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Mazda MX-5: Klassiker und Weltrekordler

Damals hatte er es erst auf gerade mal 600 000 Stück gebracht – was für den Rekord schon reichte. Jetzt ist er deutlich weiter. Von Rolf-Peter Bleeker
Der Mazda MX-5. Foto: Mazda
Am 5. März 2004 verließ die Nummer 700 000 des kleinen Zweisitzers das Mazda-Werk Ujina1 und machte sich auf den Weg in die USA, den größten Absatzmarkt des kleinen MX-5. Seine Fangemeinde ist riesig, seit er auf der Chicago Autoshow im Februar 1989 das Licht der Öffentlichkeit erblickte, und jeder Neunte der weltweiten Fangemeinde lebt in Deutschland.
In Europa, wo Mazda rund 180 000 Einheiten absetzen konnte, steht Deutschland mit 78 000 gekauften MX-5 an der Spitze der Fan-Liste – klar vor Großbritannien mit 56 000 und Italien mit 11 000 Einheiten. Jetzt feiert der Klassiker seinen 15. Geburtstag, und Mazda feiert seinen Klassiker, der in all den Jahren nichts von seiner Beliebtheit eingebüßt hat. 14 000 Stück wollen die Japaner in diesem Jahr in Europa verkaufen, und die Hälfte der Käufer sind traditionell schon Käuferinnen. Sie alle lieben ihn, und zwar völlig zurecht, denn der Mazda MX-5 hat mehr geschafft als Stückzahlen: Er hat die Tradition der britischen Roadster mit japanischer Produktqualität verquickt und damit nachhaltig wieder belebt. 74 442 aller in Deutschland je zugelassenen MX-5 waren am Stichtag 1.1.2004 laut Kraftfahrtbundesamt immer noch zugelassen.
Ende nächsten Jahres kommt der wirklich neue MX-5, und deshalb beschränken sich die Geburtstagsmodifikationen auf ein wenig Schminke: Sechsganggetriebe, neues Felgendesign, drei neue Farben. Das Haifischmaul war, ist und bleibt sein Markenzeichen. Sehr flach liegt das Faltverdeck auf und beeinträchtigt die Sicht nach hinten nicht im geringsten. Entsprechend der sportlichen Optik leistet der 1,9-Liter-Topmotor des MX-5 107 kW/146 PS bei 7000/min. Das maximale Drehmoment von 168 Newtonmeter liegt bei 5000/min an. In 8,4 Sekunden spurtet der MX-5 aus dem Stand auf 100 km/h und weiter bis auf eine Höchstgeschwindigkeit von 208 km/h. Respektabel, aber bei geöffnetem Dach ist das ein eher akademischer Wert. Das größte Vergnügen bereitet der japanische Roadster beim flotten Bummeln auf kurvenreichen Landstraßen – bei Sonnenschein und 30 Grad, wenn der Fahrtwind das Haar zaust und über den Köpfen nichts ist als blauer Himmel. Das ist seine große Stärke.
Er liefert den Genuss grenzenloser Kopffreiheit mit einer Option auf moderne Weise, obwohl – oder vielleicht auch weil – er bereits 15 Jahre auf dem Buckel hat. Manche Dinge wollen eben reifen, und d ist der MX-5 wie guter Wein. Er fühlt sich an wie ein Sportwagen, und er ist auch einer – wenn auch nicht von kompromissloser Art. Das Antriebskonzept entspricht den guten, alten, englischen Traditionen: Motor vorne längs und Heckantrieb. Hinzu kommt ein exzellentes Fünfganggetriebe mit kurzem Schalthebel und ebensolchen Schaltwegen und ein Fahrwerk, das einen gelungenen Kompromiss zwischen Komfort und Straffheit liefert. Satt liegt er auf der Straße, meistert Kurven nach der Art der traditionellen englischen Roadster: Er übersteuert, lässt sein Heck heraus, und wenn man das kann und mag, macht er einen Heidenspaß. Die direkte Lenkung vermittelt sehr guten Kontakt zur Straße, und es macht Vergnügen, ihn um die Ecken zu treiben. Er ist nicht tückisch dabei, sondern kündigt seine Absichten rechtzeitig an, und deshalb ist er ein durchaus gutmütiger Typ.
Weiterhin hat Mazda für den MX-5 den bekannten 1,6-Liter-Motor mit 81 kW/110 PS als Basismotor im Programm. Und der reicht völlig für den Bummel über die Landstraße oder auch mal die forcierte Landstraßenfahrt. Dass im lächerlich kleinen 144-Liter-Kofferraum nur Platz für zwei kleine Reisetaschen ist, interessiert allenfalls Leute, die sich den Mazda MX-5 als Erstfahrzeug zulegen möchten.
Roadsterfahren bleibt bei Mazda weiterhin erfreulicherweise erschwinglich. Der Basis-MX-5 mit 1,6-Litermotor kostet 21 490 Euro, für den 1,9-Liter verlangt Mazda 23 700 Euro.
16. März 2004. Quelle: Auto-Reporter

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