Grafik: Gerne groß – Der Motorradmarkt schrumpft, aber der Anteil starker Bikes wächst

In den vergangenen zehn Jahren ist der Absatz von Motorrädern in Deutschland kontinuierlich zurückgegangen, mit einer Ausnahme. In diesem Jahr könnte es erstmals wieder ein kleines Plus am Ende des Jahres geben. Zumindest bis einschließlich Mai zählten die Statistiker einen Zuwachs von rund acht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Rechnet man diese Zahlen auf das Jahr hoch, ergäbe sich ein Wert von 87.082 neuen Bikes für 2011 und vielleicht eine kleine Kehrtwende in der stetig fallenden Absatzkurve.

Wenn Motorräder gekauft werden, dann überwiegend welche mit hoher Leistung. Betrug im Jahr 2002 der Anteil an Bikes mit 100 PS und mehr noch 30,61 Prozent, liegt er in diesem Jahr bei 48,67 Prozent bislang. Im gleichen Maße wie der Gesamtmarkt schrumpfte, stieg der Anteil der starken Zweiräder. Überhaupt stellen  Motoräder mit mehr als 50 PS das Gros der Zulassungen. Im vergangenen Jahr machten die Leistungsstufen ab 51-72 PS, 72 -100 PS und über 100 PS insgesamt gut 85 Prozent des Marktes aus. Klassische Einsteigerbikes spielen statistisch kaum eine Rolle.  

Das spiegelt auch die Käuferschicht wieder

Unter den Motoradfahrern des Jahres 2011 gehört man mit 40 zu den Jüngeren. Der Nachwuchs fehlt, was nicht zuletzt an teuren Führerscheinen liegt. Zudem ist das Motorrad heute keine Alternative zum Auto, sondern ein Freizeitmobil. Anfänger, die mit 18 Jahren in ihre individuelle Mobilität starten, entscheiden sich deshalb zuerst für ein Auto. Der Führerschein mit 17 verstärkt diese Tendenz noch, weil begleitendes [foto id=“366438″ size=“small“ position=“left“]Fahren auf dem Motorrad nicht möglich ist. Statt mit 16 einem Führerschein für Roller oder Leichtkrafträder zu machen, wie es noch vor 20 Jahren Usus war, warten selbst in ländlichen Regionen viele Jugendliche lieber noch ein Jahr, um gleich ins Auto zu steigen.

Der Dauerbestseller BMW R 1200 GS ist ein typisches Motorrad für ältere Biker: hinreichend bequem, zuverlässig, tourentauglich und teuer. Unter den Top Ten des vergangenen Jahres tummelten sich gleich fünf Modelle von BMW, während Yamaha (XJ6), Honda (CBF 600S) und Kawasaki (ER6n) nur jeweils einmal und Suzuki (SFV 650 und GSF 1200 Bandit) zweimal vertreten war. Dass unter den Bestsellern Mittelklasse-Motoräder mit 600 bis 800 Kubikzentimeter Hubraum sieben von zehn Plätzen einnehmen, ändert an der Leistungsverteilung wenig, da auch diese Maschinen die 100 PS-Marke ankratzen oder überschreiten.

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