Fahren im Winter – Allradantrieb hilft, aber nicht immer

Allradantriebe sind längst alltagstauglich geworden. War die Technik früher noch eine Domäne von Geländewagen, leiten heute immer mehr herkömmliche Personenwagen die Kraft an alle vier Räder. Doch wo genau liegt der 4×4-Nutzen auf herkömmlichen Straßen abseits schwierigen Geländes mit Matsch und Geröll? Kann der zumeist mit saftigen Aufpreisen erkaufte Allradantrieb in den Wintermonaten seine Stärken wirklich ausspielen?

Beim Anfahren besteht kein Zweifel:

Alle modernen Allradsysteme, die in der Regel das Drehmoment im einem ausgeglichenen Verhältnis auf die Vorder- und Hinterachse verteilen, liefern ein Maximum an Traktion und verhindern das Durchdrehen der vorderen oder hinteren Antriebsräder. Dieser Effekt macht sich beim Anfahren am verschneiten oder vereisten Berg natürlich doppelt bezahlt. Immer vorausgesetzt der Fahrer hat einen Satz guter Winterreifen aufgezogen, der auch beim 4×4-Antrieb eine entscheidende Rolle spielt.

Bei der Kurvenfahrt sieht die Sache etwas komplizierter aus, endet allerdings ebenso mit einem Sieg für den 4×4-Antrieb über den herkömmlichen Antrieb, der zumeist über die Räder der Vorderachse geschieht. Die Kräfte der Schwerkraft sind nämlich auch im Winter nicht aufgehoben. Im Gegenteil, das Fahrzeug muss wegen mangelnder Traktion noch mehr gegen die Fliehkraft ansteuern. Ohne Allradantrieb neigt das [foto id=“394259″ size=“small“ position=“left“]Fahrzeug daher früher zum Unter- oder Übersteuern. Um die Seitenführungskräfte zu erhöhen, hilft hier nur: runter vom Gaspedal, Lenkung aufmachen und die Kupplung treten.

Anders sieht das beim 4×4-Antrieb aus.

Mit einem Allradfahrzeug fährt man in einer schneebedeckten Kurve praktisch ohne Gegensteuern. „Mittels ABS-Radsensoren registriert unser intelligenten Allradantrieb Schlupf an einem der frontangetriebenen Räder sofort und schaltet über die elektromagnetische Lamellenkupplung im Bruchteil einer Sekunde die Hinterachse hinzu“, erläutert Johannes Huber, Fachmann für Allradantriebe bei Suzuki. „Ein Ausbrechen des Fahrzeugs kann durch die dann hergestellte 50:50-Verteilung des Drehmoments verlässlich verhindert werden.“ Bei kleineren Pkw wie dem Swift 4×4 nutz Suzuki eine Viskokupplung für die Kraftübertragung von der Vorder- zur Hinterachse – eine preiswerte Lösung mit verhältnismäßig geringem konstruktivem Aufwand.

Bei einem Vorgang sind allerdings alle Autos gleich:

Beim Bremsen zählt die Fläche des Reifens mit Bodenkontakt, ganz egal wie viele Räder während der Fahrt angetrieben werden. Im Zweifelsfall hilft hier nur das beherzte Treten auf die Bremse.

Ob mit oder ohne Allrad:

Umsichtiges Fahren bei winterlichen Straßenverhältnissen ist unerlässlich und gute Winterreifen sind ein Muss. Wenn es hart auf hart kommt, sollte auch der 4×4-Pkw für alle Fälle Schneeketten an Bord haben. Allrad allein ist kein Freifahrtschein auf Eis und Schnee, jedoch eine große Hilfe gerade beim Anfahren und in glatten Kurven.

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