch Platz, wenn sie bereit sind, den Sitz so flach zu stellen, wie es sich bei einem nur 1,25 Meter hohen Sportler gehört. Die Distanz zum elektrisch zu öffnenden Faltdach ist allerdings so gering, dass man lieber offen fährt, wann immer dies möglich ist. Das Verdeck verschwindet schnell hinten [foto id=“299805″ size=“small“ position=“left“]dem Rücksitz und kostet dann nicht einmal Laderaum, weil es senkrecht hinter den Sitzen verstaut wird. Mit dem kleinen Windschott zwischen den Überrollbügeln ist man dann auch bei schneller Fahrt recht gut vor dem Wind geschützt.

Motorklang

Außerdem hat man beim Offenfahren den schöneren Motorklang. Mit dem Sound des hinter der Vorderachse sitzenden Motor haben sich die Mazda-Entwickler viel Mühe gegeben. Er klingt nach mehr als 1999 Kubikzentimeter Hubraum und 118 kW / 160 PS bei 7000 Umdrehungen pro Minute (U/min). Die Leistung und sein mit 188 Newtonmetern maximales Drehmoment bei 5000 U/min erlauben ihm einen Spurt in 7.9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit knapp 220 km/h. Auch in dieser Beziehung hat der aktuelle MX-5 gegenüber seinem Vorgänger von 1990 deutlich dazugewonnen. Beim Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm) liegt der Neue aber mit 7,4 Litern Super deutlich günstiger.[foto id=“299806″ size=“small“ position=“right“]

Unter dem Blech

Innen geht es zu, wie es sich für einen klassischen Roadster gehört: Alle Anzeigen sind analog, rund und natürlich alles in sportlichem Schwarz. Nur eine kleine Anzeige im Blickfeld des Fahrers und das Display fürs Radio erinnern daran, dass die digitalen Zeiten bereits ausgebrochen sind. Unter dem Blech sieht es anders aus. Natürlich verfügt der MX-5 unter anderem über ESP, das sich allerdings für den ganz wilden Ritt auch ausschalten lässt. Fast alles, was die Elektronik heute an Komfort und Sicherheit zu bieten hat, ist bereits in der Serienausstattung der beiden Varianten „Center-Line“ und „Sports-Line“ enthalten oder lässt sich als Option an Bord holen.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Video; Der wahre Fan schaltet per Hand; Lieblingsspielwiesen; Fazit; techn. Daten & Preis

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Video: Mazda MX-5 Superlight

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Der wahre Fan schaltet per Hand

Die Optionsliste bietet auch ein Automatikgetriebe, allerdings nicht für die Variante „Sports-Line“. Der wahre Fan schaltet einen MX-5 eben per Hand. Das Sechs-Gang-Getriebe [foto id=“299807″ size=“small“ position=“left“]mit dem kurzen Knüppel auf dem Mitteltunnel erleichtert einen mit kurzen Wegen und knackiger Arbeit das präzise Schalten. Daran muss man seine Freude haben, wenn man den kleinen Mazda fordern will; denn er lebt von seinem Drehzahl-Motor. In den Gängen eins bis vier will er gern auch einmal ausgedreht werden, um es dann in fünf und besonders in sechs etwas ruhiger angehen zu lassen. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht er aber im höchsten Gang, der also nicht als reiner Spargang ausgelegt wurde.

Lieblingsspielwiesen

Verlässt man die Stadt und die Kurvenparadiese in den Bergen, verlässt man auch die Lieblingsspielwiesen des MX-5. Zwar läuft er auf der Autobahn auch die Höchstgeschwindigkeit noch mit akzeptablen Geradeauslauf, doch dann wird’s richtig laut. So bis 160 km/h oder maximal 180 km/h dominiert der Motor noch die [foto id=“299808″ size=“small“ position=“right“]Geräuschkulisse. Fährt man aber schneller, zieht es die rahmenlosen Seitenscheiben nach innen und die Windgeräusche werden unangenehm. Auf die Bose-Soundanlage kann man dann getrost verzichten.

Fazit

Man kann eben nicht alles haben, wenn man einen Roadster dieser Klasse liebt. Dieser ist der König der engen und kurvigen Landstraße oder eine rollende Sonnenbank, eben kein Auto für den Alltag eines Handelsreisenden, sondern ein Fahrzeug für den Lustgewinn.

Daten Mazda MX-5 Roadster 2,0 MZR Sports-Line
   
Länge x Breite x Höhe (m): 4,02 x 1,25 x 1,72
Motor: Vierzylinder-Benziner, 1999 ccm, Saugrohreinspritzung
Leistung: 118 kW / 160 PS bei 7000 U/min
Max. Drehmoment: 188 Nm bei 5000 U/min
Leergewicht/Zuladung: 1155 kg/295 kg
Kofferraum: 150 Liter
Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm): 7,4 Liter Super
Emissionen: 177g/km, Euro 4
Höchstgeschwindigkeit: 217 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 7,9 Sekunden
Räder/Reifen: 7J x 17; 205/45 R17 84W
Basispreis: 27 490 Euro

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Gast auto.de

Mai 25, 2010 um 10:25 pm Uhr

Einen solchen Artikel kann auch nur jemand schreiben, der im Alltag vermutlich zu 90% allein in einem übergewichtigen E-Klasse Kombi sitzt und sich dann im Gespräch unter Freunden beschwert, dass das Auto ja eigentlich doch nicht so wirklich geräumig ist. Wenn es irgendein alltagstaugliches Auto für Singles oder Paare gibt, denen der Spaß am Autofahren nicht völlig am Ar… vorbei geht, dann ist es der MX-5. Ich selber bin einen MX-5 N/A (erste Baureihe) über 7 Jahre hinweg im Alltag gefahren. Ich habe damit den Wocheneinkauf für mich und meine Freundin genauso problemlos gemeistert wie 90km werktägliche Pendelstrecke ins Büro und retour oder 14-tägige Urlaubsreisen zu zweit mit kompletter Ski-Ausrüstung. (Lieber Autor, auch für Roadster gibt es Gepäckträgersysteme!) Auch mag es den meisten entgangen sein, dass man noch vor wenigen Jahrens als 4-köpfige Familie recht entspannt mit einem VW Käfer in Urlaub fuhr. Wir sollten uns daran erinnern, wie wenig man zum glücklich sein wirklich benötigt. Der MX-5 erinnert einen jeden Tag. Und es tut kein bisschen weh! Danke Mazda! Dieses Auto ist perfekt!! Hätte ich nicht inzwischen Nachwuchs, führe ich nach wie vor einen MX-5.

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