Mehr Erdgastankstellen durch Zusammenarbeit der Energiekonzerne

Der führende deutsche Energiekonzern Eon Ruhrgas und Russlands Energieriese Gasprom, nicht nur größtes Unternehmen des Landes, sondern auch weltweit der größte Erdgaskonzern, wollen dem Erdgasauto gemeinsam eine Bresche schlagen. Vorgesehen ist eine Zusammenarbeit auf wirtschaftlich-technischem Gebiet. Bei der Erschließung von Märkten werden beide Unternehmen jedoch vorerst getrennte Wege gehen.



Wie leitende Vertreter des russischen Konzerns in Moskau mitteilten, plant Gasprom entlang des so genannten Blauen Korridors der Gas-Pipeline zwischen Moskau und Berlin die Einrichtung von weiteren Erdgastankstellen. Sie sollen vor allem mit Gasmotoren betriebene Schwer-Lkw bedienen, die auf der viel befahrenen Frachtroute verkehren. Insbesondere auf deutschem Territorium verfolgt Eon Ruhrgas ähnliche Ziele, hat aber vorrangig Pkws im Visier.



Für einen wirtschaftlichen Betrieb auf der blauen Route, so schätzt man bei Gasprom, sind etwa 40 000 Fahrzeuge im Jahr erforderlich. Dies entspräche einem Erdgasabsatz von 600 Millionen Kubikmetern Gas. Der russische Konzern geht davon aus, dass bis 2015 bis zu einer Milliarde Kubikmeter Erdgas auf dieser Schiene abgesetzt werde können. Gegenwärtig sind die Russen bemüht, vor allem polnische Kooperationspartner für das Projekt zu gewinnen. In Polen wären bis zu fünf solcher Zapfsäulen erforderlich. In Weißrussland sind bislang zwei Stationen geplant.



Die Einrichtung von Erdgastankstellen sei allerdings nur ein Problem des Vorhabens. Ebenso wichtig sei es, international Lkw-Hersteller dafür zu interessieren, Fahrzeuge mit der für einen Erdgasbetrieb optimalen Leistung (400 PS) zu produzieren, die gegenwärtig nicht angeboten werden. Bisher seien erste Gespräche ergebnislos verlaufen. Eine weitere Gesprächsrunde mit Gasmotorenherstellern wird im November stattfinden.



Die Gasprom unterhält bislang in Russland 185 Erdgastankstellen. Bis 2015 soll ihre Zahl auf 300 steigen. An der Route Moskau-Minsk gibt es lediglich zwei Stationen, die Erdgas anbieten. Einen Probelauf für Erdgas-Pkw in Russland unternimmt Gasprom zur Zeit mit dem Volkswagenbereich Nutzfahrzeuge, der mit dem Caddy Life EcoFuel vor kurzem ein weiteres erdgasbetriebenes Modell auf den Markt brachte. Der im VW-Werk Poznan/Polen gefertigte Caddy bewältigte die Strecke Hannover-Moskau mit einem Durchschnittsverbrauch von etwa 6 Kilogramm auf 100 Kilometern und soll nun auch in Russland in seiner Erdgasvariante fest etabliert werden. Gasprom möchte aber auch andere internationale Erdgas-Pkw-Hersteller in ihre Bemühungen um die Förderung dieser Antriebsenergie einbinden.
Achim Feist/mid

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