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Lamborghini Gallardo LP 570-4 Spyder Performante – Leicht ums Herz

Dave ist begeistert. Dort wo er sonst mit Argusaugen, beziehungsweise seinem Radar im Streifenwagen auf das peinlich genaue Einhalten des kalifornischen Tempolimits wacht, winkt er heute zur Eile. Ein paar Kilometer des Highways entlang der pazifischen Küste nördlich von Los Angeles sind für ein besonderes Rendezvous gesperrt und von der Geschwindigkeitsbeschränkung befreit. Der Lamborghini Gallardo LP 570-4 Spyder Performante, das offene, leichtgewichtige Pendant zur geschlossenen Version des italienischen Supersportlers, gibt sich die Ehre. 419 kW/570 PS und ein Trockengewicht von weniger als 1.500 Kilogramm versprechen ein mehr als eindrucksvolles Fahrerlebnis.

Mit heißerem Bellen springt der 5,2-Liter-V10 an, fällt im Leerlauf zurück in ein grimmiges Grummeln [foto id=“386282″ size=“small“ position=“right“]und trompetet, von Gasstößen provoziert, pure Lebensfreude übers Land. Und ein wenig Drehzahl soll es schon sein, damit die Maschine bei Laune gehalten wird. 3000/min verlangt sie, um spontan auf den Leistungsabruf zu reagieren. Dann aber schleudert sie den allradgetriebenen Spyder in 3,9 Sekunden von 0 auf 100. Am alkantarabezogenen Volant fühlt sich der Fahrer dann – hineingeschweißt in den ausgeprägt schalenförmigen Sitz  – und als würde er mächtig in das traumhafte Bild der kalifornischen Küstenstraße hineingeschubst. Zu kurz ist das gesperrte Stück, um das Versprechen der Lambo-Techniker zu überprüfen. Die Höchstgeschwindigkeit von 324 km/h werde mit offenem wie geschlossenem Stoffverdeck erreicht, sagen sie.

Und die Kurven des Highways werden eng, wenn die Tachonadel mehr als 250 km/h zeigt. [foto id=“386283″ size=“small“ position=“right“]Den Streifencob sehen wir nur noch als Schatten vorbeihuschen, bei 3.500 Touren öffnen Klappen im Saugrohr und die Nockenwellen werden schärfer gestellt. Beides sorgt für eine gehörige Portion Extra-Boost, kehliges Fanfarengeschmetter aus den Endrohren begleitet ihn. Explosiv schnellt die Nadel des Drehzahlmessers zur 8.000er-Marke, jetzt verlangt der Gallardo nach dem zweiten Gang. Gut beraten ist, wer jetzt das Lenkrad fest im Griff hält, denn erst wenn die dritte Übersetzungsstufe vom automatisierten e-gear Schaltgetriebe einlegt wird, kehrt das präzise Lenkgefühl zurück, mit dem man Kurven messerscharf durcheilen möchte. Wegen des Allradantriebs zerren die Bärenkräfte des V10 in den unteren Gängen mächtig am Volant.

Der Schwerpunkt des Gallardo Spyder Performante liegt trotz der weit nach vorne gerückten [foto id=“386284″ size=“small“ position=“right“]Sitzposition über der Hinterachse. Daraus resultiert leichte Hecklastigkeit. Rund 57 Prozent seines Gewichts federt sie ab, leichtes Übersteuern in Kurven ist die Folge. Gaswegnehmen im Grenzbereich lässt die Pfunde nach vorne wandern, sicheres Einlenken ist möglich. Wie der gewöhnliche Gallardo Spyder trägt auch der Performante sein messerscharfes Karosseriedesign mit Bi-Xenon-Scheinwerfer und Tagfahrlicht aus 15 Y-artig angeordneten Leuchtdioden (LED). Das Y-Motiv greifen auch die Heckleuchten auf. Scharfe Kanten trägt auch das knapp geschnittene Faltdach des Spyder. Auf Knopfdruck öffnet es in weniger als 20 Sekunden vollautomatisch. Eine elektrische Pumpe und sechs Hydraulikzylinder, vier zur Betätigung des Verdecks und zwei für die Motorhaube, sind dafür zuständig.

Die rauherzige Natur seines Antriebsaggregats und die bis in den hohen Grenzbereich spürbare Traktion [foto id=“386285″ size=“small“ position=“right“]verleiht dem neuen Gallardo Spyder Performante Faszination. Allerdings: Auf Klimaanlage und elektrische Fensterheber muss man verzichten. Und das bei einem Preis 217.651 Euro. In der Welt der Supersportler ist weniger eben häufig mehr. Unter 1.000 Kilo heißt ein wichtiges Entwicklungsziel renommierter Sportwagenmarken. Nur soviel sollten Neuentwicklungen wiegen, die neben allen marktüblichen Sicherheitsmerkmalen auch sparsam und hoch dynamisch zu fahren sind. Soweit die Zielsetzung, an der Ferrari ebenso arbeitet wie Porsche. Und Lamborghini möchte schon heute zeigen, dass die italienische Tochtermarke von Audi im Bau extrem leichtgewichtiger Karosserien die Nase vorn hat.

Der Gallardo LP 570-4 Spyder Performante ist während der Bestrebungen Lamborghinis entstanden, neue Autos leichter zu machen. Das Konzeptfahrzeug Sesto Elemente mit einem Leergewicht von nur 999 Kilogramm stand Pate bei der Entwicklung, in die Bauteile aus Kohlenfaserwerkstoff ebenso eingeflossen sind wie Fahrwerksbestandteile aus Aluminium. Immerhin um 65 Kilogramm konnte das Gewicht des Performante verglichen mit dem des gewöhnlichen Gallardo LP560-4 Spyder gesenkt werden.

Technische Daten:

5,2-Liter-V10, 419 kW/570 PS, Vmax: 324 km/h; 0-100 km/h: 3,9 s,  217.651 Euro

 

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