Mazda3 MPS: Braver Kracher

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Das sportliche Sahnehäubchen der kürzlich umfassend erneuerten Kompaktbaureihe des japanischen Herstellers Mazda ist der Mazda3 MPS. Das nun in der zweiten Generation antretende Kraftpaket setzt im harten Konkurrenzkampf um die Geschwindigkeits- und PS-affine Kundschaft auf satte Leistung, einen markanten Auftritt und Komfort. Der 191 kW/260 PS starke Mazda3 MPS steht ab Mitte Oktober zu Preisen ab 27 400 Euro bei den Händlern.

Kein Kraftmangel

Da es schon dem Vorgänger des kompakten MPS-Modells (Mazda Performance Series) nicht an Kraft gemangelt hat, sind die Leistungsdaten unverändert geblieben. Der aufgeladene 2,3-Liter-Benzin-Direkteinspritzer mit 191 kW/260 PS verfügt über ein maximales Drehmoment von 380 Newtonmetern, das bei 3 000 U/min anliegt. [foto id=“100442″ size=“small“ position=“right“]Mit diesen Werten gehört der Fünftürer zu den leistungsstärksten Kompaktfahrzeugen mit Frontantrieb. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 250 km/h elektronisch begrenzt, der Spurt von null auf 100 km/h gelingt in 6,1 Sekunden.

Kein Papiertiger

Soweit die Theorie: Aber auch in der Praxis zeigt der Japaner, dass er in der zweiten Auflage kein Papiertiger ist. Ein leichtes Antippen des Gaspedals und die Pferdchen formieren sich zum Galopp. Gegenüber dem Vorgängermodell merkt man allerdings, dass die Ingenieure noch einmal viel Zeit und Grips in die Weiterentwicklung der Technik investiert haben. Der Sechsgang-Handschalter liegt nun besser in der Hand, die Schaltwege sind kürzer und präziser. Um beispielsweise unnötigen Gummiabrieb beim Ampelduell zu vermeiden, wird die Antriebskraft an die Vorderräder sehr dosiert abgegeben. Dazu wurden plötzliche Drehmomentspitzen unterdrückt, indem die elektronische Drosselklappensteuerung und das Ansaugvolumen optimiert wurden.

Kurviges Geläuf fast spielerisch meistern

Außerdem haben die Techniker das elektronische Ladedrucksystem mit dem Sperrdifferenzial an der Vorderachse abgestimmt und die Antriebseinflüsse auf die Lenkung reduziert. Die Folge ist, dass sich der Golf GTI-Jäger leicht kontrollieren lässt und auch kurviges Geläuf fast spielerisch meistert. [foto id=“100443″ size=“small“ position=“left“] Dazu tragen auch zahlreiche zusätzliche Verstärkungen und Versteifungen an Karosserie und Fahrwerk bei.

Optisch überzeugen

Natürlich soll so ein PS-Kracher nicht nur fahrerisch eine gute Figur abgeben, sondern auch optisch überzeugen. Das gelingt dem Mazda3 MPS aber bei seinem Außenauftritt nur bedingt. Zwar bringt er die standesgemäßen Attribute an ein auf Krawall gebürstetes Fahrzeug mit: markanter Kühlergrill, ein großer Lufteinlass auf der Motorhaube, die großen und weitausgestellten Radkästen, in denen schöne 18-Zoll-Leichtmetallfelgen blitzen, Heckspoiler und die Sportpuffanlage mit gut sichtbaren Endrohren. Dennoch wirkt der Sportler dabei eher brav.

Überhol-Image

Sein Überhol-Image im Rückspiegel der Voranfahrenden ist gering, was bei ersten Tests auf Autobahnen immer wieder zu unfreiwilligen Verzögerungen führte. Immerhin, die groß dimensionierten Bremsen greifen gut.

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Interieur

Beim Interieur präsentiert sich der Mazda3 MPS durchaus sportiv. Sportsitze, das zum Fahrer hin geneigte Cockpit, viel Chrom, eine besondere Beleuchtung der Instrumente und die LED-Anzeige, die über den Ladedruck informiert, sind ansprechend gestaltet und gefallen nicht nur den männlichen Passagieren.

Verbrauch

Dank innermotorischer Maßnahmen, einem aerodynamischen Feinschliff an der Karosserie und einer Gewichtsreduzierung um 25 Kilogramm im Vergleich zum Vorgänger konnte der Verbrauch um 0,1 Liter auf einen Durchschnittswert von 9,6 Liter gesenkt werden. [foto id=“100445″ size=“small“ position=“right“]Ob allerdings dieser Wert bei artgerechter Fortbewegung nur annähernd realisiert werden kann, sei dahin gestellt. Aber ganz ehrlich: Die Käufer eines solchen Gefährts interessieren sich für ganz andere Eigenschaften wie zum Beispiel Fahrspaß. Und davon bietet der Neue reichlich.

Fazit

Ein Blick auf seine umfangreiche Sicherheits- und Komfortausstattung und sein alltagstaugliches Platz- und Kofferraumangebot lassen ebenfalls Freude aufkommen. So dürfte es nicht allzu schwer sein, die von Mazda anvisierten 400 Käufer zu überzeugen, zumal der Preis stimmt.

Bewertung

Plus: leistungsstarker Motor, gutes Fahrwerk, alltagstauglich
Minus: zu brave Optik

Datenblatt Mazda3 MPS – Fünftürige und fünfsitzige Kompaktlimousine
Motor:	2,3-Liter-Turbomotor, 191 kW/260 PS
max. Drehmoment:	380 Nm bei 3 000 Umdrehungen
Höchstgeschwindigkeit:	250 km/h
0-100:	in 6,1 s
Verbrauch:	9,6 Liter
CO2-Emission:	224 g/km, Euro 5
Preis:	ab 27 400 Euro