Manipulierte Autoelektronik: Hacker greifen nach dem Steuer

Sind unsere Fahrzeuge sicher vor Hacker-Angriffen per Laptop oder Smartphone? Offensichtlich nicht, denn US-Forschern ist es gelungen, Autoelektronik aus der Ferne zu manipulieren. Mit den von ihnen entdeckten Verfahren ließen sich potenziell lebensgefährliche Unfälle provozieren, wie das Magazin „Technology Review“ berichtet.

Um Zugriff auf die Fahrzeugelektronik zur erhalten, klopften die Forscher des amerikanischen „Centers for Automotive Embedded Systems Security“ (CAESS) systematisch alle Zugangswege nach Schwachstellen ab. Am brisantesten war die Entdeckung, dass sich die Bordelektronik mit einer einfachen Telefonverbindung ansteuern und ein Schadcode aus der Ferne einschleusen ließ. Waren die Forscher erst einmal in die Software der Fahrzeugelektronik eingedrungen, konnten sie unter anderem die Türen öffnen oder die Wegfahrsperre abschalten. Selbst die Bremsen ließen sich auf diese Weise deaktivieren.

„Es war tatsächlich die normale Fahrzeugbremse, die sich während unserer Versuche mit dem Bremspedal nicht mehr kontrollieren ließ“, sagt Franziska Rösner gegenüber Technology Review. Außerdem brachten die Wissenschaftler „gehackte“ Fahrzeuge dazu, laufend ihre Position zu melden und das Mikrofon der Freisprecheinrichtung einzuschalten. Auf diese Weise konnten Forscher in San Diego vom Schreibtisch aus ihre Kollegen im 2 000 Kilometer entfernten Seattle während einer Autofahrt belauschen – der perfekte Spionageangriff.

Doch immerhin benötigten zehn Wissenschaftler zwei Jahre, um die Sicherheitslücken zu finden. Mit ihrer Aktion wollen die Experten auf die Sicherheitslücken aufmerksam machen und Autohersteller für die Probleme sensibilisieren. Noch sind Hacker-Angriffe nicht sehr wahrscheinlich. „Was uns Sorgen macht, ist, dass Autos nun zunehmend ans Internet angeschlossen werden“, sagt Rösner. „Wenn die Hersteller nicht von Anfang an für Sicherheit sorgen, wird es hinterher gefährlich.“

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