Konzepte für nicht-pneumatische Reifen

Konzepte für nicht-pneumatische Reifen Bilder

Copyright: Hankook

Künftig ausgedient haben könnte die Luftfüllung von Reifen. Die Zahl der Konzeptpneus, die ohne Luft unterwegs sind, ist weiter angestiegen. Neben Michelin und Bridgestone hat auch Hankook eine durch John Boyd Dunlop populär gemachte Erfindung überdacht. Statt auf unkomfortables Vollgummi hatte der britsche Arzt vor 125 Jahren auf einen pneumatischen Reifen gesetzt, bei dem die Luftfüllung für Vorteile sorgte.

Im Laufe der langen Entwicklungszeit sind Reifen für Pkw, Motorräder, Lkw zu wahren High-tech-Produkten weiterentwickelt worden. Noch mehr gilt das für Spezialisten beispielsweise in der Landwirtschaft oder für den Transport von extrem schweren Lasten. Am meisten verbreitet sind Autoreifen, die es in Ausführungen für verschiedenste Einsätze gibt: vom bespikten Winterspezialisten für vereiste Fahrbahnen, über Winterreifen mit weicher Mischung, Sommerreifen, Ganzjahresreifen bis hin zu profillosen Slicks für den Motorsport.

Bereits 1938 stellt die amerikanische Technikzeitschrift „Popular Science“ luftlose Reifen aus Holz und Kautschuk vor, nachdem Vollgummireifen für Lkw erst in den 20er-Jahren ausrangiert worden waren. Erst nach der Jahrtausendwende machen die Experten des französischen Herstellers Michelin mit einer neuen Reifenkonstruktion wieder auf das luftlose Konzept aufmerksam. Die Worte „tire“, Reifen und „wheel“, Rad, ziehen sie zum Begriff Tweel zusammen. Anstelle von schwarzen Reifenflanken gibt es flexible Speichen aus Polyurethan; die Speichen sorgen für eine der Luftfüllung vergleichbare Federwirkung. Nicht nur das Militär ist interessiert. Im Jahr 2005 gibt es Rollstühle mit Bereifung dieser Art, seit Ende 2012 gibt es Tweel für Kompaktlader.Ein wesentlicher Vorteil ist die Robustheit und geringere Pannenanfälligkeit. Luftverlust ist selbstverständlich kein Thema. Mit dem neuen Konzept geht es mit einem höherem Wirkungsgrad außerdem in Richtung mehr Umweltfreundlichkeit.

Längst bearbeitet Michelin das Feld nicht mehr alleine. Zwar ist der Hankook iFlex zunächst ein Konzeptreifen, dessen Serieneinsatz unbestimmt ist, doch die Möglichkeit eines 95-prozentigen Recyclings darf als Fingerzeig verstanden werden.Der Rollwiderstand des iFlex ist nach Entwicklerangaben niedriger als bei luftgefüllten Pneus. Das Produkt aus Polyurethan-Kunststoff weist organisch miteinander verbundene Speichen auf. Sie verteilen den Reifendruck: Unter Belastung gibt es im bodennahen Bereich ein Zusammenpressen, während sich der Reifen nach oben ausdehnt.

Die Neuentwicklung unterstützt zudem den Trend nach immer mehr gefragter Individualisierung: Die Trägerkonstruktion des iFlex, seine äußere Schicht und die inneren Kammern lassen sich in vielen verschiedenen Farben gestalten.Einen ähnlichen Weg beschreitet auch der japanische Hersteller Bridgestone mit einem „Non-pneumatic Concept Tyre“. Hier ist weiterhin eine konventionelle Felge vorhanden, doch statt der Reifenflanke gibt es hier eine Speichenstruktur aus Thermoplast. Die Lauffläche besteht aus konventionellem Gummi, könnte also je nach Mischung und Profilierung für Winter-, Ganzjahres- und Sommereinsätze ausgelegt sein. Das Ganze ist dann zu hundert Prozent recyclebar und hat laut Hersteller Chancen auf eine praktische Umsetzung.

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