Klimaschutzpreis für Fraunhofer-Forscher

Der Strombedarf Deutschlands könne in Zukunft theoretisch rund um die Uhr zuverlässig durch ausschließlich regenerative Energiequellen abgedeckt werden, wie das Pilotprojekt „Regeneratives Kombikraftwerk“ des Kasseler Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES belegt.

Dr. Kurt Rohrig, wissenschaftlicher Leiter des Projekts, wurde am 26. Oktober für seine Forschungsleistung mit dem „Deutschen Klimaschutzpreis 2009“ der Deutschen Umwelthilfe ausgezeichnet.

Im Auftrag und in Zusammenarbeit mit den Unternehmen Enercon GmbH, Schmack Biogas AG und Solar World AG hat Rohrig ein virtuelles Kombikraftwerk entwickelt. „Jede Energiequelle – sei es Wind, Sonne oder Biogas – hat ihre Stärken und Schwächen. Wenn wir die unterschiedlichen Charaktere der regenerativen Energien geschickt kombinieren, können wir die Stromversorgung in Deutschland sicherstellen“, freut sich Rohrig. „Wir haben die für die Steuerung nötige Soft- und Hardware realisiert. In dem Modellprojekt wurden beispielhaft drei Windparks, vier Biogas- und zwanzig Solaranlagen sowie ein ‚virtuelles’ Pumpspeicherwerk über eine Leitzentrale bei uns am Institut zusammengeschaltet. In dieser Simulation kann die dezentrale Kraftwerkszentrale in Echtzeit Tag und Nacht bei jedem Wetter ein Zehntausendstel des deutschen Strombedarfs decken.“

Was im Kleinen möglich sei, ließe sich auf ganz Deutschland übertragen, betonte der Energieexperte. „Um eine flächendeckende Versorgung zukünftig sichern zu können, muss man jedoch viele weitere Anlagen bauen, das Netz erweitern und die Speichertechnologie vorantreiben.“ Auch die Stromkunden könnten, gäbe es variablere Tarife, wesentlich stärker als bisher ihren Beitrag zur optimalen Nutzung leisten, indem sie eine Waschmaschine dann laufen ließen, wenn die Auslastung und somit der Strompreis geringer sei.

Der mit 10.000 Euro dotierte Deutsche Klimaschutzpreis der Deutschen Umwelthilfe wird jährlich verliehen und ehrt herausragende Leistungen, die mit innovativen Konzepten, wirksamen Maßnahmen oder neuen strategischen Initiativen zum Schutz des Weltklimas beitragen und zur Nachahmung ermutigen. Der Preis wird gefördert von Toyota und First Solar. (auto-reporter.net/sr)

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Gast auto.de

Oktober 28, 2009 um 10:58 pm Uhr

Ich fürchte, derartige Lösungen werden sich generell nur im Kleinen umsetzen lassen, weil sich die Energiekonzerne sicherlich ihre Pfründe nicht schmälern oder gar wegnehmen lassen würde, wie mein "Vorschreiber" bereits "zwischen den Zeilen" andeutete

Gast auto.de

Oktober 28, 2009 um 8:31 am Uhr

Die Leistungen der Forscher sind toll und zukunftsweisend, aber warum werden sie von der Bundesregierung ausgezeichnet, wo dies doch garnicht Bestandteil der Politik ist.
Nach allgemeiner Politik müssten diese Forscher doch als Gegner der Politik und Wirtschaft angesehen werden.

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