Mobile Zukunft (XXII): Forscher über die Aussichten für die Autobranche

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Auch mit Verbrennungsmotor: Plug-In-Hybrid VW Golf GTE. Foto: Koch/Quelle: Bilder

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Fahrräder, hier ein Bike von VW, gehören mit zur Mikromobilität. Foto: Koch/Quelle: Bilder

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Auch Gas, hier Audi A3 Sportback TCNG, hat noch vielfältige Potenziale. Foto: Koch/Quelle: Bilder

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Mit zwei Mobilitätswochen hat VW gerade erst Berlin elektrifiziert. Foto: Koch/Quelle: Bilder

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Immer noch im Fokus: China, hier Pekinger Autobahnszene. Foto: Koch/Quelle: Bilder

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Wolfsburg – Wolfgang Müller-Pietralla ist Zukunftsforscher. In einer der jüngsten „Viavision“-Ausgaben der Volkswagen-Gruppe hat er sich Gedanken über die Aussichten für die Automobilbranche gemacht, konkret beispielsweise auch darüber wie wir in Zukunft fahren und welche Rolle das Auto im gesamtgesellschaftlichen Gefüge spielt.

Vernetzung wird voranschreiten[foto id=“505408″ size=“small“ position=“right“]

Die Herausforderungen, denen sich globale Mobilität gegenüber sieht, sind bekannt. Insbesondere China und Indien sagt Müller-Pietralla eher einer Zunahme der Produktionsstandorte der Automobilunternehmen und Zuliefererbetriebe voraus, für die USA und Europa dagegen rechnet er mit weiterem Abbau. Neue Antriebssyteme und eine fortschreitende Integration von Informationstechnologie (IT) in die Fahrzeuge würden einen großen Einfluss auf die Wertschöpfungsstruktur haben. Unter anderem Elektromobilität zählt der Forscher dazu sowie automatisches Fahren, aber auch die Verknüpfung verschiedener Verkehrsträger. „Insgesamt wird die Vernetzung im Mobilitätssektor voranschreiten.“

Sicher, effizient und nachhaltig[foto id=“505409″ size=“small“ position=“left“]

„Seamless Mobility“ nennt Müller-Pietralla den Anspruch, einen sicheren, effizienten und nachhaltigen Transport von Menschen und Gütern zu gewährleisten. Daraus resultierten Wechselwirkungen mit anderen Industrien, etwa Energie oder eben Informationstechnologie. Autohersteller müssten stärker eigene IT-Kompetenzen aufbauen oder enger mit Partnern aus dieser Branche kooperieren. Die Erwartungen der Kunden nach umweltfreundlicher und kraftstoffreduzierter Individualmobilität hielten jedenfalls weiter an. Bei den Antrieben sei eine Verschiebung hin zur Elektromobilität zu erwarten, wobei Batterie und Ladeinfrastruktur einen hohen Anteil an der Wertschöpfung hätten. Vor dem Hintergrund der Urbanisierung wird laut Forscher nicht zuletzt der öffentliche Nahverkehr eine zunehmend wichtigere Rolle spielen.

Neuer Begriff „Fahrkundschaft“[foto id=“505410″ size=“small“ position=“right“]

Autofirmen könnten, so Müller-Pietralla, Fahrzeugflotten, Infrastruktur und Informationsdienste anbieten, die die ganze Reiseplanung und das Umsteigen zwischen verschiedenen Verkehrsträgern ermöglichten. Mit dem automatischen Fahren werde sich der Begriff „Fahrkundschaft“ formen: Anbieter von Dienstleistungen verschiedener Art, etwa aus der Gastronomie, platzierten auf Wunsch ihre Angebote im Fahrzeug, „während Fahrer oder Fahrerin entspannt in ihrem Auto sitzen und auf der Suche nach einem guten Restaurant auf der Fahrstrecke ist.“

Umsteigen so leicht wie möglich machen

Ob in Zukunft weniger Pkw in Städten unterwegs sein werden? Müller-Pietralla sieht die Fläche dort als immer wertvolleres Gut. Bereits heute drücke sich das durch hohe Parkgebühren in den Megacitys aus. Der Unterhalt eines Fahrzeugs in großen Städten werde zunehmend teurer.[foto id=“505411″ size=“small“ position=“left“] Außerdem werde das Hineinfahren in die Stadtmitte mit einem Auto „so unbequem wie möglich gemacht“. Neue Konzepte für den ruhenden Verkehr müssten demgegenüber das Umsteigen in den öffentlichen Nahverkehr oder auf Mikromobilität wie Fahrräder oder Segways so leicht wie möglich machen, „auch in Bezug auf den Zahlungsverkehr und Informationen zu den gewünschten Verbindungen“. Entscheidend werde aber sein, „dass die individuelle Mobilität wie am Schnürchen läuft“.

Vorerst keine Langstreckenbatterie

Und was wird mit dem Verbrennungsmotor? Wird er vollständig abgelöst von Elektromotoren? Der Forscher geht in den nächsten 20 bis 30 Jahren von einem Mix unterschiedlicher Fahrzeugkonzepte aus. Der laufend optimierte Verbrennungsmotor werde uns noch lange begleiten, die Elektromobilität einen „deutlich höheren Stellenwert“ bekommen. Gas biete vor allem wegen der neu entdeckten Gasvorkommen weltweit vielfältige Potenziale, auch mit Blick auf Speichermöglichkeiten für regenerative Energien. Mittelfristig werde der Verbrenner seine Existenzberechtigung bei den Plug-in-Hybriden finden, da vorerst keine Langstreckenbatterie in Sicht sei. „Alltagstauglich werden Lösungen für dieses Problem jedoch erst deutlich nach 2020.“

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