Toyota

Fahrbericht Toyota RAV4 2,0 Sol: Totale Ausgewogenheit

Einst hat Toyota mit dem RAV4 den Siegeszug der so genannten SUVs eingeläutet. Damals sorgte er als 3,71 kurzes Funmobil für Furore und begründete den guten Ruf der Japaner in dieser Klasse.

Mittlerweile ist er fest etabliert und streitet sich in der deutschen Zulassungsstatistik mit den teureren BMW und Mercedes-Modellen um die Krone. Und wer den RAV4 bewegt, weiß auch warum: Er hat viele Stärken, aber kaum Schwächen.

1.752 Liter Fassungsvermögen

Mittlerweile ist der RAV4 inklusive des Ersatzrades am Heck 4,40 Meter lang und in jeder Hinsicht gereift. Gewachsen ist er außerdem, in der Breite um 70 mm, in der Höhe um 5 mm und beim Radstand um 70 mm. Auch wenn die Heckklappe für unsere Straßen immer noch zur falschen Seite öffnet, bietet er Lust an der Last durch mehr Platz. Das kommt den Passagieren und dem Laderaum zugute, der gleich um ein Viertel zunahm und dank seiner voll versenkbaren Rücksitze jetzt bis zu 1752 Liter Fassungsvermögen variiert werden kann. Mindestens 450 Liter gehen mit auf die Reise. Dazu ist die Rückbank um 16,5 Zentimeter verschiebbar, die Lehne in der Neigung um 30 Grad verstellbar und ihr Umklappen ein Kinderspiel. Einfach einen Hebel ziehen und schon entsteht eine ebene Ladefläche. Allerdings klagten große Fondpassagiere über die flache Sitzposition, die auf längeren Strecken unkomfortabel wird. Da hilft auch keine Neigungsverstellung.

Vorn sieht das anders aus. Ausreichend Platz für beide Passagiere, eine klare Bedienung, bequeme Sitze und ansprechende Optik lassen den RAV4 punkten. Unüblich in dieser Klasse: Der Armaturenträger ist nicht in weiche Oberflächen verpackt, Hartplastik – wenn auch optisch gut gemacht – regiert hier. Das verbaute Radionavigationsgerät führte uns sicher ans Ziel, die Eingabe desselben dauerte aber bis zu fünf Minuten. Das geht sicher einfacher.

Bis 160 km/h ist es angenehm ruhig im Japaner

SUV und Dieselmotor – für viele passt das perfekt zusammen. Der Benziner ist aber auch eine Überlegung wert. Der überarbeitete 2.0 VVT-i leistet mittlerweile 112 kW / 152 PS und überrascht mit reichlich Dynamik: 11,1 Sekunden vergehen bis Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 185 km/h erreicht. Dazu kommt ein ausreichender Durchzug von 194 Nm bei 4000 U/min. Auch wenn der Benziner teilweise recht kernig klingt, so ist das Auto auf keinen Fall untermotorisiert. Bei hohem Tempo – und das bedeutet hier bis zu Tacho 210 – werden die Windgeräusche unangenehm. Bis 160 km/h ist es angenehm ruhig im Japaner. Der kleine Diesel (136 PS) ist nicht flotter, aber 1600 Euro teurer. Da der Benziner in der Versicherung günstiger fährt, rechnet sich der Benziner bis zu einer Laufleistung von 15 000 Kilometer pro Jahr. Zudem profitiert er vom geringeren Gewicht auf der Vorderachse und lässt sich regelrecht sportlich fahren. Dazu verführt auch die direkte Lenkung. Gut 10 Liter Super genehmigte sich der Testwagen im Schnitt, nicht wenig, aber auf Klassenniveau. Der permanente Allradantrieb sorgt hier für mehr Sicherheit, aber eben auch für mehr Gewicht und damit für mehr Verbrauch.

Umfangreiche Ausstattung schon in der Basisversion

Auch die Basisversion imponiert schon mit einer umfangreichen Ausstattung bis hin zur Klimaanlage und steht so ebenfalls für den Anspruch von Toyota, mit dem neuen RAV4 nicht nur mithalten, sondern eine neuen Messlatte in dieser Klasse aufgelegt zu haben. Das Sicherheitspaket ist mit sieben Airbags, ESP, ABS und vielem Mehr komplett. Noch etwas üppiger geht es in der von uns gefahrenen Linie „Sol“ zu: Hier verfügen die Außenspiegel über eine wasserabweisende Beschichtung und sind elektrisch anklappbar. Dazu kommen Annehmlichkeiten wie ein kühlbares Handschuhfach, eine separat für Fahrer- und Beifahrer regelbare Klimaautomatik, oder ein Audiosystem mit Sechsfach CD-Wechsler. Die wichtigsten Bedienelemente der Audioanlage integrierte Toyota in das lederbezogene Lenkrad, außerdem ist eine elektronische Geschwindigkeitsregelanlage an Bord.

Die Zeiten, als Toyota seine Autos über den Preis verkaufen mussten, sind vorbei. Die Japaner sind in jeder Hinsicht auf Augenhöhe, das gilt auch für den Preis. Knapp 30 000 Euro sind für den RAV4 in der Linie Sol fällig, ein paar Extras trieben den Preis leicht nach oben, obwohl die Ausstattung schon ziemlich komplett ist. Dafür bekommt der Kunde ein sehr gutes Auto ohne wesentliche Schwächen und dazu die guten Garantieleistungen von Toyota.

(ar/os)

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