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Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann im auto.de-Gespräch: „Handling heute wichtiger für Fahrspaß“

Sant’Agata Bolognese – Stephan Winkelmann weiß natürlich, wofür seine Marke steht: „Für extreme und kompromisslose Supersportwagen in bester italienischer Tradition“, fügt der Lamborghini-Chef beim Leichtbau-Techniktag am Unternehmenssitz in Sant’Agata Bolognese allerdings gleich hinzu, dass zur Tradition gestern immer auch die Innovation heute für morgen gehöre. „Jetzt“, so Winkelmann deshalb in seinem Leichtbau-Manifesto, „definieren wir die Zukunft unserer Supersportwagen neu.“

Bei Ihren Kunden stehen aber Design und Performance im Vordergrund?

Stephan Winkelmann: Natürlich. Es sind die beiden wichtigsten Kaufgründe für einen Lamborghini. Das Design war immer der erste – und wird es immer bleiben. Wir werden sicherstellen, dass ein Lamborghini immer einzigartig und eindeutig erkennbar bleibt.

Und die Performance?

Stephan Winkelmann: Die werden wir viel grundlegender definieren.

Bis vor ein paar Jahren hießen hier die wichtigsten Themen Höchstgeschwindigkeit, Beschleunigung und Handling …[foto id=“348179″ size=“small“ position=“left“]

Stephan Winkelmann: … und zwar in dieser Reihenfolge. In der Zwischenzeit hat sich das jedoch verändert.

Und wie?

Stephan Winkelmann: Zusammen mit dem Design sind Handling und Beschleunigung immer wichtiger geworden. Die Höchstgeschwindigkeit ist nicht mehr so entscheidend, denn alle Supersportwagen schaffen mehr als 300 Stundenkilometer.

Ein Tempo, das man selbst auf der Rennstrecke kaum erreichen kann …

Stephan Winkelmann: … geschweige denn auf den öffentlichen Straßen in den allermeisten Ländern dieser Erde. Heute sind Handling und Beschleunigung für dauerhaftes Fahrspaßvergnügen wesentlich wichtiger. 

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann im auto.de-Gespräch – Teil II

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Also bleibt das Leistungsgewicht als entscheidender Faktor, um beides zu verbessern und ein unmittelbareres Fahrvergnügen zu genießen?

Stephan Winkelmann: Das ist es. Und das heißt, dass die weitere Steigerung der Leistung nicht mehr im Mittelpunkt steht – weil wir nicht noch höhere Geschwindigkeiten brauchen und die Kohlendioxid-Emissionen auch für Supersportwagen eine Rolle spielen. 

Das Gewicht muss demnach runter.

Stephan Winkelmann: Entscheidend ist dabei zu verstehen, wie wir diese Senkung optimal angehen können. Seit den 1980er-Jahren ist das durchschnittliche Gewicht unserer Fahrzeuge aufgrund der Anforderungen an Sicherheit, Komfort und Emissionswerte um etwa 500 Kilo gestiegen. Ein Trend, den wir dringend umkehren müssen.

Aber Sie können doch weder auf Sicherheit noch auf Komfort verzichten.

Stephan Winkelmann: Deshalb setzen wir neue Materialien ein.

Sie meinen Kohlefaser?[foto id=“348181″ size=“small“ position=“left“]

Stephan Winkelmann: Das ist das Zauberwort. Schon vor über 30 Jahren haben wir hier angefangen, damit zu arbeiten. Heute haben wir zwei Forschungslaboratorien in Sant’Agata Bolognese und Seattle und beherrschen eine Reihe von Technologien, die uns für die Produktion von kleinen Serien in eine klare Führungsposition bringen. Mit unserem neuen Werk für Kohlefaser-Monocoques und komplette Kohlefaser-Karosserien erreichen wir höchste Qualität und absolute Präzision.

Wird jeder neue Lamborghini über diese Technologie zur optimalen Gewichtsreduzierung verfügen?

Stephan Winkelmann: Jeder. Der neue LamborghiniAventador LP 700-4 eröffnet auch diesbezüglich jedenfalls ein völlig neues Kapitel in der Geschichte der Marke.

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