Le-Mans-Countdown, Teil 10: Le-Mans-Generalprobe in Spa

Inzwischen zählt nicht nur Tom Kristensen als Pilot vom Audi Sport Team Joest nicht mehr in Wochen, sondern in Tagen, bis die Langstrecken-Hatz in Le-Mans startet. An diesem Wochenende läuft die Generalprobe in Spa-Francorchamps. Doch sie kann nur „etwas“ wie die Stunde der Wahrheit sein, wie Kristensen in seiner Kolumne in dieser Woche beschreibt. Zu unterschiedlich sind beide Strecken, als dass sie sich 1:1 aufeinander übertragen ließen.

„Le Mans rückt nun mit ganz großen Schritten näher. Nur noch 36 Tage verbleiben bis zum Start des Rennens am 12. Juni um 15 Uhr. An diesem Wochenende steht für uns die Le-Mans-Generalprobe in Spa-Francorchamps auf dem Programm – und damit so etwas wie die Stunde der Wahrheit. Im direkten Wettbewerb mit unseren wichtigsten Gegnern werden wir erste Antworten darauf bekommen, wo wir mit unserem R15 plus stehen.

Aber wie auch immer das Rennen am Sonntag ausgeht: Man wird das Resultat nicht 1:1 auf Le Mans übertragen können, dazu sind die Streckenlayouts einfach zu unterschiedlich. In Le Mans erreichen wir noch viel höhere Geschwindigkeiten, und in Spa gibt es einige Kompressionen, die eine ganz andere Fahrzeugabstimmung erfordern. Und im Gegensatz zu Peugeot fahren wir in Spa im vollen Le-Mans-Trimm und damit mit viel weniger Abtrieb, als man ihn in Spa normalerweise braucht.

Trotzdem ist das Rennen für das Audi Sport Team Joest und uns alle ein wichtiger Schritt auf dem Weg nach Le Mans. Es ist der erste richtige Renneinsatz des Jahres für die gesamte Mannschaft, denn beim Sieg von Allan (McNish) und Dindo (Capello) in Le Castellet vor einigen Wochen war ja nur ein Auto im Einsatz – hier sind es alle drei Fahrzeuge und alle neun Fahrer.

Natürlich wären wir auch in diesem Jahr gerne beim 12-Stunden-Rennen in Sebring gestartet. Aber dass die Le-Mans-Generalprobe in diesem Jahr in Spa stattfindet, ist etwas ganz Tolles. Ich kenne keinen Rennfahrer, den Spa nicht reizt. Diese Strecke, die sich so wunderschön in die Landschaft einfügt, gibt dir als Fahrer unheimlich viel. Die Kombination aus schnellen und langsamen Kurven und Kompressionen ist einzigartig. Die Strecke in Spa hat einen wunderschönen Rhythmus – vorausgesetzt, man findet ihn …

Es war ein ganz tolles Gefühl, gestern Nachmittag ins Fahrerlager zu kommen, die vielen Teams und Hospitalities zu sehen und zu spüren, dass uns ein spannendes Rennen erwartet. Entsprechend groß ist auch das Medieninteresse. Es haben sich sehr viele Journalisten akkreditiert.

Wie so oft könnte das Wetter eine große Rolle spielen. Ich glaube, ich habe hier noch kein Rennwochenende ohne Regen erlebt. Und auch gestern hat es geregnet, als wir in Spa angekommen sind. Für unsere Le-Mans-Vorbereitung wäre es natürlich besser, wenn es trocken bleiben würde – aber wir nehmen es, wie es kommt. Generell ist Regen in Spa für einen Rennfahrer eine sehr große Herausforderung.

Ich selbst bin seit dem 30-Stunden-Test in Le Castellet viel Rad gefahren und habe alles dafür getan, meinen verletzten Fuß weiter zu stärken. Ich habe in bestimmten Situationen noch Schmerzen und ab und zu Schwellungen, aber prinzipiell sieht alles ganz gut aus. Den Rest besorgt Audi-Physio Paul Bandus mit einem Taping.

Am vergangenen Wochenende hatte ich die Ehre, im Rahmen des historischen Grand Prix in Monaco gemeinsam mit Audi-Chef Rupert Stadler und Werner Frowein, dem Geschäftsführer der quattro GmbH, den neuen Audi R8 GT zu enthüllen. Nach vier Runden auf dem Grand-Prix-Kurs von Monaco bin ich sicher, dass die auf 333 Exemplare limitierte Auflage ganz schnell ausverkauft sein wird.

Bei der Präsentation des R8 GT waren auch Jacky Ickx und Hans-Joachim Stuck dabei, die mit historischen Fahrzeugen der Auto Union unterwegs waren. Und natürlich kam das Gespräch da auch ganz schnell auf Le Mans und die Generalprobe in Spa …“

Ihr Tom Kristensen

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