Kommentar: Es lebe der Einfall!

Ist die Not am größten, ist die Hilfe am nächsten, pflegte meine Mutter zu sagen, wenn ernste Sorgen aufzogen. Tatsächlich liefert unser aller Dasein öfter Belege dafür, wie sich eine Lösung für drängende Probleme findet, wenn es höchste Zeit dafür ist. Da lese ich im Audi-Pressetext zum „e-tron“-Konzept, „alle Leuchteinheiten sind in der hocheffizienten LED-Technologie konzipiert“. Das sei „Ehrensache für Audi, den weltweiten Vorreiter auf diesem Gebiet“.


Sofort denkt man an Audis „geschlängeltes“ Tagfahrlicht, vor allem aber an erste Scheinwerfer mit LED-Lichtausbeute, etwa die beim R8. Und natürlich auch an die zahlreichen übrigen Stromverbraucher an Bord. Sie alle haben nur ein Verlangen: Über die Batterie herzufallen.

Beruhigend die Erkenntnis, dass der Stromhaushalt deutlich entlastet wird, wenn sämtliche Lichtfunktionen von LEDs übernommen werden. Von Vorteil ist nicht nur deren geringerer Strombedarf. Brems- und Blinklicht per LED sprächen etwa zwanzigmal schneller an als beim Einsatz herkömmlicher Glühlampen, macht die Runde. Und eine LED – wenn schon, denn schon: „Light Emitting Diode“ – soll eine geradezu märchenhaft lange Lebensdauer haben.

Es ist, als seien die stromsparenden Lichtspender gerade zur rechten Zeit entwickelt worden, spielt doch das Haushalten mit Energie bei Elektroautos die wohl maßgeblichste Rolle. Dann erst recht, wenn nur die „Fahrbatterie“ und kein „Range Extender“ an Bord ist. Eine LED erweist sich als mehrfach nützlich. Sie verbraucht im Vergleich zur herkömmlichen Glühlampe bei gleicher Lichtmenge weniger Energie, erzeugt weniger Wärme und ist unempfindlich gegenüber Erschütterungen, was beim Einsatz in Fahrzeugen ja durchaus zählt.

Ganz neue Möglichkeiten – positive Lichteffekte etwa – deuten sich an. Audi schreibt in seinem Porträt zum konzipierten „e-tron“: „Je nach gefahrener Geschwindigkeit und Umgebungssituation verändern die LED-Elemente ihr Erscheinungsbild und damit die Charakteristik der Fahrzeugfront. Für die Designer von Audi bietet die innovative Lichttechnologie ähnlich große Gestaltungsmöglichkeiten wie die Form der Karosserie.“

Bislang ist Forschern und Entwicklern gerade auch in der Automobilindustrie unter dem Druck einer herangereiften Situation noch immer eine Lösung eingefallen. Und manchmal spielt ihnen sogar eine Art zeitnaher Zufall in die Hände. Wie bei den LEDs. Sie wurden schließlich nicht erfunden, weil in der Branche Kurs auf Autos mit Elektroantrieb genommen wurde.

Bei den Lithium-Ionen-Batterien – oder wie leistungsstarke Energiespeicher künftig noch heißen mögen – läuft die Sache freilich anders. Da sind noch Wünsche offen. Ich jedenfalls nähere mich der Überzeugung, dass sie eines gar nicht so fernen Tages in Erfüllung gehen. Denn ist die Not am größten … Siehe oben!

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