Daihatsu

Gebrauchtwagen-Check: Daihatsu Sirion – Kleiner Preis und kleine Schwächen

Kurz, geräumig und auch optisch durchaus gefällig – der Daihatsu Sirion bringt vieles mit, was bei Kleinwagen gefragt ist. Trotzdem hat der Japaner in Deutschland immer ein Nischendasein geführt. Als Gebrauchtwagen ist er nun entsprechend günstig.

Karosserie und Innenraum:

Mit 3,60 Metern ist der seit 2005 verkaufte Sirion kürzer und damit city-freundlicher als die meisten Konkurrenten in seiner Klasse. Dank des hohen Dachs, der fünf serienmäßigen Türen und der flach zusammenlegbaren Rückbank fährt er beim Platzangebot trotzdem vorne mit. Sein kleiner Wendekreis und die gute Übersichtlichkeit sorgen für entspanntes Fahren im Stadtverkehr. Optisch setzt der Japaner durch sein freundliches und mit leichten Retro-Anklängen versehendes Design durchaus eigene Akzente. Der Innenraum mit dem abgerundeten Armaturenbrett punktet zudem mit guter Ergonomie, kann mit seinen zu weichen Sitzen Langstreckenfahrer aber nicht überzeugen.

Motor:

Wer den Sirion vor allem als Stadtauto nutzt, ist mit dem 71 kW/71 PS starken Dreizylinderbenziner [foto id=“404300″ size=“small“ position=“right“]bereits gut bedient. Der Motor bietet in dem leichten Kleinwagen ausreichend Durchzug und ist relativ sparsam. Auf längeren Touren oder bei höheren Geschwindigkeiten sind jedoch die laufruhigeren und kräftigeren Vierzylinder die bessere Wahl, sie leisten 67 kW/91 PS und 76 kW/103 PS. Ungewöhnlich in dieser Klasse: der mittlere Benziner ist auch mit Allradantrieb kombinierbar. Diese Version ist aber auf dem Gebrauchtwagenmarkt kaum zu finden. Alle Triebwerke gelten als zuverlässig und unproblematisch.

Fahrwerk:

Die Kombination aus hohem Aufbau und schmaler Spur machen den Sirion nicht gerade zum Kurvenkünstler. In der Stadt fällt das kaum ins Gewicht, auf gewundenen Landstraßen geht man es jedoch automatisch etwas ruhiger an. Auch, weil der Schleuderschutz ESP nur für die Top-Motorisierung überhaupt angeboten wurde. Auch bei der Qualität zählt das Fahrwerk zu den Schwachpunkten des Daihatsu. Der Verschleiß der Gelenke an der Vorderachse ist überdurchschnittlich. Bei der Probefahrt ist daher auf erhöhtes Spiel in der Lenkung und polternde Geräusche zu achten.

Qualität:

Neben der zu schwach ausgelegten Vorderachse machen auch die Bremsen überdurchschnittlich [foto id=“404301″ size=“small“ position=“right“]oft Probleme. Schon bei der ersten Hauptuntersuchung findet der TÜV regelmäßig verschlissene Bremsscheiben. Auch schief ziehende Feststellbremsen sind bekannt. Keinen Ärger machen hingegen Kraftstoff- und Auspuffanlage. Dort ist alles dicht und rostfrei. Auch an der Karosserie ist Korrosion eine Seltenheit. Unterm Strich findet sich der Sirion in der TÜV-Statistik jedoch im untersten Drittel bei den vier bis fünf Jahre alten Modellen.

Ausstattung und Sicherheit:

Seit der Modellpflege 2009 sind Klimaanlage und CD-Radio serienmäßig an Bord. Auch vier Airbags sind Standard, in den höheren Motorisierungen gibt es zusätzlich Kopfairbags. ESP gab es nur mit dem größten Motor. Im EuroNCAP-Crashtest reichte es für vier von fünf Sternen.

Fazit:

Die Fahrwerks- und Bremsschwächen sind angesichts der meist geringen Laufleistungen eines Sirion kein gutes Qualitäts-Zeichen. Wer wenig fährt und vor allem in der Stadt unterwegs ist, kann mit einem gut gepflegten und gewarteten Exemplar jedoch ein Schnäppchen machen. Die Preise starten bei rund 3.000 Euro. Auch für Gebrauchtwagenkäufer nicht ganz unwichtig: Daihatsu zieht sich Ende Januar 2013 komplett vom deutschen Markt zurück. Die Versorgung mit Ersatzteilen soll jedoch mindestens bis 2028 sicher sein.

 

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