Farben der Automobilgeschichte – Schriller Lack für mehr Sicherheit

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Ende der Sechziger, Anfang der Siebziger kam am BMW 02 Colorado-Orange auf Bilder

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Der Dresscode der Achtziger war recht trist Bilder

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Fords Tin Lizzie gab es ab 1913 zunächst offiziell nur in schwarz Bilder

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In den zwanzigern kamen hellere Farbtöne auf, hier ein Cord L 29 Bilder

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Schrillen Lack trägt der Beatles-Bentley, der von einem Modeschöpfer entworfen wurde Bilder

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„Jeder Kunde kann seinen Wagen in der Farbe seiner Wahl haben, so lange es Schwarz ist“, sagte Henry Ford Anfang des 20. Jahrhunderts über sein T-Modell. Seitdem hat sich in der Welt der Autolacke einiges getan. Der Entwicklung unseres Farbgeschmacks nimmt sich die Zeitschrift „Oldtimer Markt“ in ihrer aktuellen Ausgabe an und stellt fest: Vom Grau der Kriegsschiffe bis zu poppigem Pastell ist alles schon mal da gewesen.

Die persönliche Note hat dabei eine lange Tradition, recherchierten die Klassiker-Experten: Kaiser Wilhelm II. ließ sich gern in grauen Autos spazieren fahren – die Farbe der Schiffe seiner heißgeliebten Kriegsmarine. [foto id=“476084″ size=“small“ position=“left“]Frühe Motorkutschen kamen oft in Dunkelbraun, Dunkelgrün oder Dunkelblau daher. Schließlich trugen auch Pferdekutschen für gewöhnlich gedeckte Farbtöne. Helle Lackierungen verdreckten sehr schnell – unpraktisch für die in der Regel unbefestigten Straßen jener Tage.

Grenzen setzte auch die damalige Lackiertechnik: mit Ölfarben per Pinsel. Die Deckschicht enthielt Rußpigmente zur Farbgebung, was helle Farben sehr teuer machte. Der Trocknungsprozess dauerte fünf bis acht Wochen. Henry Ford nutzte als einer der ersten Schellack aus Ostasien, der dünnflüssiger war und wesentlich schneller trocknete.

In den Dreißigern kamen erstmals deckende weiße Lacke auf. Schwarz abgesetzte Kotflügel galten als der letzte Schrei. Neu waren außerdem Kunstharzlacke. In den Fünfzigern fanden dann heitere Farbtöne mehr und mehr Anklang, Zwei- oder gar Dreifarblackierungen waren en vogue. Nach [foto id=“476085″ size=“small“ position=“right“]den Kriegsjahren hatten die Leute Olivgrün einfach nur satt. Geranienrot-pastellweiße Gelsenkirchener-Barock-Taunus etwa oder Isabella-Coupés in Elfenbein, kombiniert mit Korallenrot, prägten das Straßenbild, aufgelockert vom obligatorischen Export-Käfer, beispielsweise in Capriblau.

Lackfarben in den siebziger Jahren glänzten immer schriller. Orange, Knallgrün – der Farbtrend folgte der Entwicklung der Mode und der Lackchemie, die nun leuchtend-bunte Farben ermöglichte. Seit den Siebzigern setzten sich Zweikomponenten-Acryllacke allgemein durch. Im totalen Farbrausch brachte die ADAC Motorwelt 1971 Lackiervorschläge des Farbpsychologen Heinrich Frieling, der die Sicherheit im Straßenverkehr mit grellen Kontrastfarben erhöhen wollte.

Den knallbunten Siebzigern folgten nüchterne Achtziger und Neunziger. Das Auto kam damals in die Kritik als Umweltverschmutzer und Städteverstopfer. Der Kalte Krieg war niemals kälter als zu Beginn der Achtziger – zu dieser Zeit passten einfach nur strenge, dunkle Farbtöne, [foto id=“476086″ size=“small“ position=“left“]zwischen Rauchsilber und Tiefdunkelgrau.

Seit einigen Jahren ist wieder ein Trend zu frecheren Farben erkennbar, stellen die „Oldtimer Markt“-Experten fest. Das Retrodesign unterstützte den Trend: Modelle wie Mini, New Beetle und Fiat 500er spielten die Vorreiter. Aber auch Opel Adam, Focus ST oder der VW Cross Polo kommen heute wieder in poppigen Zweifarblackierungen oder knalligem Orange daher. Heute setzen Lacke auf Wasserbasis den Industrie-Standard. Auch Weiß – jahrelang von Lieferwagen „verbrannt“ – ist heute wieder aktuell.

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