Im MB-Werk Gaggenau sieht man die Talsohle erreicht

Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise trifft besonders die gesamte Nutzfahrzeugbranche stark. Im Daimler-Getriebewerk in Gaggenau spricht man von 2009 als „einem anspruchvollen Jahr“, das es zu bewältigen galt. Dr. Holger Steindorf, Leiter des weltweiten Nutzfahrzeug-Achsen- und Getriebegeschäfts von Daimler, beziffert den Absatzeinbruch, auf den die Branche je nach Markt reagieren müsse, mit 40 bis 60 Prozent.

Eine Prognose, wann die Krise überstanden ist, vermag er nicht abzugeben. Allerdings habe es den Anschein, dass die Talsohle erreicht sei: „Unsere Auftragseingänge im globalen Lkw-Geschäft zeigen eine leichte Erholung.“

Bereits im Herbst 2008 hat das Werk Gaggenau auf die veränderten Rahmenbedingungen reagiert und mit der Optimierung seiner Kostenlage begonnen. Außerdem will man mithilfe interner Optimierungsprozesse im Rahmen des Global-Excellence-Programms von Daimler Trucks Produktionssysteme verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit des Achswerks stärken.

Zur Global-Excellence-Strategie gehören vier Initiativen: Management von Marktzyklen, Operational Excellence, Wachstum und Marktausschöpfung sowie zukünftige Produktgenerationen und Technologien. Das „Management von Marktzyklen“ umfasst Aktivitäten, um der Krise aktiv entgegenzusteuern. Ein speziell gegründetes Team checkt im Werk Gaggenau wöchentlich Steuerungsgrößen wie Auftragseingang, Produktionsprogramm, Situation der Lieferanten, Budgets, Finanzierung und Cash-Generierung und steuert gegebenenfalls mit entsprechenden Maßnahmen gegen.

Das Gaggenauer Werk positionierte sich in den letzten Jahren nachhaltig im internationalen Fertigungsverbund von Daimler Trucks. Getriebe des Hauses werden mittlerweile bei Mercedes-Benz do Brasil und in Japan bei der Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation (MFTBC) verbaut. Hier am Standort, im Werkteil Rastatt, laufen momentan die Vorbereitungen für den Produktionsstart des neuen Kompaktklassegetriebes FSG310, des Frontschaltgetriebes für die Nachfolgegeneration der A- und B-Klasse. – Der Bau des Presswerks, das 2011 in Betrieb gehen soll, liegt voll im Zeitplan.

Bei allen Aktivitäten, um auf die wirtschaftlichen Turbulenzen zu reagieren, bleiben soziale Maßnahmen nicht auf der Strecke. Im Juli startete ein Qualifizierungsprogramm in der Kurzarbeit mit positiver Resonanz in der Belegschaft. Angeboten werden technologiebezogene Weiterbildungen wie CNC-Drehen oder Schweißen und Themen wie Qualitätsmanagement oder Getriebetechnik.

Werkleiter Steindorf lobt in diesem Zusammenhang die Motivation seiner Mitarbeiter: „Ich weiß, dass wir in den schwierigen Zeiten viel von unseren Mitarbeitern verlangen.“ Dennoch erlebe er die Beschäftigten sehr motiviert und engagiert. Die Mannschaft zeige Teamgeist und große Flexibilität.

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