Kompakte Stufenheck-Limousinen – Aber bitte mit Kofferraum

Wenn gleich zwei Premium-Hersteller eine neue Karosserieform in der Kompaktklasse offerieren, könnte man von einem Trend sprechen. Dabei spielen Stufenheckausführungen in unseren Gefilden dort eigentlich gar keine Rolle.

In vielen Regionen der Welt sieht das anders aus. Darunter zählen neben den USA und dem Wachstumsmarkt China auch Ost- und Südeuropa. Dass kleine Stufenheck-Karossen im südlichen [foto id=“462341″ size=“small“ position=“left“]Euroland übrigens vor vielen Jahrzehnten schon deutlicher präsent waren als bei uns, sieht man an der Existenz eines von Renault Spanien angebotenen  R7, der Stufenheckversion des berühmten R5 mit verlängertem Radstand.

Während der neue Audi A3 Stufenheck ebenfalls mehr Radstand offeriert (2,64 zu 2,60 m) als die konventionelle Schrägheckvariante, verändert Mercedes den Achsabstand beim CLA nicht, was sich beim Platzangebot in der zweiten Reihe bemerkbar macht. Die Stuttgarter nennen ihre jüngste Kreation auch gar nicht Limousine, sondern Coupé, da darf es am Kopf ruhig etwas zwicken, während der A3 mit besonders kommodem Einstieg und erhabenen Platzverhältnissen lockt.

Ein geschickter Schachzug von den Schwaben außerdem deshalb, weil ein Coupé bei der Klientel immer anders aufgenommen wird und für sportliche Werte steht. Entsprechend dynamisch präsentiert sich der CLA denn auch mit seinem großen Kühlergrill und dem riesigen Stern eingebettet[foto id=“462342″ size=“small“ position=“right“] in einem Meer aus „Diamanten“. Die athletisch geformte Motorhaube sowie markante Sicken in den Flanken zeigen: Mit Großvater-Image hat dieser Benz nichts zu tun. Durchaus möglich, dass junge C-Klasse-Interessierte mit knapperem Budget auf diese Weise bei der Stange gehalten werden. Der Audi ist dagegen weniger extrovertiert, wenngleich durchaus dynamisch. Die Design-Änderungen zu den anderen Varianten sind moderat, aber auffällig. Potentere Radhäuser, eine stärker gewölbte Seitenlinie sowie ein modifizierter Grill bekunden Eigenständigkeit.

Natürlich erhofft sich Audi auch auf dem deutschen Markt einen Erfolg, wenngleich die Marketingexperten wissen, dass die großen Kuchenstücke in den USA und vor allem im Wachstumsmarkt China abgeschnitten werden. Nicht ohne Grund wird der Ingolstädter auf der Auto Shanghai im April vorgestellt. Man darf nicht vergessen, dass die Stufenheck-gewohnte Kundschaft diesseits der Luxusliga immer kaufkräftiger wird und analog zu den reichen Käufern auf Premium setzt. Da [foto id=“462343″ size=“small“ position=“left“]kommen A3 und auch CLA gerade recht.

Dass die klassische Viertüren-Limousine in Deutschland weiterhin wenig Chancen hat, lässt sich belegen. Der Hersteller Opel, dem mit dem Astra ein durchaus hübsch anzusehender Kofferraum-Vertreter gelungen ist, baut hierzulande kaum mehr als fünf Prozent in dieser Form. Der VW Jetta ist trotz Neupositionierung mit deutlich mehr Platz und höherer Einordnung im Vergleich zum Golf nach wie vor rar im hiesigen Straßenbild. Selbiges gilt auch für den Ford Focus, dem man allenfalls in ostdeutschen Parkhäusern mal häufiger begegnen könnte. Demnach bleibt spannend, inwieweit die nun installierten Premium-Offerten von Mercedes und Audi den Markt erobern werden und wo mehr oder weniger erobert wird. Audis Prognosen für den Globus sind jedenfalls eindeutig: Jeder zweite A3 soll als Stufenheck vom Band rollen.

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

E-Go stellt erneut Insolvenzantrag

E-Go stellt erneut Insolvenzantrag

Rivian R2 und R3: Eine Überraschung in Kalifornien

Rivian R2 und R3: Eine Überraschung in Kalifornien

Stärker war noch kein Serien-Porsche

Stärker war noch kein Serien-Porsche

zoom_photo