Kommentar: Kontraproduktiv

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordert ein ambitioniertes Vorgehen der Bundesregierung für die Vergabe der geplanten Verbrauchs-Kennzeichnung. Es dürfe nur für wirklich effiziente Fahrzeuge ein A vergeben werden, fordert der Verein. Mit effizient meint der VCD allerdings klein.

Effizient heißt doch aber wohl: Möglichst wenig Verbrauch, gemessen an Größe und Anwendung. Auch in diesem Fall outet sich der VCD wieder als Gegner aller großen Autos. Er kämpft immer noch dafür, alle Autofahrer in Kleinwagen zu setzen und fragt dabei nicht, ob deren Motoren wirklich effizient sind. Das ist nun wirklich kontraproduktiv; denn viele Kleinwagen erreichen die zukünftigen Grenzwerte ohne große Anstrengungen. Würden die mit demselben Elan und Aufwand im Verbrauch begrenzt werden wie die größeren und schwereren, hätten wir beim Gesamtverbrauch unserer Fahrzeugflotte wirklich etwas erreicht.

Das Problem ist also nicht die Kennzeichnung effizienter großer Fahrzeuge mit einem „A“ für einen effizienten Antrieb. Das Problem liegt in den starren Grenzwerten, die den Kleinwagen-Herstellern in vielen Fällen den Aufwand für Verbrauchssenkungs-Maßnahmen ersparen. Hier setzt der Vorschlag der Bundesregierung an.

Das Sparen bei der Motorentwicklung von Kleinwagen hat allerdings auch eine soziale Komponente: Wer sich nur einen Kleinwagen leisten kann, kommt relativ billiger dabei weg als wenn er einen Großen kauft und dabei den erheblichen Aufwand für weniger CO2 mitbezahlen muss. Kleine Fahrzeuge stellen – verstärkt durch die Abwrackprämie – immer noch die Masse der Fahrzeuge dar. Deswegen wäre es wichtig, gerade bei ihnen in mehr Effizienz zu investieren. Glücklicherweise geschieht das heute bei vielen Herstellern. Die neuen Regeln für die Kennzeichnung werden dafür sorgen, dass diese Entwicklung fortgesetzt wird.

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